Kapitalverkehrsfreiheit versus Verbandsautonomie

Eine Analyse der 50+1-Regel

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science
Cover of the book Kapitalverkehrsfreiheit versus Verbandsautonomie by Udo Wichmann, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Udo Wichmann ISBN: 9783640787111
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Udo Wichmann
ISBN: 9783640787111
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits Anfang der 80er Jahre kritisierte die argentinische Trainer-legende Cesar Luis Menotti die bestehenden ökonomischen, poli-tischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Profifußballs. Heute - rund 30 Jahre später - hat sich der Fußball im ökonomischen Bereich weiter professionalisiert und in gigantischem Ausmaß weiterentwickelt. Das Gesamtvolumen des europäischen Fußballmarktes beziffert sich derzeit laut einer Studie von Deloitte & Touche auf 15,7 Milliarden Euro . Dieser Umfang dokumentiert den ökonomischen, aber auch den gesellschaftlichen Stellenwert, den Fußball gegenwärtig einnimmt. Darüber hinaus bescheinigen Fußballexperten dem Fußball ein weiteres Wachstumspotential. Einhergehend mit der Veränderung der Rahmenbedingungen in den letzten 30 Jahren, hat sich auch die Gesetzgebung dahingehend anpassen müssen. Im gegenwärtigen 'Post-Bosman-Zeitalter' hat sich deshalb nicht nur die Rechtslage, sondern auch die Rechtsform der Vereine verändert: Aus Bundesligavereinen wurden meist Kapitalgesellschaften, im Fall Borussia Dortmund sogar börsennotiert. Ein Vergleich zeigt, dass die Rechtsformen der professionellen Fußballklubs in Deutschland mit denen des europäischen Auslands divergieren und differenziert zu betrachten sind. Demnach dürfen milliardenschwere Investoren à la Roman Abramowitsch bspw. in der Premiere League oder der Primera División eine Mehrheitsbeteiligung an einem Profifußballklub erwerben, die es ihnen ermöglicht, den Spielerkader nach Belieben durch Spielerzukäufe aufzuwerten oder die Infrastruktur des Vereins mit Hilfe ihres erheblichen Kapitalaufkommens zu professionalisieren. In Deutschland hingegen ist es Kapitalanlegern nicht gestattet, die Stimmenmehrheit in den von Fußballvereinen gegründeten Kapitalgesellschaften zu übernehmen; dies untersagt die so genannte '50+1-Regel'. Dieser Umstand begründet wesentliche branchenspezifische Probleme bei der Beteiligung an Kapitalgesellschaften im Profifußball. Befürworter der 50+1-Regel argumentieren im Kern, dass die Übernahmeeinschränkung auf dem deutschen Fußballmarkt dazu beiträgt, die Schere zwischen armen und reichen Klubs nicht noch weiter auseinander gehen zu lassen, als sie ohnehin schon ist. Kritiker der 50+1-Regel verweisen hingegen auf den Wettbewerbscharakter bzw. die Wettbewerbsgleichheit ('competitive balance') der deutschen Klubs im Vergleich zu anderen europäi-schen Spitzenklubs, welche unter der bestehenden, deutschen Regel leidet und eingeschränkt würde.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Masterarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Globalisierung, pol. Ökonomie, Note: 1,3, Philipps-Universität Marburg, Sprache: Deutsch, Abstract: Bereits Anfang der 80er Jahre kritisierte die argentinische Trainer-legende Cesar Luis Menotti die bestehenden ökonomischen, poli-tischen und gesellschaftlichen Dimensionen des Profifußballs. Heute - rund 30 Jahre später - hat sich der Fußball im ökonomischen Bereich weiter professionalisiert und in gigantischem Ausmaß weiterentwickelt. Das Gesamtvolumen des europäischen Fußballmarktes beziffert sich derzeit laut einer Studie von Deloitte & Touche auf 15,7 Milliarden Euro . Dieser Umfang dokumentiert den ökonomischen, aber auch den gesellschaftlichen Stellenwert, den Fußball gegenwärtig einnimmt. Darüber hinaus bescheinigen Fußballexperten dem Fußball ein weiteres Wachstumspotential. Einhergehend mit der Veränderung der Rahmenbedingungen in den letzten 30 Jahren, hat sich auch die Gesetzgebung dahingehend anpassen müssen. Im gegenwärtigen 'Post-Bosman-Zeitalter' hat sich deshalb nicht nur die Rechtslage, sondern auch die Rechtsform der Vereine verändert: Aus Bundesligavereinen wurden meist Kapitalgesellschaften, im Fall Borussia Dortmund sogar börsennotiert. Ein Vergleich zeigt, dass die Rechtsformen der professionellen Fußballklubs in Deutschland mit denen des europäischen Auslands divergieren und differenziert zu betrachten sind. Demnach dürfen milliardenschwere Investoren à la Roman Abramowitsch bspw. in der Premiere League oder der Primera División eine Mehrheitsbeteiligung an einem Profifußballklub erwerben, die es ihnen ermöglicht, den Spielerkader nach Belieben durch Spielerzukäufe aufzuwerten oder die Infrastruktur des Vereins mit Hilfe ihres erheblichen Kapitalaufkommens zu professionalisieren. In Deutschland hingegen ist es Kapitalanlegern nicht gestattet, die Stimmenmehrheit in den von Fußballvereinen gegründeten Kapitalgesellschaften zu übernehmen; dies untersagt die so genannte '50+1-Regel'. Dieser Umstand begründet wesentliche branchenspezifische Probleme bei der Beteiligung an Kapitalgesellschaften im Profifußball. Befürworter der 50+1-Regel argumentieren im Kern, dass die Übernahmeeinschränkung auf dem deutschen Fußballmarkt dazu beiträgt, die Schere zwischen armen und reichen Klubs nicht noch weiter auseinander gehen zu lassen, als sie ohnehin schon ist. Kritiker der 50+1-Regel verweisen hingegen auf den Wettbewerbscharakter bzw. die Wettbewerbsgleichheit ('competitive balance') der deutschen Klubs im Vergleich zu anderen europäi-schen Spitzenklubs, welche unter der bestehenden, deutschen Regel leidet und eingeschränkt würde.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book About 'The Broom o the Cathery Knowes' and its Place in Tradition by Udo Wichmann
Cover of the book Gerechter Tod? Die Todesstrafe by Udo Wichmann
Cover of the book Zur Depression im Jugendalter by Udo Wichmann
Cover of the book Postmoderne Ethik als Antwort auf die Totalitarismen des 20. Jahrhunderts? by Udo Wichmann
Cover of the book 'Wie die Literatur an den hochmittelalterlichen Fürstenhof kam und organisiert war' by Udo Wichmann
Cover of the book Wir erweitern unseren Wortschatz anhand des authentischen Bilderbuchs 'Froggy gets dressed' um das Wortfeld clothes by Udo Wichmann
Cover of the book Mediation zur Konfliktlösung auf Baustellen. Konfliktmanagement bei Gebäudesanierungen by Udo Wichmann
Cover of the book Familienleben in der DDR. Das propagierte, sozialistische Familienideal als Leitbild einer Nation by Udo Wichmann
Cover of the book Ende (und Zukunft?) der Tarifeinheit by Udo Wichmann
Cover of the book Die Geschichte der Physiotherapie. Ausbildungsmöglichkeiten und Status in Deutschland by Udo Wichmann
Cover of the book The Gothic King - Stephen King und die Tradition der Schauerliteratur by Udo Wichmann
Cover of the book Vigila del Almirante von Augusto Roa Bastos by Udo Wichmann
Cover of the book Die METALOG® Methode als handlungs- und erfahrungsorientierte Lern- und Lehrmöglichkeit in der Erwachsenenbildung by Udo Wichmann
Cover of the book Die Diagnose von Legasthenie in der Schule by Udo Wichmann
Cover of the book Hilfe für Byzanz? Von Clermont (1095) nach Jerusalem (1099) by Udo Wichmann
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy