Sind die sozialen Aspekte der Integrationsfrage nur marginal?

Die Debatte geht weiter

Nonfiction, Reference & Language, Education & Teaching, Educational Theory, Multicultural Education
Cover of the book Sind die sozialen Aspekte der Integrationsfrage nur marginal? by Brigitte Pick, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Brigitte Pick ISBN: 9783640638840
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 7, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Brigitte Pick
ISBN: 9783640638840
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 7, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 17. Mai 2010 tagte die zweite Deutsche Islamkonferenz und beschloss einen bundesweiten Wissens- und Erfahrungsaustausch. Es lebe der Konjunktiv. Zwei von vier Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem Geschlechterverhältnis und Extremismus. Das kritisierte der Verband der islamischen Kulturzentren als 'gesellschaftliche Randthemen'. Vorgefertigte Werturteile gäben vor, dass Muslime andere Rollenbilder hätten als die Mehrheitsgesellschaft. Der Zentralrat der Muslime sagte seine Teilnahme ab, der Islamrat wurde wegen seiner Nähe zu Milli Görüs ausgeschlossen. Die Muslime fordern ihre Anerkennung als Religionsgemeinschaft, haben jedoch das Problem, dass der Islam keine verfasste Kirche kennt. Eine Religionsgemeinschaft öffentlichen Rechts ist angedacht. Man beschwört Maßnahmen zur Integration des Islam und möchte durch eine Studie herausfinden, ob die mangelnde Teilhabe von Muslimen religiöse oder vielmehr soziale Gründe habe. Seit Beginn der Einwanderung 1955- also seit nunmehr 55 Jahren- gewährt man den Zuwandern keine politische Teilnahme, verwehrt ihnen sogar das kommunale Wahlrecht und beginnt erst seit 2000 mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht das Ius sanguis (Abstammungsrecht) mit dem ius soli (Geburtsortsprinzip) zu verbinden. Allein diese jahrzehntelange Exklusion schuf Menschen zweiter Klasse mit den dazugehörigen Diskriminierungen aller Art, deren augenfälligste Folge die testosterongesteuerten Pubertisten mit 'Migrationshintergrund' aus der Unterschicht sind. Die Marginalisierten bilden untereinander noch einmal Hierarchien: Unter dem Türken rangiert der Araber, dem der Roma folgt, der 'seine Kinder verkauft'. Alle gemeinsam verachten in den Hartz IV Häusern den deutschen Alkoholiker. Alle Alkohol-Trinkenden werden zu Alkoholkranken. Das hebt die Stimmung in solch zusammengesetzten Häusern. Den Eigentümer stört das kaum, denn er bezieht die Miete direkt vom Job-Center und muss nicht den Mietnomaden fürchten. Ohne Mietabtretung gibt es für Transferbezieher keinen Mietvertrag.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Essay aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Pädagogik - Interkulturelle Pädagogik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Am 17. Mai 2010 tagte die zweite Deutsche Islamkonferenz und beschloss einen bundesweiten Wissens- und Erfahrungsaustausch. Es lebe der Konjunktiv. Zwei von vier Arbeitsgruppen beschäftigten sich mit dem Geschlechterverhältnis und Extremismus. Das kritisierte der Verband der islamischen Kulturzentren als 'gesellschaftliche Randthemen'. Vorgefertigte Werturteile gäben vor, dass Muslime andere Rollenbilder hätten als die Mehrheitsgesellschaft. Der Zentralrat der Muslime sagte seine Teilnahme ab, der Islamrat wurde wegen seiner Nähe zu Milli Görüs ausgeschlossen. Die Muslime fordern ihre Anerkennung als Religionsgemeinschaft, haben jedoch das Problem, dass der Islam keine verfasste Kirche kennt. Eine Religionsgemeinschaft öffentlichen Rechts ist angedacht. Man beschwört Maßnahmen zur Integration des Islam und möchte durch eine Studie herausfinden, ob die mangelnde Teilhabe von Muslimen religiöse oder vielmehr soziale Gründe habe. Seit Beginn der Einwanderung 1955- also seit nunmehr 55 Jahren- gewährt man den Zuwandern keine politische Teilnahme, verwehrt ihnen sogar das kommunale Wahlrecht und beginnt erst seit 2000 mit dem neuen Staatsangehörigkeitsrecht das Ius sanguis (Abstammungsrecht) mit dem ius soli (Geburtsortsprinzip) zu verbinden. Allein diese jahrzehntelange Exklusion schuf Menschen zweiter Klasse mit den dazugehörigen Diskriminierungen aller Art, deren augenfälligste Folge die testosterongesteuerten Pubertisten mit 'Migrationshintergrund' aus der Unterschicht sind. Die Marginalisierten bilden untereinander noch einmal Hierarchien: Unter dem Türken rangiert der Araber, dem der Roma folgt, der 'seine Kinder verkauft'. Alle gemeinsam verachten in den Hartz IV Häusern den deutschen Alkoholiker. Alle Alkohol-Trinkenden werden zu Alkoholkranken. Das hebt die Stimmung in solch zusammengesetzten Häusern. Den Eigentümer stört das kaum, denn er bezieht die Miete direkt vom Job-Center und muss nicht den Mietnomaden fürchten. Ohne Mietabtretung gibt es für Transferbezieher keinen Mietvertrag.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Kennzahlen zur Risikomessung und -steuerung by Brigitte Pick
Cover of the book Präpositionen im Zweitspracherwerb - Ein integrativer Ansatz by Brigitte Pick
Cover of the book Veränderungen der Erlösgenerierung für Musiker durch das Internet by Brigitte Pick
Cover of the book Barack Obama - the first African American US-President by Brigitte Pick
Cover of the book Differenz und Geschlecht by Brigitte Pick
Cover of the book Spiritualität im Fantasy-Genre by Brigitte Pick
Cover of the book Holismus und Artenschutz by Brigitte Pick
Cover of the book Alltag in Distanzbeziehungen und normalen Partnerschaften im Vergleich by Brigitte Pick
Cover of the book Ethik und Unternehmenserfolg - Ein Vergleich zwischen den USA und Deutschland by Brigitte Pick
Cover of the book Lernen an Stationen - Eine Möglichkeit kindgerechten Lernens by Brigitte Pick
Cover of the book Vom Normalmenschen zum Superstar. Zur Rezeption von Casting-Shows by Brigitte Pick
Cover of the book Public Relations und Ethik by Brigitte Pick
Cover of the book Mit fünf Leitsätzen besser führen by Brigitte Pick
Cover of the book Zur Utopie politischer Gesellschaftssteuerung nach Niklas Luhmann by Brigitte Pick
Cover of the book Das Hambacher Fest 1832 by Brigitte Pick
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy