Author: | Anonym | ISBN: | 9783638210010 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | August 5, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Anonym |
ISBN: | 9783638210010 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | August 5, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: Sehr Gut, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Pädagogik), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir kennen sie alle. Wer kennt sie wohl nicht? Sie begleiteten uns durch die Zeitalter hinweg, durch unsere Träume, Sehnsüchte, Überlieferungen, Traditionen, Geschichten und Märchen, letztendlich auch durch unsere innersten Ängste und eigene Imaginationskraft. Sie reiten und fliegen auf Besen und rühren des nachts in einem riesigen Kessel eine dampfende giftige Brühe zum Unheil der Menschen. Sie bringen Hagel und Verderben über die fruchtbaren Felder und rauben neugeborene Kinder, um sie letztendlich einer dunklen Macht zu opfern. Wo sie sind, sind auch Hass und Zwietracht im Volke zu finden. Sie sind dem Teufel ergeben und verkehren mit ihm. So manch unheilvolles schwarzes Getier ist ihr steter Begleiter. Sie sind sowohl hässliche von Warzen übersäte, bucklige alte Weiber, als auch verführerische - vielleicht zu verführerische? - junge Frauen, die schamlos die Festen der Heiligen Christenkirche zu schleifen versuchen. Sie verfügen über magische Kräfte, die ein gottesfürchtiger Mensch nicht kennen kann. Sie verkörpern das Dunkle, die allgegenwärtige Versuchung, das große Unbekannte auf dieser Welt. Sie waren und sind unter uns, und werden es in Zukunft wohl immer noch sein: die Hexen. Urteile und Vorurteile, Wissen und Aberglauben, Bilder und Abbilder, Sein und Schein - ein wohl ewiges unbeherrschbares Netzwerk im Leben des Menschen, das im Menschenbildnis der satansbesessenen Hexe einen weiteren Ausdruck fand. Wie konnte es vor über 600 Jahren so weit kommen, dass tausende unschuldige Frauen, Männer, Kinder und selbst Tiere denunziert, gefoltert und letztendlich auf qualvolle Art verbrannt wurden? War in jenen Zeiten, bis herauf ins 18. Jahrhundert, die Vernunft noch nicht geboren, oder handelte es sich dabei lediglich um einen Entwicklungsprozess, der in seinem Prinzip bis heute noch seine Wirkung hat? Haben wir selbst noch in unserer scheinbar so freidenkerischen, aufgeklärten westlichen Welt eine von Vorurteilen geprägte Verhaltensweise? Diese Seminararbeit versucht anhand des Menschenbildes der Hexe eine Antwort darauf zu geben.
Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Pädagogik - Wissenschaft, Theorie, Anthropologie, Note: Sehr Gut, Leopold-Franzens-Universität Innsbruck (Pädagogik), Veranstaltung: Seminar, Sprache: Deutsch, Abstract: Wir kennen sie alle. Wer kennt sie wohl nicht? Sie begleiteten uns durch die Zeitalter hinweg, durch unsere Träume, Sehnsüchte, Überlieferungen, Traditionen, Geschichten und Märchen, letztendlich auch durch unsere innersten Ängste und eigene Imaginationskraft. Sie reiten und fliegen auf Besen und rühren des nachts in einem riesigen Kessel eine dampfende giftige Brühe zum Unheil der Menschen. Sie bringen Hagel und Verderben über die fruchtbaren Felder und rauben neugeborene Kinder, um sie letztendlich einer dunklen Macht zu opfern. Wo sie sind, sind auch Hass und Zwietracht im Volke zu finden. Sie sind dem Teufel ergeben und verkehren mit ihm. So manch unheilvolles schwarzes Getier ist ihr steter Begleiter. Sie sind sowohl hässliche von Warzen übersäte, bucklige alte Weiber, als auch verführerische - vielleicht zu verführerische? - junge Frauen, die schamlos die Festen der Heiligen Christenkirche zu schleifen versuchen. Sie verfügen über magische Kräfte, die ein gottesfürchtiger Mensch nicht kennen kann. Sie verkörpern das Dunkle, die allgegenwärtige Versuchung, das große Unbekannte auf dieser Welt. Sie waren und sind unter uns, und werden es in Zukunft wohl immer noch sein: die Hexen. Urteile und Vorurteile, Wissen und Aberglauben, Bilder und Abbilder, Sein und Schein - ein wohl ewiges unbeherrschbares Netzwerk im Leben des Menschen, das im Menschenbildnis der satansbesessenen Hexe einen weiteren Ausdruck fand. Wie konnte es vor über 600 Jahren so weit kommen, dass tausende unschuldige Frauen, Männer, Kinder und selbst Tiere denunziert, gefoltert und letztendlich auf qualvolle Art verbrannt wurden? War in jenen Zeiten, bis herauf ins 18. Jahrhundert, die Vernunft noch nicht geboren, oder handelte es sich dabei lediglich um einen Entwicklungsprozess, der in seinem Prinzip bis heute noch seine Wirkung hat? Haben wir selbst noch in unserer scheinbar so freidenkerischen, aufgeklärten westlichen Welt eine von Vorurteilen geprägte Verhaltensweise? Diese Seminararbeit versucht anhand des Menschenbildes der Hexe eine Antwort darauf zu geben.