Grundrechtliche Grenzen des harten Rechtspaternalismus

Nonfiction, Reference & Language, Law, Legal History
Cover of the book Grundrechtliche Grenzen des harten Rechtspaternalismus by Johannes Miehling, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Johannes Miehling ISBN: 9783668151338
Publisher: GRIN Verlag Publication: February 16, 2016
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Johannes Miehling
ISBN: 9783668151338
Publisher: GRIN Verlag
Publication: February 16, 2016
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 17,00, Ludwig-Maximilians-Universität München (Juristische Fakultät - Institut für Politik und Öffentliches Recht), Veranstaltung: Grundlagenseminar 'Nanny State' - Der paternalistische Staat, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es zu klären, ob und wie sich die Bevormundeten durch die Berufung auf ihre grundrechtlichen Freiheiten gegen staatlichen Interventionen wehren können. Dazu wird im Anschluss an eine kurze Begriffserklärung untersucht, ob die Konzeption eines umfassenden Abwehrgrundrechts gegen Rechtspaternalismus möglich und notwendig ist, oder ob bereits die jeweils einschlägigen Spezialgrundrechte hinreichenden Schutz bieten. Anschließend wird themenbezogen auf die Problematiken der Schutzpflichtendoktrin und der objektiven Dimension der Grundrechte eingegangen, ehe die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst werden. Die Bundesrepublik Deutschland versteht sich als liberalen Rechtsstaat. Geprägt von den aufklärerischen Staatsidealen ist es deshalb ein zentrales Anliegen der deutschen Rechtsordnung, dem Einzelnen die größtmögliche Freiheit zu gewähren, die er zur Entfaltung seiner Persönlichkeit in einer pluralistischen Gesellschaft bedarf. Nichtsdestotrotz darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder Freiheitssphäre Grenzen gesetzt sein müssen, da ungeordneter Freiheitsgebrauch zwangsläufig zu Konflikten zwischen den einzelnen Freiheitsträgern führt. Folglich besteht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass die eigenen Handlungsfreiheiten dort beschränkt sein müssen, wo sie überragenden Gemeinschaftsinteressen, wichtigen Kollektivgütern oder den berechtigten Interessen anderer zuwiderlaufen. Weitaus problematischer ist erfahrungsgemäß aber die Bereitschaft, staatliche Freiheitseingriffe auch dann zu billigen, wenn es deren Zweck ist, die Rechtsunterworfenen vor den Folgen ihrer eigenen Selbstbestimmtheit zu schützen, und zwar ohne deren Willen oder Einvernehmen. Man spricht hier von einem rechtspaternalistischen Eingriff. Indem der Staat die Entscheidungsmöglichkeit seiner Bürger beschränkt oder gar aufhebt, drängt er ihre Autonomie zurück. Da dabei immer die Freiheit der Bürger, namentlich ihre Entscheidungsfreiheit betroffen ist, muss sich ein solcher Eingriff am Maßstab der Grundrechte messen lassen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2016 im Fachbereich Jura - Rechtsphilosophie, Rechtssoziologie, Rechtsgeschichte, Note: 17,00, Ludwig-Maximilians-Universität München (Juristische Fakultät - Institut für Politik und Öffentliches Recht), Veranstaltung: Grundlagenseminar 'Nanny State' - Der paternalistische Staat, Sprache: Deutsch, Abstract: Ziel dieser Arbeit ist es zu klären, ob und wie sich die Bevormundeten durch die Berufung auf ihre grundrechtlichen Freiheiten gegen staatlichen Interventionen wehren können. Dazu wird im Anschluss an eine kurze Begriffserklärung untersucht, ob die Konzeption eines umfassenden Abwehrgrundrechts gegen Rechtspaternalismus möglich