Author: | Bettina Dettendorfer | ISBN: | 9783638525701 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | July 23, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Bettina Dettendorfer |
ISBN: | 9783638525701 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | July 23, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Universität Trier (Soziologie), Veranstaltung: Modernisierungstheorien, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Armut im Süden durch Wohlstand im Norden'. Auf einen Nenner gebracht lautete so die Kernaussage der Dependenztheorien, die in den 60er und 70er Jahren in Lateinamerika entstand. Die verschiedenen Ansätze der Dependenztheorie versuchten fast alle in einer sozioökonomischen Gesamtinterpretation die Entwicklungsproblematik Lateinamerikas als Problem der Abhängigkeit von den industrialisierten Ländern auf zu deuten, die Rahmenbedingungen der Entwicklung in ein theoretisches Konzept einzuordnen und Erklärungsmuster für diese Rahmenbedingungen zu finden. Die in der Nachfolge der Imperialismustheorie stehende Dependenztheorie erklärt die Entwicklung der lateinamerikanischen Länder als 'Entwicklung zur Unterentwicklung', die durch exogene Faktoren veranlaßt wird. In dieser Einleitung mag es genügen die Hauptaussage der Dependenztheorie so darzustellen: Die kapitalistischen Länder des Nordens sichern ihre eigenen Aufstieg und ihre wirtschaftliche Potenz durch die Ausbeutung der Länder der sogenannten Dritten Welt. Diese Länder sind assymetrisch in die Weltwirtschaft integriert und haben in dieser Konstellation keine Möglichkeit, sich der Ausbeutung selbst zu entziehen. Die industrialisierten Länder haben wiederum kein Interesse daran, die Situation zu ändern, da sie selbst von der Ausbeutung profitieren. Lösungen, die innerhalb der Dependenztheorie angeboten werden, variieren je nach Richtung zwischen der Schaffung eines lateinamerikanischen Wirtschaftsmarktes bis hin zu radikalen Umstürzung der Welt(wirtschafts)ordnung, um den Kapitalismus zu vernichten. Obwohl die Dependenztheorie seit ihrer wissenschaftlichen Glanzphase in den 70er Jahren heutzutage eher an Bedeutung verloren hat, soll in dieser Arbeit die Dependenztheorie als eine mögliche Theorie der Modernisierung von Ländern betrachtet, ihre Besonderheiten aufgezeigt und als theoretische Konzeption kritisiert werden. Dies geschieht anhand von zwei Werken des Dependenztheoretikers Armando Córdova: 'Strukturelle Heterogenität und wirtschaftliches Wachstum' und sein Buch 'Die wirtschaftliche Struktur Lateinamerikas' das er zusammen mit Hector Silva Michelena verfaßte. [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 1999 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Universität Trier (Soziologie), Veranstaltung: Modernisierungstheorien, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Armut im Süden durch Wohlstand im Norden'. Auf einen Nenner gebracht lautete so die Kernaussage der Dependenztheorien, die in den 60er und 70er Jahren in Lateinamerika entstand. Die verschiedenen Ansätze der Dependenztheorie versuchten fast alle in einer sozioökonomischen Gesamtinterpretation die Entwicklungsproblematik Lateinamerikas als Problem der Abhängigkeit von den industrialisierten Ländern auf zu deuten, die Rahmenbedingungen der Entwicklung in ein theoretisches Konzept einzuordnen und Erklärungsmuster für diese Rahmenbedingungen zu finden. Die in der Nachfolge der Imperialismustheorie stehende Dependenztheorie erklärt die Entwicklung der lateinamerikanischen Länder als 'Entwicklung zur Unterentwicklung', die durch exogene Faktoren veranlaßt wird. In dieser Einleitung mag es genügen die Hauptaussage der Dependenztheorie so darzustellen: Die kapitalistischen Länder des Nordens sichern ihre eigenen Aufstieg und ihre wirtschaftliche Potenz durch die Ausbeutung der Länder der sogenannten Dritten Welt. Diese Länder sind assymetrisch in die Weltwirtschaft integriert und haben in dieser Konstellation keine Möglichkeit, sich der Ausbeutung selbst zu entziehen. Die industrialisierten Länder haben wiederum kein Interesse daran, die Situation zu ändern, da sie selbst von der Ausbeutung profitieren. Lösungen, die innerhalb der Dependenztheorie angeboten werden, variieren je nach Richtung zwischen der Schaffung eines lateinamerikanischen Wirtschaftsmarktes bis hin zu radikalen Umstürzung der Welt(wirtschafts)ordnung, um den Kapitalismus zu vernichten. Obwohl die Dependenztheorie seit ihrer wissenschaftlichen Glanzphase in den 70er Jahren heutzutage eher an Bedeutung verloren hat, soll in dieser Arbeit die Dependenztheorie als eine mögliche Theorie der Modernisierung von Ländern betrachtet, ihre Besonderheiten aufgezeigt und als theoretische Konzeption kritisiert werden. Dies geschieht anhand von zwei Werken des Dependenztheoretikers Armando Córdova: 'Strukturelle Heterogenität und wirtschaftliches Wachstum' und sein Buch 'Die wirtschaftliche Struktur Lateinamerikas' das er zusammen mit Hector Silva Michelena verfaßte. [...]