Author: | Jan Stoye | ISBN: | 9783638195614 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 17, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Jan Stoye |
ISBN: | 9783638195614 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 17, 2003 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Politikwisenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: John Stuart Mill gilt heute als typischer Theoretiker der englischen Tradition von Freiheit im 19. Jahrhundert. Das ist auch der Konsens der aktuellen Forschung. Aber es gibt verschiedene Auffasungen darüber, wo Mill die Grenze zieht, zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Interessen des Einzelnen. Widersprüche werden vor allem in der Begründung des Ziels seiner Reformvorschläge gesehen. Die einen werfen ihm Elitedenken vor, das nur bürgerlicher Selbstschutz sei 'gegen die politische Machtergreifung der Mehrheit der Arbeiter'. Der Ausschluss der Analphabeten und Fürsorgeabhängigen vom Wahlrecht lege eine besitzbürgerlich-individualistische Meßlatte an. Er wolle seine Freiheiten vor allem für die intellektuelle Elite, deren Nutzen für die Allgemeinheit er aber nicht begründe. Andere sehen bei Mill den Versuch eines 'ehtischen Liberalismus', woran er aber gescheitert sei, weil er Politische Ökonomie und Moral verbinden wolle. Mills Nationalökonmie ist die Weiterentwicklung des Homo Ökonomikus auf Grundlage von Adam Smith hin zum 'cooperativ-man' sagt Wiliam Stafford. Mills Betonung der erzieherischen Funktion der politischen Beteiligung und Kompetenzerwerb der Bürger wird als Sozialer Liberalismus gewertet. Der ginge sogar soweit, das Mill unter Umständen eine 'Erziehungsdiktatur' rechtferige. Gerade diese hohen Anforderungen an die Selbstentwicklung der Menschen kritisiert Adam Wolfson als fehlende Toleranz gegenüber den Schwächen der Menschen. Als Wegbereiter des Sozialismus wird er kristisiert und gleichzeitig von Libertären, wie Hayek gelobt. Die Vermeidung von Grausamkeiten, oberstes Gebot der Wirtschaftsliberalen, ist die wichtigste liberale Aufgabe bei Mill , meinen Gerald M.Mara and Suzanne L.Dovi. Die wissenschaftlichen Interpretationen gehen genaus so weit auseinander, wie die politische Lager, die Mills Erbe für sich in Anspruch nehmen. Die Fragstellung lautet deshalb: John Stuart Mill- Wirtschafts- oder sozialliberal? Besondere Berücksichtigung soll dabei das letztendliche Ziel, das Mill bei seinen Ausführungen vor Augen hat, finden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2003 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,0, Technische Universität Dresden (Institut für Politikwisenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: John Stuart Mill gilt heute als typischer Theoretiker der englischen Tradition von Freiheit im 19. Jahrhundert. Das ist auch der Konsens der aktuellen Forschung. Aber es gibt verschiedene Auffasungen darüber, wo Mill die Grenze zieht, zwischen den Interessen der Allgemeinheit und den Interessen des Einzelnen. Widersprüche werden vor allem in der Begründung des Ziels seiner Reformvorschläge gesehen. Die einen werfen ihm Elitedenken vor, das nur bürgerlicher Selbstschutz sei 'gegen die politische Machtergreifung der Mehrheit der Arbeiter'. Der Ausschluss der Analphabeten und Fürsorgeabhängigen vom Wahlrecht lege eine besitzbürgerlich-individualistische Meßlatte an. Er wolle seine Freiheiten vor allem für die intellektuelle Elite, deren Nutzen für die Allgemeinheit er aber nicht begründe. Andere sehen bei Mill den Versuch eines 'ehtischen Liberalismus', woran er aber gescheitert sei, weil er Politische Ökonomie und Moral verbinden wolle. Mills Nationalökonmie ist die Weiterentwicklung des Homo Ökonomikus auf Grundlage von Adam Smith hin zum 'cooperativ-man' sagt Wiliam Stafford. Mills Betonung der erzieherischen Funktion der politischen Beteiligung und Kompetenzerwerb der Bürger wird als Sozialer Liberalismus gewertet. Der ginge sogar soweit, das Mill unter Umständen eine 'Erziehungsdiktatur' rechtferige. Gerade diese hohen Anforderungen an die Selbstentwicklung der Menschen kritisiert Adam Wolfson als fehlende Toleranz gegenüber den Schwächen der Menschen. Als Wegbereiter des Sozialismus wird er kristisiert und gleichzeitig von Libertären, wie Hayek gelobt. Die Vermeidung von Grausamkeiten, oberstes Gebot der Wirtschaftsliberalen, ist die wichtigste liberale Aufgabe bei Mill , meinen Gerald M.Mara and Suzanne L.Dovi. Die wissenschaftlichen Interpretationen gehen genaus so weit auseinander, wie die politische Lager, die Mills Erbe für sich in Anspruch nehmen. Die Fragstellung lautet deshalb: John Stuart Mill- Wirtschafts- oder sozialliberal? Besondere Berücksichtigung soll dabei das letztendliche Ziel, das Mill bei seinen Ausführungen vor Augen hat, finden.