und notwendig ist, oder ob bereits die jeweils einschlägigen Spezialgrundrechte hinreichenden Schutz bieten. Anschließend wird themenbezogen auf die Problematiken der Schutzpflichtendoktrin und der objektiven Dimension der Grundrechte eingegangen, ehe die Ergebnisse dieser Arbeit zusammengefasst werden. Die Bundesrepublik Deutschland versteht sich als liberalen Rechtsstaat. Geprägt von den aufklärerischen Staatsidealen ist es deshalb ein zentrales Anliegen der deutschen Rechtsordnung, dem Einzelnen die größtmögliche Freiheit zu gewähren, die er zur Entfaltung seiner Persönlichkeit in einer pluralistischen Gesellschaft bedarf. Nichtsdestotrotz darf dies nicht darüber hinwegtäuschen, dass jeder Freiheitssphäre Grenzen gesetzt sein müssen, da ungeordneter Freiheitsgebrauch zwangsläufig zu Konflikten zwischen den einzelnen Freiheitsträgern führt. Folglich besteht breiter gesellschaftlicher Konsens, dass die eigenen Handlungsfreiheiten dort beschränkt sein müssen, wo sie überragenden Gemeinschaftsinteressen, wichtigen Kollektivgütern oder den berechtigten Interessen anderer zuwiderlaufen. Weitaus problematischer ist erfahrungsgemäß aber die Bereitschaft, staatliche Freiheitseingriffe auch dann zu billigen, wenn es deren Zweck ist, die Rechtsunterworfenen vor den Folgen ihrer eigenen Selbstbestimmtheit zu schützen, und zwar ohne deren Willen oder Einvernehmen. Man spricht hier von einem rechtspaternalistischen Eingriff. Indem der Staat die Entscheidungsmöglichkeit seiner Bürger beschränkt oder gar aufhebt, drängt er ihre Autonomie zurück. Da dabei immer die Freiheit der Bürger, namentlich ihre Entscheidungsfreiheit betroffen ist, muss sich ein solcher Eingriff am Maßstab der Grundrechte messen lassen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book A Handbook for Small Scale Egg Production by Johannes Miehling
Cover of the book Du sollst nicht ... auf Waljagd gehen! Das Tabu im 'Fischzugs'-Mythos in 'Hymiskvida' und 'Gylfaginning' by Johannes Miehling
Cover of the book 'Passiv und unpersönliche Konstruktionen im Italienischen und im Deutschen' by Johannes Miehling
Cover of the book Spielen in der Schule - Unsere Spielesammlung - Eine Gefahr oder eine Bereicherung für die Grundschularbeit? by Johannes Miehling
Cover of the book Häusliche Gewalt an Männern in heterosexuellen Paarbeziehungen by Johannes Miehling
Cover of the book Griechische Dichter zu Kaiser Augustus' Lebzeiten. Philippos von Thessalonike, Antipatros von Thessalonike und Krinagoras von Mytilene by Johannes Miehling
Cover of the book Augustus Weg zum römischen Kaiser by Johannes Miehling
Cover of the book Politische Karikaturen. Rolle und Bedeutung der politischen Karikatur im Verlauf der Revolution von 1848/49 by Johannes Miehling
Cover of the book Wechselndes Wahlverhalten junger Menschen nach dem soziologischen Ansatz - unter besonderer Berücksichtigung sozialstruktureller Umstände by Johannes Miehling
Cover of the book Frequenzumrichter. Emission über Leitung by Johannes Miehling
Cover of the book Black Feminism - Genese und Entwicklung by Johannes Miehling
Cover of the book Inwieweit ist 'humanitäre Intervention' human? by Johannes Miehling
Cover of the book Top oder Flop - Gestaltungsoptionen der Innovationspolitik in Konsumgütermärkten by Johannes Miehling
Cover of the book Daidalos und Ikaros. Unterrichtseinheit für eine 6. Klasse (Deutsch, Gymnasium) by Johannes Miehling
Cover of the book Hexenverfolgung bei Friedrich Graf Spee von Langenfeld by Johannes Miehling
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy