John Rawls´ Theorie der Gerechtigkeit: Dargestellt und erläutert anhand Stefan Heyms Roman 'Schwarzenberg'

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Political Science, Politics, History & Theory
Cover of the book John Rawls´ Theorie der Gerechtigkeit: Dargestellt und erläutert anhand Stefan Heyms Roman 'Schwarzenberg' by Tilman Graf, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Tilman Graf ISBN: 9783640231850
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tilman Graf
ISBN: 9783640231850
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 15, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Moderne Politische Theorie, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Grundbegriff einer humanen Gesellschaft ist Gerechtigkeit. Eine Gesellschaft, welche auf der Kooperation ihrer Mitglieder zu wechselseitigem Vorteil beruht, bedarf einer von allen anerkannten und als gerecht empfundenen Organisationsstruktur, da sonst im Gegensatz zur Kooperation sich der Kampf aller gegen alle, der bellum omnium contra omnes, durchsetzen würde. Es geht darum, Gerechtigkeit in dem Sinne zu schaffen, dass die Lasten der gemeinsamen Arbeit für den einzelnen gleichmäßig verteilt sind. 'Wenn im folgenden von Gerechtigkeit gesprochen wird, ist immer die distributive gemeint.' Rawls geht davon aus, dass rationale Menschen im sogenannten Urzustand, gerechte Grundsätze für ihr Zusammenleben formulieren, weil sie gleichsam naiv handeln. Dieser Zustand, der später noch genauer erläutert wird, ist laut Rawls bestimmt durch den 'Schleier des Nichtwissens'. Rawls stellt die These auf, dass die distributive Gerechtigkeit wesentlich zu zwei Verteilungsprinzipien führt. Zum einen, dass jedes Mitglied der Gesellschaft gerechter Maßen gleichen Zugriff auf Grundfreiheiten haben muss. Zum anderen, dass die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten so zu gestalten sind, dass sie jedermanns Vorteil dienen und jedem der Weg offen steht, ein Amt in denjenigen Institutionen zu bekleiden, welche die distributive Gerechtigkeit durchsetzten. Dem ersten Freiheitsprinzip kommt absolute Priorität zu. Rawls geht davon aus, dass Grundsätze, die von rationalen Akteuren im Urzustand beschlossen werden, welcher vom oben schon erwähnten 'Schleier des Nichtwissens' der Akteure geprägt ist, gerecht seien. Diese Beschlüsse, die in einem verbindlichen Vertrag münden, sind auch schon von den frühen neuzeitlichen Philosophen wie Hobbes oder Locke ähnlich formuliert worden. Rawls erweitert jedoch diesen Kontraktualismus entscheidend, indem die Untersuchung von Gerechtigkeit nicht auf der Ebene von Personen oder Handlungen verweilt, sondern Rawls die sich im Urzustand vollziehende Vernunft untersucht. In dem Roman 'Schwarzenberg' von Stefan Heym wird eine historische Situation unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben, die dem theoretischen Begriff des Urzustands, wie Rawls ihn beschreibt, ähnlich ist. Die im Roman beschriebene Unvoreingenommenheit der Akteure lässt die Vermutung zu, dass es sich hier um eine Situation handelt, die so beschaffen ist, dass sie Gerechtigkeit als das Ergebnis einer rationalen Einigung unter fairen Bedingungen ermöglicht.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Politik - Politische Theorie und Ideengeschichte, Note: 1,7, Johannes Gutenberg-Universität Mainz (Institut für Politikwissenschaft), Veranstaltung: Moderne Politische Theorie, 5 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Grundbegriff einer humanen Gesellschaft ist Gerechtigkeit. Eine Gesellschaft, welche auf der Kooperation ihrer Mitglieder zu wechselseitigem Vorteil beruht, bedarf einer von allen anerkannten und als gerecht empfundenen Organisationsstruktur, da sonst im Gegensatz zur Kooperation sich der Kampf aller gegen alle, der bellum omnium contra omnes, durchsetzen würde. Es geht darum, Gerechtigkeit in dem Sinne zu schaffen, dass die Lasten der gemeinsamen Arbeit für den einzelnen gleichmäßig verteilt sind. 'Wenn im folgenden von Gerechtigkeit gesprochen wird, ist immer die distributive gemeint.' Rawls geht davon aus, dass rationale Menschen im sogenannten Urzustand, gerechte Grundsätze für ihr Zusammenleben formulieren, weil sie gleichsam naiv handeln. Dieser Zustand, der später noch genauer erläutert wird, ist laut Rawls bestimmt durch den 'Schleier des Nichtwissens'. Rawls stellt die These auf, dass die distributive Gerechtigkeit wesentlich zu zwei Verteilungsprinzipien führt. Zum einen, dass jedes Mitglied der Gesellschaft gerechter Maßen gleichen Zugriff auf Grundfreiheiten haben muss. Zum anderen, dass die wirtschaftlichen und sozialen Ungleichheiten so zu gestalten sind, dass sie jedermanns Vorteil dienen und jedem der Weg offen steht, ein Amt in denjenigen Institutionen zu bekleiden, welche die distributive Gerechtigkeit durchsetzten. Dem ersten Freiheitsprinzip kommt absolute Priorität zu. Rawls geht davon aus, dass Grundsätze, die von rationalen Akteuren im Urzustand beschlossen werden, welcher vom oben schon erwähnten 'Schleier des Nichtwissens' der Akteure geprägt ist, gerecht seien. Diese Beschlüsse, die in einem verbindlichen Vertrag münden, sind auch schon von den frühen neuzeitlichen Philosophen wie Hobbes oder Locke ähnlich formuliert worden. Rawls erweitert jedoch diesen Kontraktualismus entscheidend, indem die Untersuchung von Gerechtigkeit nicht auf der Ebene von Personen oder Handlungen verweilt, sondern Rawls die sich im Urzustand vollziehende Vernunft untersucht. In dem Roman 'Schwarzenberg' von Stefan Heym wird eine historische Situation unmittelbar nach dem zweiten Weltkrieg beschrieben, die dem theoretischen Begriff des Urzustands, wie Rawls ihn beschreibt, ähnlich ist. Die im Roman beschriebene Unvoreingenommenheit der Akteure lässt die Vermutung zu, dass es sich hier um eine Situation handelt, die so beschaffen ist, dass sie Gerechtigkeit als das Ergebnis einer rationalen Einigung unter fairen Bedingungen ermöglicht.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Welchem Wandel ist der Parteienwettbewerb in Großbritannien unterworfen? by Tilman Graf
Cover of the book Piagets Stufenmodell der kognitiven Entwicklung by Tilman Graf
Cover of the book Die Intervention der NATO im Kosovo by Tilman Graf
Cover of the book Beratung im Rahmen des Outplacement - Das Konzept von Mayrhofer by Tilman Graf
Cover of the book Die Wirkung des Heiligen Geistes in der Theologie J. Calvins by Tilman Graf
Cover of the book Rezeption des Sündenfalls bei Paulus und im Qur'an by Tilman Graf
Cover of the book Risikoverhalten, Jugendkriminalität und Männlichkeit (JGG, StGB) by Tilman Graf
Cover of the book Well That About Wraps It Up For God by Tilman Graf
Cover of the book Food & Beverage Controlling by Tilman Graf
Cover of the book Skepsis und Nichtwissen als Kernmoment gymnasialer Bildung by Tilman Graf
Cover of the book Die Lichtmetaphysik in der Göttlichen Komödie von Dante by Tilman Graf
Cover of the book Mediale Weiterbildung: Web-Didaktik und E-Learning by Tilman Graf
Cover of the book Die Widersprüche zur These der nationalen Homogenisierung in China im Bezug auf die nationalen Minderheiten by Tilman Graf
Cover of the book Anlegen einer Personalakte (Unterweisung Bürokaufmann / -kauffrau) by Tilman Graf
Cover of the book Eine kurze Darstellung der Motivationspsychologie und des Motivationsbegriffs by Tilman Graf
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy