Der Sinnstifter - Sinn als Grundbegriff bei Niklas Luhmann

Sinn als Grundbegriff bei Niklas Luhmann

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Der Sinnstifter - Sinn als Grundbegriff bei Niklas Luhmann by Vera Zischke, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Vera Zischke ISBN: 9783638447966
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Vera Zischke
ISBN: 9783638447966
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 14, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Sozialwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Masterkurs: Systemtheorie, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz mag schon den ein oder anderen vor ein unlösbares Problem gestellt haben. Die Lösung mag sein, eben diese Frage zu vermeiden. Oder sogar fest zu stellen, dass dies die eigentlich interessante Frage gar nicht sein kann. Niklas Luhmann ist es durch eine ähnlich grundlegende perspektivische Neuausrichtung gelungen, Sinn als Grundbegriff seiner Systemtheorie zu etablieren. Sinn, das kann 'nicht irgendeine Energiequelle, nicht irgendeine Ursache, nicht das organisch-psychische Substrat sinnhaften Erlebens meinen, geschweige denn den Einzelmenschen' 1 , entschied Luhmann und wandte sich damit von einem transzendental geprägten Sinnbegriff ab, der Sinn ausschließlich als Ausdruck subjektiven Erlebens versteht. Dieser Ansatz ist aus Luhmanns Sicht in zweierlei Hinsicht ungenügend: Zum einen verweist er Sinn damit in einen unerklärbaren und nicht untersuchbaren Bereich der Soziologie. Denn Sinn wird dann einem unspezifischen, transzendentalen Subjekt zugeschrieben, das getrennt von jenem konkreten, empirisch begreifbaren Subjekt und seinem Sein besteht 2 . Und zum anderen setzt er an viel zu später Stelle an, nämlich erst da, wo nach dem konkreten Sinn von Subjekten gefragt wird. Dem liegt die Annahme Luhmanns zugrunde, dass das Subjekt selbst ja bereits 'sinnhaft konstruierte Identität' 3 ist, also Sinn nicht nur eine bloße intentionale Selbstwahrnehmung sein kann, sondern ein eigenständiger Operationsmodus, der für sich allein untersucht werden kann und muss. Sinn wird also nicht bloß vom Subjekt konstruiert, sondern ist ein selbst konstitutiv tätiges Phänomen. Wenn nun also der Luhmannsche Sinnbegriff untersucht wird, dann muss dies ohne eine Anlehnung an den Subjektbegriff geschehen. Stattdessen schlägt er eine funktionale Analyse auf Basis einer 'Problemkonstruktion' vor, die Systemprobleme in Relation zu Lösungsmöglichkeiten stellt. [....]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Soziologie - Klassiker und Theorierichtungen, Note: 1,0, Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (Sozialwissenschaftliches Institut), Veranstaltung: Masterkurs: Systemtheorie, 9 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage nach dem Sinn der eigenen Existenz mag schon den ein oder anderen vor ein unlösbares Problem gestellt haben. Die Lösung mag sein, eben diese Frage zu vermeiden. Oder sogar fest zu stellen, dass dies die eigentlich interessante Frage gar nicht sein kann. Niklas Luhmann ist es durch eine ähnlich grundlegende perspektivische Neuausrichtung gelungen, Sinn als Grundbegriff seiner Systemtheorie zu etablieren. Sinn, das kann 'nicht irgendeine Energiequelle, nicht irgendeine Ursache, nicht das organisch-psychische Substrat sinnhaften Erlebens meinen, geschweige denn den Einzelmenschen' 1 , entschied Luhmann und wandte sich damit von einem transzendental geprägten Sinnbegriff ab, der Sinn ausschließlich als Ausdruck subjektiven Erlebens versteht. Dieser Ansatz ist aus Luhmanns Sicht in zweierlei Hinsicht ungenügend: Zum einen verweist er Sinn damit in einen unerklärbaren und nicht untersuchbaren Bereich der Soziologie. Denn Sinn wird dann einem unspezifischen, transzendentalen Subjekt zugeschrieben, das getrennt von jenem konkreten, empirisch begreifbaren Subjekt und seinem Sein besteht 2 . Und zum anderen setzt er an viel zu später Stelle an, nämlich erst da, wo nach dem konkreten Sinn von Subjekten gefragt wird. Dem liegt die Annahme Luhmanns zugrunde, dass das Subjekt selbst ja bereits 'sinnhaft konstruierte Identität' 3 ist, also Sinn nicht nur eine bloße intentionale Selbstwahrnehmung sein kann, sondern ein eigenständiger Operationsmodus, der für sich allein untersucht werden kann und muss. Sinn wird also nicht bloß vom Subjekt konstruiert, sondern ist ein selbst konstitutiv tätiges Phänomen. Wenn nun also der Luhmannsche Sinnbegriff untersucht wird, dann muss dies ohne eine Anlehnung an den Subjektbegriff geschehen. Stattdessen schlägt er eine funktionale Analyse auf Basis einer 'Problemkonstruktion' vor, die Systemprobleme in Relation zu Lösungsmöglichkeiten stellt. [....]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die wiederverheirateten Geschiedenen und die Zulassung zur Eucharistie by Vera Zischke
Cover of the book Der Chat - Eine kommunikationstheoretische und inszenierungstechnische Betrachtung by Vera Zischke
Cover of the book Terrorismus - Überschätzte oder unterschätzte Bedrohung? by Vera Zischke
Cover of the book Die Bremer Stadtmusikanten kommen nach Bremen - schriftliche Fortsetzung des Märchens mit Hilfe von individuellen Stabpuppen by Vera Zischke
Cover of the book Arbeit mit dem Tagesplan: Übungsstunde zum Lesen lernen und zum Rechnen im Zahlenraum bis 20 (Förderspiele) by Vera Zischke
Cover of the book Der Vulkanismus in Eifel und Siebengebirge (unter besonderer Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Bedeutung) by Vera Zischke
Cover of the book 'Verantwortung' in Aristoteles 'Nikomachischer Ethik' by Vera Zischke
Cover of the book Arbeitsmarktexperimente - Labor market experiments by Vera Zischke
Cover of the book Typisierung afrikanischer Politiksysteme unter besonderer Berücksichtigung der Determinante Ungleichheit by Vera Zischke
Cover of the book Terrorismusbekämpfung in der EU by Vera Zischke
Cover of the book Die wirtschaftliche Bedeutung von Make-or-Buy-Entscheidungen am Beispiel der Abfallentsorgung by Vera Zischke
Cover of the book Die deutsche Ostpolitik und die KSZE als Bedingung der deutschen Einheit by Vera Zischke
Cover of the book Zu Harun Farockis 'Arbeiter verlassen die Fabrik' by Vera Zischke
Cover of the book Vergleich zweier portugiesischen Faustübersetzungen - 'O Fausto de Goethe em Portugal' by Vera Zischke
Cover of the book Betriebliche Weiterbildung und Kompetenzen Betrieblicher Weiterbildner by Vera Zischke
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy