Rituelle und kultische Elemente in der Aristophanischen Komödie

Nonfiction, History, Ancient History
Cover of the book Rituelle und kultische Elemente in der Aristophanischen Komödie by Moritz Deutschmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Moritz Deutschmann ISBN: 9783638435598
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 4, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Moritz Deutschmann
ISBN: 9783638435598
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 4, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Alkibiades. Historische Gestalt und philosophisches Problem, 101 (inkl. Bibliographie) Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer einmal Komödien des Aristophanes gelesen hat, wird schnell merken, dass sie für sich genommen, als reine Kunstwerke, nur schwer verständlich sind. Zu zahlreich sind die zeitgebundenen Anspielungen und zu fremd erscheint die in den Stücken geschilderte Lebenswelt. Was aus aufführungstechnischer Sicht bedauernswert sein mag, macht die Komödie aber gerade für Historiker besonders interessant. So kam schon in den 40er Jahren Victor Ehrenberg auf die Idee, auf der Grundlage der Komödien des Aristophanes eine sozialgeschichtliche Arbeit über die athenische Gesellschaft des 5. Jahrhunderts zu schreiben. Gerade weil die Komödie nicht wie die Tragödie auf dem Mythos, sondern auf dem Alltagsleben der Bürger in Athen aufbaut, schien sie ihm für eine solche Arbeit besonders geeignet. Wenn man sich jedoch auf diesen Gedanken einlässt und die Komödie nicht mehr als zeitloses Kunstwerk sieht, sondern als ein in vielfacher Hinsicht historisch bedingtes Phänomen, stellt sich die Frage, was die Komödie im Athen des 5. Jahrhunderts eigentlich gewesen ist. Offensichtlich ist es irreführend, sie in Kategorien des heutigen Theaters, etwa als Freizeitvergnügen, zu beschreiben. Um die Frage zu beantworten, ist es naheliegend, die Komödie in ihren historischen Kontext, nämlich ihre Aufführung bei kultischen Festspielen, zurückzuversetzen und sie als ein mit Ritualen, Kulten und Festen verbundenes Phänomen zu sehen. Diese Interpretationsrichtung ist für das Drama insgesamt vor allem seit den Studien von Gilbert Murray und Francis Cornford in den unterschiedlichsten Variationen verfolgt und dabei immer wieder heftig diskutiert worden. Während dabei am Anfang die Kritik überwog, gibt es seit den 80er Jahren unter dem Einfluss von Ideen aus der vergleichenden Religionswissenschaft und der Ethnologie wieder Arbeiten, die den rituellen Charakter der Komödie stärker hervorheben. In dieser Hausarbeit soll gerade anhand dieser neueren Arbeiten geklärt werden, in welchem Maße die alte Komödie in einem ethnologischen Sinn als ein Ritual verstanden werden kann.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Geschichte - Weltgeschichte - Frühgeschichte, Antike, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Seminar für Alte Geschichte), Veranstaltung: Hauptseminar: Alkibiades. Historische Gestalt und philosophisches Problem, 101 (inkl. Bibliographie) Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Wer einmal Komödien des Aristophanes gelesen hat, wird schnell merken, dass sie für sich genommen, als reine Kunstwerke, nur schwer verständlich sind. Zu zahlreich sind die zeitgebundenen Anspielungen und zu fremd erscheint die in den Stücken geschilderte Lebenswelt. Was aus aufführungstechnischer Sicht bedauernswert sein mag, macht die Komödie aber gerade für Historiker besonders interessant. So kam schon in den 40er Jahren Victor Ehrenberg auf die Idee, auf der Grundlage der Komödien des Aristophanes eine sozialgeschichtliche Arbeit über die athenische Gesellschaft des 5. Jahrhunderts zu schreiben. Gerade weil die Komödie nicht wie die Tragödie auf dem Mythos, sondern auf dem Alltagsleben der Bürger in Athen aufbaut, schien sie ihm für eine solche Arbeit besonders geeignet. Wenn man sich jedoch auf diesen Gedanken einlässt und die Komödie nicht mehr als zeitloses Kunstwerk sieht, sondern als ein in vielfacher Hinsicht historisch bedingtes Phänomen, stellt sich die Frage, was die Komödie im Athen des 5. Jahrhunderts eigentlich gewesen ist. Offensichtlich ist es irreführend, sie in Kategorien des heutigen Theaters, etwa als Freizeitvergnügen, zu beschreiben. Um die Frage zu beantworten, ist es naheliegend, die Komödie in ihren historischen Kontext, nämlich ihre Aufführung bei kultischen Festspielen, zurückzuversetzen und sie als ein mit Ritualen, Kulten und Festen verbundenes Phänomen zu sehen. Diese Interpretationsrichtung ist für das Drama insgesamt vor allem seit den Studien von Gilbert Murray und Francis Cornford in den unterschiedlichsten Variationen verfolgt und dabei immer wieder heftig diskutiert worden. Während dabei am Anfang die Kritik überwog, gibt es seit den 80er Jahren unter dem Einfluss von Ideen aus der vergleichenden Religionswissenschaft und der Ethnologie wieder Arbeiten, die den rituellen Charakter der Komödie stärker hervorheben. In dieser Hausarbeit soll gerade anhand dieser neueren Arbeiten geklärt werden, in welchem Maße die alte Komödie in einem ethnologischen Sinn als ein Ritual verstanden werden kann.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Aggression in Schulen. Entstehung und Intervention by Moritz Deutschmann
Cover of the book Euricius Cordus' Bucolicon 2, 33-38 als ironische Kritik am zeitgenössischen Kirchenwesen by Moritz Deutschmann
Cover of the book Wir prickeln Frühblüher by Moritz Deutschmann
Cover of the book Die Philosophenkönigherrschaft in Platons 'Politeia' by Moritz Deutschmann
Cover of the book Challenging in Delivering Quality Services: Balancing Customer Expectations and Perceptions in Airline Industry by Moritz Deutschmann
Cover of the book Der Entstehungszusammenhang von El Grecos 'Das Begräbnis des Grafen Orgaz' und der Einfluss auf Inhalt und Form by Moritz Deutschmann
Cover of the book Zur Diagnostik von Entscheidungen in komplexen Systemen - Der Ansatz in den Strategischen Management Simulationen (SMS) by Moritz Deutschmann
Cover of the book Identitätskonflikte auf Martinique und Guadeloupe by Moritz Deutschmann
Cover of the book Nationalismus in Japan by Moritz Deutschmann
Cover of the book An analysis of the lexem 'nigger' under the aspect of the ongoing debate about Political Correctness by Moritz Deutschmann
Cover of the book Eine Analyse zu Erich Kästners 'Pünktchen und Anton' by Moritz Deutschmann
Cover of the book Kindergarten und Grundschule - Gemeinsamkeiten und Unterschiede, mögliche Übergangsprobleme und Präventionen by Moritz Deutschmann
Cover of the book Die Konstruktion der Wirklichkeit am Beispiel des Films 'The Matrix' by Moritz Deutschmann
Cover of the book Ein kurzer Abriss der interkulturellen Forschung by Moritz Deutschmann
Cover of the book Twitter and Political Communication by Moritz Deutschmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy