Die Soziologie und das Soziale

Eine Erklärung der bislang vergeblichen Versuche einer adäquaten Bestimmung des Gegenstandes der Soziologie

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Methodology
Cover of the book Die Soziologie und das Soziale by Holger Michaelis, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Holger Michaelis ISBN: 9783640407125
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 21, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Holger Michaelis
ISBN: 9783640407125
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 21, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Fachbuch aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wissenschaftsbezeichnung Soziologie wurde erstmals 1839 von Auguste Comte zur eindeutigen Bezeichnung jener Wissenschaft eingeführt, die 'sich auf das positive Studium der sämtlichen sozialen Erscheinungen zugrundeliegenden Gesetze bezieht.' Ausgehend von dieser Kennzeichnung der Wissenschaft als Soziologie, also als Sociologie, d.h. Wissenschaft des Sozialen zu sein, muss es nicht wenigen Studenten der Soziologie als ebenso kurios wie fragwürdig erscheinen, wenn einer ihrer heutigen Professoren als Verfasser eines Lehrbuches der Soziologie die Frage 'Was ist Soziologie?' wie folgt zu beantworten beginnt: 'Die Soziologie ist ein schwieriges Fach und Soziologen sind gewöhnlich nur in wenigen Dingen einer Meinung. Aber die in der Überschrift dieses Kapitels (Was ist Soziologie?) gestellte Frage dürften die meisten von ihnen einhellig beantworten: Sie dürften, wie Raymond Boudon unter Berufung auf Raymond Aron vermutet 'in einem Punkt übereinstimmen: in der Schwierigkeit, die Soziologie zu definieren.' Dieses tatsächlich allen Soziologen bekannte Problem ist kein Zufall, sondern die unausweichliche Folge des den Soziologen eigenen Unvermögens, das Wesen der sozialen Erscheinungen und damit auch das des Sozialen zu erfassen. Weniger provokant formulierte dagegen Max Weber letztere Feststellung so: 'Es ist nun kein Zufall, dass der Begriff des Sozialen, der einen ganz allgemeinen Sinn zu haben scheint, sobald man ihn auf seine Verwendung hin kontrolliert, stets eine durchaus spezifisch gefärbte Bedeutung in sich trägt; das 'allgemeine' beruht bei ihm tatsächlich in nichts anderem als eben in seiner Unbestimmtheit. Er bietet eben, wenn man ihn in seiner allgemeinen Bedeutung nimmt, keinerlei spezifische Gesichtspunkte', unter denen man die Bedeutung bestimmter Kulturelemente beleuchten könnte.' Webers Feststellung, dass der Begriff des Sozialen stets eine durchaus spezifisch 'gefärbte' Bedeutung in sich trägt, besagt zunächst einmal 'nur', dass der Begriff des Sozialen sozial mehrdeutig, also nicht eindeutig und in diesem Sinn unbestimmt ist. [...] Gleich, ob man den Begriff des Sozialen als einen bislang unbestimmten oder probleminadäquat bestimmten Begriff diagnostiziert, da auch von den gegenwärtigen, vor allem Webers Auffassungen kolportierenden Zinnen der Profession keine problemadäquate Begriffsbestimmung des Sozialen zu erwarten ist, haben wir uns jetzt mit dem Sozialen selbst zu befassen und hierbei den theoretischen Durchbruch zu leisten. ...

