Author: | Frank Bodenschatz | ISBN: | 9783668027480 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 7, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Frank Bodenschatz |
ISBN: | 9783668027480 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 7, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die historische Wahl zum Ersten Deutschen Bundestag vor nunmehr 65 Jahren kann aus verschiedenen Gründen als besonders bemerkenswert gelten: Ihre Bedeutung bestand zweifelsohne darin, dass sie, nachdem Deutschland infolge der katastrophalen Verbrechen der NS-Diktatur und der Schrecken des Zweiten Weltkriegs in mehrfacher Hinsicht am Boden lag, eine wichtige Etappe auf dem langen Weg zur Wiedererlangung politischer Normalität und staatlicher Souveränität - wenigstens im westlichen Teil Deutschlands - war. Ihr grundlegender Charakter hatte den einer vielschichtigen Richtungsentscheidung, und dies, wie wir im Nachhinein wissen, für die folgenden zwei Jahrzehnte, welche bundespolitisch von einer fortwährenden Dominanz der Union in der 'Adenauer-Ära' geprägt wurden. Ihr Ergebnis schließlich konnte für die Sozialdemokraten kein Anlass zur Freude sein. Die verhältnismäßig bescheidene Zustimmung zur Politik der ältesten deutschen Partei kam für nicht wenige Beobachter einigermaßen überraschend. In der Tat kann man sich fragen, ob die SPD nicht eigentlich hätte besser abschneiden müssen. Waren es nicht die Sozialdemokratische Partei, ihre Mitglieder und Protagonisten, die bis zuletzt in Weimar, und darüber hinaus auch noch im Exil, teils erbitterten Widerstand gegen die aufstrebenden bzw. ab 1933 herrschenden Nationalsozialisten leisteten und dies mit Schikanen, Repressalien und Internierungen, ja zum Teil sogar mit dem Tod bezahlten? Warum konnte die Partei angesichts ihrer aufrichtigen Haltung bei der Bundestagswahl am 14. August 1949 nicht ernsthaft reüssieren? Immerhin wäre sie mit ihrer seinerzeit bald 90-jährigen emanzipatorischen Tradition doch geradezu prädestiniert dafür gewesen, die zweite deutsche Demokratie an führender Position, nämlich in Regierungsverantwortung, mitzugestalten. Das 'gemeine' Wahlvolk sah das offensichtlich anders und schickte die Sozialdemokraten zunächst auf die Oppositionsbank. Aus der Distanz betrachtet erscheint die Wahlniederlage der SPD weniger überraschend als dies hin und wieder dargestellt wird. Wie es letztlich dazu kam und welche vielfach unbeachteten Faktoren dabei eine Rolle gespielt haben könnten, wird in der vorliegenden Arbeit erörtert.
Essay aus dem Jahr 2014 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Region: Westeuropa, Note: 1,0, Technische Universität Chemnitz (Politikwissenschaft), Sprache: Deutsch, Abstract: Die historische Wahl zum Ersten Deutschen Bundestag vor nunmehr 65 Jahren kann aus verschiedenen Gründen als besonders bemerkenswert gelten: Ihre Bedeutung bestand zweifelsohne darin, dass sie, nachdem Deutschland infolge der katastrophalen Verbrechen der NS-Diktatur und der Schrecken des Zweiten Weltkriegs in mehrfacher Hinsicht am Boden lag, eine wichtige Etappe auf dem langen Weg zur Wiedererlangung politischer Normalität und staatlicher Souveränität - wenigstens im westlichen Teil Deutschlands - war. Ihr grundlegender Charakter hatte den einer vielschichtigen Richtungsentscheidung, und dies, wie wir im Nachhinein wissen, für die folgenden zwei Jahrzehnte, welche bundespolitisch von einer fortwährenden Dominanz der Union in der 'Adenauer-Ära' geprägt wurden. Ihr Ergebnis schließlich konnte für die Sozialdemokraten kein Anlass zur Freude sein. Die verhältnismäßig bescheidene Zustimmung zur Politik der ältesten deutschen Partei kam für nicht wenige Beobachter einigermaßen überraschend. In der Tat kann man sich fragen, ob die SPD nicht eigentlich hätte besser abschneiden müssen. Waren es nicht die Sozialdemokratische Partei, ihre Mitglieder und Protagonisten, die bis zuletzt in Weimar, und darüber hinaus auch noch im Exil, teils erbitterten Widerstand gegen die aufstrebenden bzw. ab 1933 herrschenden Nationalsozialisten leisteten und dies mit Schikanen, Repressalien und Internierungen, ja zum Teil sogar mit dem Tod bezahlten? Warum konnte die Partei angesichts ihrer aufrichtigen Haltung bei der Bundestagswahl am 14. August 1949 nicht ernsthaft reüssieren? Immerhin wäre sie mit ihrer seinerzeit bald 90-jährigen emanzipatorischen Tradition doch geradezu prädestiniert dafür gewesen, die zweite deutsche Demokratie an führender Position, nämlich in Regierungsverantwortung, mitzugestalten. Das 'gemeine' Wahlvolk sah das offensichtlich anders und schickte die Sozialdemokraten zunächst auf die Oppositionsbank. Aus der Distanz betrachtet erscheint die Wahlniederlage der SPD weniger überraschend als dies hin und wieder dargestellt wird. Wie es letztlich dazu kam und welche vielfach unbeachteten Faktoren dabei eine Rolle gespielt haben könnten, wird in der vorliegenden Arbeit erörtert.