Die Etikette als Herrschaftsinstrument - Eine Untersuchung an den Beispielen der höfischen Etikette unter Ludwig XIV. und der beruflichen Etikette in der heutigen Gesellschaft

Eine Untersuchung an den Beispielen der höfischen Etikette unter Ludwig XIV. und der beruflichen Etikette in der heutigen Gesellschaft

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Die Etikette als Herrschaftsinstrument - Eine Untersuchung an den Beispielen der höfischen Etikette unter Ludwig XIV. und der beruflichen Etikette in der heutigen Gesellschaft by Susanne Drews, GRIN Verlag
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Author: Susanne Drews ISBN: 9783638320542
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 30, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Susanne Drews
ISBN: 9783638320542
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 30, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Passau, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Hauptwerk ' Über den Prozeß der Zivilisation' veranschaulicht Norbert Elias den ' langfristigen Prozeß der Veränderung der Außenzwänge in Selbstzwänge'.1 Schon in seiner Studienzeit interessierte ihn die Frage, wieso sich Aristokraten einem höfischen Ritual beugen, das sie bei aller Zivilisiertheit bestimmten Zwängen unterwirft.2. Dazu brauchte er natürlich Material, das diese Frage klären sollte, das heißt, das diesen langfristigen Prozess der Umwandlung von Fremdzwängen in Selbstzwängen veranschaulicht und dies fand er in den Manierenbüchern. Denn genau dort werden die Veränderungen der Verhaltensregeln dokumentiert. Wichtig war dabei für ihn nicht die Veränderung des Benimmstandarts, sondern warum sich diese änderten, denn darin konnte er die Veränderung von Peinlichkeits- und Schamgrenzen und somit die Triebregulierung der Affekte und Gefühle sichtbar machen.3 Unter Ludwig XIV. war es zum Beispiel verpönt, Speisen mit der Gabel zu essen.4 Und deshalb verbot er dies auch jedem Höfling, der die Ehre hatte, in Anwesenheit des Königs zu essen. Für uns heute ist es unvorstellbar, nicht mit der Gabel zu essen. Sie nicht zu benutzen und mit den Fingern zu essen kommt uns unerzogen vor. Der Grund dafür ist, dass wir meinen, dies sei unhygienisch und unappetitlich. Elias sagt, dass dies Gründe sind, die in die Kategorie Peinlichkeitsgefühl und Scham gehören und es ist die Entstehung dieser Affektkontrollen, für die die Einführung der Gabel ein Beispiel ist. Um den Prozess der Zivilisation zu veranschaulichen ist es daher sehr wichtig zu zeigen, wie sich die Zivilisierung der Sitten der höfischen Menschen langsam in der gesamten Gesellschaft verfestigt haben, denn heutzutage handelt es sich bei diesen Sitten um festgefahrene Standarts. Für uns besteht kein Fremdzwang mehr, er ist zum Selbstzwang geworden, was ja, wie vorher schon bemerkt den Zivilisationsprozess auszeichnet.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Sonstiges, Note: 1,0, Universität Passau, 14 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In seinem Hauptwerk ' Über den Prozeß der Zivilisation' veranschaulicht Norbert Elias den ' langfristigen Prozeß der Veränderung der Außenzwänge in Selbstzwänge'.1 Schon in seiner Studienzeit interessierte ihn die Frage, wieso sich Aristokraten einem höfischen Ritual beugen, das sie bei aller Zivilisiertheit bestimmten Zwängen unterwirft.2. Dazu brauchte er natürlich Material, das diese Frage klären sollte, das heißt, das diesen langfristigen Prozess der Umwandlung von Fremdzwängen in Selbstzwängen veranschaulicht und dies fand er in den Manierenbüchern. Denn genau dort werden die Veränderungen der Verhaltensregeln dokumentiert. Wichtig war dabei für ihn nicht die Veränderung des Benimmstandarts, sondern warum sich diese änderten, denn darin konnte er die Veränderung von Peinlichkeits- und Schamgrenzen und somit die Triebregulierung der Affekte und Gefühle sichtbar machen.3 Unter Ludwig XIV. war es zum Beispiel verpönt, Speisen mit der Gabel zu essen.4 Und deshalb verbot er dies auch jedem Höfling, der die Ehre hatte, in Anwesenheit des Königs zu essen. Für uns heute ist es unvorstellbar, nicht mit der Gabel zu essen. Sie nicht zu benutzen und mit den Fingern zu essen kommt uns unerzogen vor. Der Grund dafür ist, dass wir meinen, dies sei unhygienisch und unappetitlich. Elias sagt, dass dies Gründe sind, die in die Kategorie Peinlichkeitsgefühl und Scham gehören und es ist die Entstehung dieser Affektkontrollen, für die die Einführung der Gabel ein Beispiel ist. Um den Prozess der Zivilisation zu veranschaulichen ist es daher sehr wichtig zu zeigen, wie sich die Zivilisierung der Sitten der höfischen Menschen langsam in der gesamten Gesellschaft verfestigt haben, denn heutzutage handelt es sich bei diesen Sitten um festgefahrene Standarts. Für uns besteht kein Fremdzwang mehr, er ist zum Selbstzwang geworden, was ja, wie vorher schon bemerkt den Zivilisationsprozess auszeichnet.

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