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Fachbuch aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Soziologie - Methodologie und Methoden, Humboldt-Universität zu Berlin, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Wissenschaftsbezeichnung Soziologie wurde erstmals 1839 von Auguste Comte zur eindeutigen Bezeichnung jener Wissenschaft eingeführt, die 'sich auf das positive Studium der sämtlichen sozialen Erscheinungen zugrundeliegenden Gesetze bezieht.' Ausgehend von dieser Kennzeichnung der Wissenschaft als Soziologie, also als Sociologie, d.h. Wissenschaft des Sozialen zu sein, muss es nicht wenigen Studenten der Soziologie als ebenso kurios wie fragwürdig erscheinen, wenn einer ihrer heutigen Professoren als Verfasser eines Lehrbuches der Soziologie die Frage 'Was ist Soziologie?' wie folgt zu beantworten beginnt: 'Die Soziologie ist ein schwieriges Fach und Soziologen sind gewöhnlich nur in wenigen Dingen einer Meinung. Aber die in der Überschrift dieses Kapitels (Was ist Soziologie?) gestellte Frage dürften die meisten von ihnen einhellig beantworten: Sie dürften, wie Raymond Boudon unter Berufung auf Raymond Aron vermutet 'in einem Punkt übereinstimmen: in der Schwierigkeit, die Soziologie zu definieren.' Dieses tatsächlich allen Soziologen bekannte Problem ist kein Zufall, sondern die unausweichliche Folge des den Soziologen eigenen Unvermögens, das Wesen der sozialen Erscheinungen und damit auch das des Sozialen zu erfassen. Weniger provokant formulierte dagegen Max Weber letztere Feststellung so: 'Es ist nun kein Zufall, dass der Begriff des Sozialen, der einen ganz allgemeinen Sinn zu haben scheint, sobald man ihn auf seine Verwendung hin kontrolliert, stets eine durchaus spezifisch gefärbte Bedeutung in sich trägt; das 'allgemeine' beruht bei ihm tatsächlich in nichts anderem als eben in seiner Unbestimmtheit. Er bietet eben, wenn man ihn in seiner allgemeinen Bedeutung nimmt, keinerlei spezifische Gesichtspunkte', unter denen man die Bedeutung bestimmter Kulturelemente beleuchten könnte.' Webers Feststellung, dass der Begriff des Sozialen stets eine durchaus spezifisch 'gefärbte' Bedeutung in sich trägt, besagt zunächst einmal 'nur', dass der Begriff des Sozialen sozial mehrdeutig, also nicht eindeutig und in diesem Sinn unbestimmt ist. [...] Gleich, ob man den Begriff des Sozialen als einen bislang unbestimmten oder probleminadäquat bestimmten Begriff diagnostiziert, da auch von den gegenwärtigen, vor allem Webers Auffassungen kolportierenden Zinnen der Profession keine problemadäquate Begriffsbestimmung des Sozialen zu erwarten ist, haben wir uns jetzt mit dem Sozialen selbst zu befassen und hierbei den theoretischen Durchbruch zu leisten. ...

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Anwendbarkeit von Apps für eine effizientere Zusammenarbeit im Unternehmen am Beispiel von CAD-Anwendungen by Holger Michaelis
Cover of the book Die Entwicklung der Graffitiszene in Deutschland, speziell in Ostdeutschland by Holger Michaelis
Cover of the book The Russian-Ukrainian Gas Dispute in 2005/2006 by Holger Michaelis
Cover of the book Wissenschaftliches Arbeiten: Das Schreiben einer wissenschaftlichen Arbeit by Holger Michaelis
Cover of the book 25 Tipps zu wissenschaftlichen Arbeiten im BWL-Studium by Holger Michaelis
Cover of the book Das Hamburger Modell by Holger Michaelis
Cover of the book Sexuelle Gewalt - Straftat oder Krankheit? by Holger Michaelis
Cover of the book Suizid im Alter by Holger Michaelis
Cover of the book Duration und Convexity - Kurswertsensitivitätskennziffern zur Beurteilung des Zinsänderungsrisikos fest und variabel verzinslicher Wertpapiere by Holger Michaelis
Cover of the book Deutsche Flughäfen im Vergleich by Holger Michaelis
Cover of the book Maßnahmen und Erfolgsfaktoren für die Einführung von Proximity Mobile Payment an europäischen POS by Holger Michaelis
Cover of the book Psalm 8 - Eine historisch-kritische Analyse by Holger Michaelis
Cover of the book Entailments - Grundlagen der linguistischen Pragmatik by Holger Michaelis
Cover of the book Auswertung von Interviews zur Untersuchung der Transferfähigkeit algebraischer Methoden in der Grundschule by Holger Michaelis
Cover of the book Zur Bedeutung früher Bindung und Resilienz für die Beziehungsgestaltung zwischen Müttern und Kindern im Hinblick auf die Prävention von sozialer Behinderung by Holger Michaelis
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy