Chancengerechtigkeit bei Friedrich August von Hayek, John Rawls und Amartya Sen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book Chancengerechtigkeit bei Friedrich August von Hayek, John Rawls und Amartya Sen by Julia Merkel, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Julia Merkel ISBN: 9783638465328
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 5, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Julia Merkel
ISBN: 9783638465328
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 5, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,25, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Gesellschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aristoteles unterscheidet zwei Arten der Gerechtigkeit: die iusitia directiva und die iustitia distributiva. Erstere ist eine ausgleichende, entschädigende Gerechtigkeit, die entweder durch Rechtsbruch (ex delictu) oder Vertragsverpflichtungen (ex contractu) bindend eingefordert werden kann. Letztere, die iustitia distributiva, die verteilende Gerechtigkeit, besitzt diese rechtsförmige Verbindlichkeit nicht. Sie wird heute synonym zur Verteilungsgerechtigkeit oder der sozialen Gerechtigkeit gebraucht (Kersting 2000a: 17) und ist je nach weltanschaulicher Orientierung umstritten. Eben diese iustitia distributiva wird in ihrer unterschiedlichen Ausdeutung im Zentrum dieser Arbeit stehen. Die iustitia directiva wird hier nicht in die Erörterung mit einbezogen werden Die Verteilungsgerechtigkeit wurde im Verlaufe des 20. Jahrhunderts lange und häufig nur als die gleiche a priori Verteilung von Rechten und insbesondere die gerechte ex post Verteilung von Gütern und monetären Transfers verstanden. Darauf bauen die meisten demokratischen Wohlfahrtsstaaten des europäischen Kontinents auf. Dies, so eine sich verbreiternde Erkenntnis, scheint in den ausdifferenzierten Gesellschaften der postindustriellen Staaten nicht mehr auszureichen, um verkrustete Statuszuweisungen und vererbte Klassenzugehörigkeiten aufzubrechen und sich einer einsehbar fairen Verteilung von Lebenschancen anzunähern. Die gerechte Verteilung von Chancen hat nicht zuletzt deshalb in den neueren politischen Gerechtigkeitstheorien an Bedeutung gewonnen. Das Wissen darum, dass Lebenschancen die eigentlichen Entscheidungsfaktoren für ein selbst bestimmtes, 'gutes Leben' (Aristoteles) sein können, ist insbesondere den liberalen Gerechtigkeitstheorien in den letzten Jahrzehnten zunehmend eingeschrieben worden. Ist es dies tatsächlich? Und wenn ja, in gleicher Weise? Reicht allein schon der unverbrüchliche Ausgangspunkt vom Individuum her zu denken, um zu gleichen Schlussfolgerungen bei den Verteilungsstrukturen und Verteilungsergebnissen zu gelangen? Zweifel sind angebracht und diesen sollen in dieser Arbeit nachgegangen werden. Vor diesem Hintergrund arbeitet die Autorin die Chancengerechtigkeit in den Theorien von Friedrich August von Hayek, John Rawls und Amartya Sen heraus. Sie hat damit drei liberale Konzeptionen der Gerechtigkeit gewählt, die diesen Begriff unterschiedlich fassen und der Gerechtigkeit der Chancenverteilung in ihren Theorien einen unterschiedlichen Stellenwert zumessen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,25, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main (Gesellschaftswissenschaften), Veranstaltung: Seminar, 28 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Aristoteles unterscheidet zwei Arten der Gerechtigkeit: die iusitia directiva und die iustitia distributiva. Erstere ist eine ausgleichende, entschädigende Gerechtigkeit, die entweder durch Rechtsbruch (ex delictu) oder Vertragsverpflichtungen (ex contractu) bindend eingefordert werden kann. Letztere, die iustitia distributiva, die verteilende Gerechtigkeit, besitzt diese rechtsförmige Verbindlichkeit nicht. Sie wird heute synonym zur Verteilungsgerechtigkeit oder der sozialen Gerechtigkeit gebraucht (Kersting 2000a: 17) und ist je nach weltanschaulicher Orientierung umstritten. Eben diese iustitia distributiva wird in ihrer unterschiedlichen Ausdeutung im Zentrum dieser Arbeit stehen. Die iustitia directiva wird hier nicht in die Erörterung mit einbezogen werden Die Verteilungsgerechtigkeit wurde im Verlaufe des 20. Jahrhunderts lange und häufig nur als die gleiche a priori Verteilung von Rechten und insbesondere die gerechte ex post Verteilung von Gütern und monetären Transfers verstanden. Darauf bauen die meisten demokratischen Wohlfahrtsstaaten des europäischen Kontinents auf. Dies, so eine sich verbreiternde Erkenntnis, scheint in den ausdifferenzierten Gesellschaften der postindustriellen Staaten nicht mehr auszureichen, um verkrustete Statuszuweisungen und vererbte Klassenzugehörigkeiten aufzubrechen und sich einer einsehbar fairen Verteilung von Lebenschancen anzunähern. Die gerechte Verteilung von Chancen hat nicht zuletzt deshalb in den neueren politischen Gerechtigkeitstheorien an Bedeutung gewonnen. Das Wissen darum, dass Lebenschancen die eigentlichen Entscheidungsfaktoren für ein selbst bestimmtes, 'gutes Leben' (Aristoteles) sein können, ist insbesondere den liberalen Gerechtigkeitstheorien in den letzten Jahrzehnten zunehmend eingeschrieben worden. Ist es dies tatsächlich? Und wenn ja, in gleicher Weise? Reicht allein schon der unverbrüchliche Ausgangspunkt vom Individuum her zu denken, um zu gleichen Schlussfolgerungen bei den Verteilungsstrukturen und Verteilungsergebnissen zu gelangen? Zweifel sind angebracht und diesen sollen in dieser Arbeit nachgegangen werden. Vor diesem Hintergrund arbeitet die Autorin die Chancengerechtigkeit in den Theorien von Friedrich August von Hayek, John Rawls und Amartya Sen heraus. Sie hat damit drei liberale Konzeptionen der Gerechtigkeit gewählt, die diesen Begriff unterschiedlich fassen und der Gerechtigkeit der Chancenverteilung in ihren Theorien einen unterschiedlichen Stellenwert zumessen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der Ontologische Gottesbeweis in der Rekonstruktion und Kritik Alvin Plantingas by Julia Merkel
Cover of the book Transmissible spongiforme Enzephalopathien by Julia Merkel
Cover of the book Euro-Wrestling-Fans - Definition, Einordnung und Struktur by Julia Merkel
Cover of the book Praktikumsbericht Jugendgerichtshilfe by Julia Merkel
Cover of the book Beratung in der Schule by Julia Merkel
Cover of the book Öl, Wasser und Nationalismus - Studie zu den Kurden im Irak, Iran und der Türkei by Julia Merkel
Cover of the book Quittungen ausstellen (Unterweisung Einzelhandelskaufmann / -frau) by Julia Merkel
Cover of the book Die Kritik der Attac by Julia Merkel
Cover of the book Die EU nach der Erweiterung by Julia Merkel
Cover of the book Zum Soldaten geboren? Militärische Sozialisation und politische Ideologien by Julia Merkel
Cover of the book The Politics of Knowledge on African Sexualities and its Effect on Women's Health. A Case of the Sabiny Female Genital Mutilation by Julia Merkel
Cover of the book Interkulturelles Verständnis entwickeln und Migration verstehen by Julia Merkel
Cover of the book Eine kreative und spielerische Auseinandersetzung mit dem Alltagsmaterial Zeitung by Julia Merkel
Cover of the book Die geschichtliche Entwicklung der deutschen Rechtschreibung - bis zur ersten orthographischen Konferenz by Julia Merkel
Cover of the book 'Höhenflug'. Konzept eines BCI-Computerspiels zur Höhenangst-Reduktion by Julia Merkel
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy