Individuum und Gesellschaft in den Konzepten von Georg Herbert Mead

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Individuum und Gesellschaft in den Konzepten von Georg Herbert Mead by Ines Lenz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Ines Lenz ISBN: 9783638231688
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 22, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Ines Lenz
ISBN: 9783638231688
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 22, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: keine, Freie Universität Berlin (FB Soziologie), Veranstaltung: Individuum und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Verständnis der Konzepte von George Herbert Mead, ist die Erörterung von mehreren soziologischen Lehren erforderlich. Die Chicagoer Schule vertrat eine Empirie, die sich im Besonderen quantitativ orientierte. Ihre strukturelle-funktionale Theorie ist die Zusammenfassung des Wertvollsten der europäischen Klassiker der Soziologie und bildet somit das Fundament einer 'professionell abgesicherten und kumulativen Erkenntnisgewinnung'.1 Die neu gewonnene Identität des Faches verdrängte jedoch die Tradition des deutschen Idealismus und Marxismus, die nicht in das Bild eingefügt werden konnten. Darüber hinaus wurden auch die Leistungen der pragmatischen Sozialphilosophie nur unzureichend gewürdigt. Konzeptionen der Ich-Identität und der Rollenübernahme, das 'Thomas-Theorem' und die Grundidee der biographischen Methode gehören jedoch zum Standartwissen in der Soziologie. Von allgemeinem Interesse in den sechziger Jahren war Blumers Fassung des 'interpretativen Ansatzes'. Auch heute noch spielt das Erbe der Chicagoer Schule eine wichtige Rolle in aktuellen Theoriediskussionen. Der symbolische Interaktionismus war jedoch nicht ausgereift genug, um gleichwertig neben der kritischen Theorie, oder dem Marxismus zu stehen. Daher setzte sich diese Tradition jahrzehntelang eher durch exemplarische Forschung und mündliche Übermittlung, als durch theoretische Systematik und Selbstbegründung durch. Der symbolische Interaktionismus, der seinen Namen von Herbert Blumer bekam, kennzeichnet sich durch Prozesse der Interaktion. Der Begriff Interaktion meint hier den Symbolvermittelnden Charakter sozialen Handelns. Somit bedeuten soziale Beziehungen nicht die Umsetzung fester Vorschriften in die Tat, sondern gemeinsame und wechselseitige Beziehungsdefinitionen. Damit sind soziale Beziehungen nicht stabil und zum Teil vorhersehbar, sondern offen und an gemeinsame Anerkennung gebunden. Der symbolische Interaktionismus gründet auf den Pragmatismus, eine Philosophie der Handlung. Die Leitvorstellungen im Denken von Descartes des einsam zweifelnden Ich werden von der Idee einer kooperativen Wahrheitssuche zur Bewältigung realer Handlungsprobleme abgelöst. John Dewey und George Herbert Mead waren diejenigen, über die die entscheidende Wirkung des Pragmatismus in die Soziologie übertrat. [...] 1 Hans Joas 1988: symbolischer Interaktionismus. Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstratition, S.40

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Soziologie - Individuum, Gruppe, Gesellschaft, Note: keine, Freie Universität Berlin (FB Soziologie), Veranstaltung: Individuum und Gesellschaft, Sprache: Deutsch, Abstract: Zum Verständnis der Konzepte von George Herbert Mead, ist die Erörterung von mehreren soziologischen Lehren erforderlich. Die Chicagoer Schule vertrat eine Empirie, die sich im Besonderen quantitativ orientierte. Ihre strukturelle-funktionale Theorie ist die Zusammenfassung des Wertvollsten der europäischen Klassiker der Soziologie und bildet somit das Fundament einer 'professionell abgesicherten und kumulativen Erkenntnisgewinnung'.1 Die neu gewonnene Identität des Faches verdrängte jedoch die Tradition des deutschen Idealismus und Marxismus, die nicht in das Bild eingefügt werden konnten. Darüber hinaus wurden auch die Leistungen der pragmatischen Sozialphilosophie nur unzureichend gewürdigt. Konzeptionen der Ich-Identität und der Rollenübernahme, das 'Thomas-Theorem' und die Grundidee der biographischen Methode gehören jedoch zum Standartwissen in der Soziologie. Von allgemeinem Interesse in den sechziger Jahren war Blumers Fassung des 'interpretativen Ansatzes'. Auch heute noch spielt das Erbe der Chicagoer Schule eine wichtige Rolle in aktuellen Theoriediskussionen. Der symbolische Interaktionismus war jedoch nicht ausgereift genug, um gleichwertig neben der kritischen Theorie, oder dem Marxismus zu stehen. Daher setzte sich diese Tradition jahrzehntelang eher durch exemplarische Forschung und mündliche Übermittlung, als durch theoretische Systematik und Selbstbegründung durch. Der symbolische Interaktionismus, der seinen Namen von Herbert Blumer bekam, kennzeichnet sich durch Prozesse der Interaktion. Der Begriff Interaktion meint hier den Symbolvermittelnden Charakter sozialen Handelns. Somit bedeuten soziale Beziehungen nicht die Umsetzung fester Vorschriften in die Tat, sondern gemeinsame und wechselseitige Beziehungsdefinitionen. Damit sind soziale Beziehungen nicht stabil und zum Teil vorhersehbar, sondern offen und an gemeinsame Anerkennung gebunden. Der symbolische Interaktionismus gründet auf den Pragmatismus, eine Philosophie der Handlung. Die Leitvorstellungen im Denken von Descartes des einsam zweifelnden Ich werden von der Idee einer kooperativen Wahrheitssuche zur Bewältigung realer Handlungsprobleme abgelöst. John Dewey und George Herbert Mead waren diejenigen, über die die entscheidende Wirkung des Pragmatismus in die Soziologie übertrat. [...] 1 Hans Joas 1988: symbolischer Interaktionismus. Von der Philosophie des Pragmatismus zu einer soziologischen Forschungstratition, S.40

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das neue Energiewirtschaftsgesetz - Günstigere Verbraucherpreise durch Anreizregulierung? by Ines Lenz
Cover of the book Unternehmenskommunikation im Social Web by Ines Lenz
Cover of the book Unterrichtsstunde: Wie kommen die Nachrichten in die Zeitung? by Ines Lenz
Cover of the book Die Zeit als Begriff der Erzähltextanalyse by Ines Lenz
Cover of the book Doppelbesteuerungsabkommen. Inhalt und Anwendungsbereich des Art. 15 Abs. 2 DBA Schweiz by Ines Lenz
Cover of the book Debatten zur Populärkultur. Die Cultural Studies im deutschsprachigen Raum als Gegenbewegung zur Kulturindustriethese der Frankfurter Schule by Ines Lenz
Cover of the book Josef Eberle - ein schwäbischer Martial? by Ines Lenz
Cover of the book Clusterpolitik im Ruhrgebiet by Ines Lenz
Cover of the book Der Wiederaufbau des deutschen Schul- und Bildungswesens in den Jahren 1945-1955 by Ines Lenz
Cover of the book Quintland. The Canadian Dionne Quintuplets During the Great Depression by Ines Lenz
Cover of the book Sallust: Coniuratio Catilinae by Ines Lenz
Cover of the book Die Querflöte - ein Holzblasinstrument (Unterrichtsplanung, Musik, 5. Schuljahr) by Ines Lenz
Cover of the book Soziale Rollen von Mann und Frau by Ines Lenz
Cover of the book Essential Differences between the German and American Business Culture by Ines Lenz
Cover of the book Handlungs- und produktionsorientierter Umgang mit der Ganzschrift 'Ben liebt Anna' - Anna ist fremd in der Klasse (Kapitel 2) by Ines Lenz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy