Author: | Daniel Lois | ISBN: | 9783638299817 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 12, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Daniel Lois |
ISBN: | 9783638299817 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 12, 2004 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalität abw. Verhalten, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Aktuele Fragestellungen der Kriminalsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die vorliegende Hausarbeit hat die Zielsetzung zu untersuchen, inwiefern neuere kriminalbio-logische Ansätze aus der Verhaltensgenetik, Psychologie und Soziobiologie in der Lage sind, Antworten auf die Frage zu geben, wovon delinquentes Verhalten ursächlich abhängt: von der genetischen Anlage oder den Umweltbedingungen. Die aus der Wissenschaftsgläubigkeit des 19. Jahrhunderts entstandene Kriminalbiologie glaubte mit empirisch-positiven Methoden das Wesen der Verbrecherpersönlichkeit herausfinden zu können. Die Untersuchung krimineller Personen vollzog sich in den jeweiligen Epochen anhand der vorherrschenden wissenschaftlichen Mittel. Die Vorstellung des Veroneser Arzt C. Lombroso, den geborenen Verbrecher anhand von wenigen physiologischen Merkmalen festmachen zu können, schien zu Beginn des 20. Jahrhunderts ad acta gelegt zu sein. Bis heute ist allerdings immer wieder ein Aufflammen biokriminologischer Theorien evident, die jeweils durch Fortschritte in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Biologischen Psychologie, der Hirnforschung oder der Verhaltensgenetik inspiriert werden. Auch in den Sozialwissenschaften zeigt sich eine wachsende Bereitschaft seit den siebziger Jahren, biologische Grundlagen in die Erklärung menschlichen Verhaltens mit einzubeziehen, in der Entwicklung der Soziobiologie. Sie erlebte ihren vorläufigen Höhepunkt in Edward O. Wilsons Standartwerk 'Sociobiology - The new Synthesis' (1977). Dass sie auch in Deutschland eine wachsende Zahl von Anhängern findet, zeigt sich alleine schon anhand der in jüngster Zeit erschienenen Einführungsbücher zum Thema. Kriminalbiologische Theorien erzielen auch darum immer wieder eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit, weil sie durch die Behauptung, Kriminalität sei angeboren und stecke im Wesen des Menschen, mythische Ängste vor einer die zivilisierte Welt bedrohenden Macht erzeugen. Mit ihrer Vorstellung vom geborenen Verbrecher wirken kriminalbiologische Ansätze deshalb so provozierend, da sie sowohl dem Menschen den freien Willen absprechen, als auch Einflüsse des sozialen Milieus negieren. Es entsteht ein ,therapeutischer Nihilismus': Verbrechen ist Schicksal, an dem nichts zu verändern ist...
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Recht, Kriminalität abw. Verhalten, Note: 1,3, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Aktuele Fragestellungen der Kriminalsoziologie, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Die vorliegende Hausarbeit hat die Zielsetzung zu untersuchen, inwiefern neuere kriminalbio-logische Ansätze aus der Verhaltensgenetik, Psychologie und Soziobiologie in der Lage sind, Antworten auf die Frage zu geben, wovon delinquentes Verhalten ursächlich abhängt: von der genetischen Anlage oder den Umweltbedingungen. Die aus der Wissenschaftsgläubigkeit des 19. Jahrhunderts entstandene Kriminalbiologie glaubte mit empirisch-positiven Methoden das Wesen der Verbrecherpersönlichkeit herausfinden zu können. Die Untersuchung krimineller Personen vollzog sich in den jeweiligen Epochen anhand der vorherrschenden wissenschaftlichen Mittel. Die Vorstellung des Veroneser Arzt C. Lombroso, den geborenen Verbrecher anhand von wenigen physiologischen Merkmalen festmachen zu können, schien zu Beginn des 20. Jahrhunderts ad acta gelegt zu sein. Bis heute ist allerdings immer wieder ein Aufflammen biokriminologischer Theorien evident, die jeweils durch Fortschritte in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen wie der Biologischen Psychologie, der Hirnforschung oder der Verhaltensgenetik inspiriert werden. Auch in den Sozialwissenschaften zeigt sich eine wachsende Bereitschaft seit den siebziger Jahren, biologische Grundlagen in die Erklärung menschlichen Verhaltens mit einzubeziehen, in der Entwicklung der Soziobiologie. Sie erlebte ihren vorläufigen Höhepunkt in Edward O. Wilsons Standartwerk 'Sociobiology - The new Synthesis' (1977). Dass sie auch in Deutschland eine wachsende Zahl von Anhängern findet, zeigt sich alleine schon anhand der in jüngster Zeit erschienenen Einführungsbücher zum Thema. Kriminalbiologische Theorien erzielen auch darum immer wieder eine hohe öffentliche Aufmerksamkeit, weil sie durch die Behauptung, Kriminalität sei angeboren und stecke im Wesen des Menschen, mythische Ängste vor einer die zivilisierte Welt bedrohenden Macht erzeugen. Mit ihrer Vorstellung vom geborenen Verbrecher wirken kriminalbiologische Ansätze deshalb so provozierend, da sie sowohl dem Menschen den freien Willen absprechen, als auch Einflüsse des sozialen Milieus negieren. Es entsteht ein ,therapeutischer Nihilismus': Verbrechen ist Schicksal, an dem nichts zu verändern ist...