Der Phönix im Vergleich zweier spätantiker Gedichte und seine Funktion als Allegorie

Claudian - Phoenix

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Latin
Cover of the book Der Phönix im Vergleich zweier spätantiker Gedichte und seine Funktion als Allegorie by Barbara Bauer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Barbara Bauer ISBN: 9783640716562
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 5, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Barbara Bauer
ISBN: 9783640716562
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 5, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Claudian, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mythos um den wunderbaren Vogel Phoenix, der sein Leben immer wieder nach Ablaufen einer bestimmten Zeitspanne auf einem Scheiterhaufen verbrennt und aus seiner Asche neu entsteht, verdeutlicht grundlegende Sehnsüchte der Menschen. Das Überwinden von zeitlichen Grenzen, das Erlangen einer zweiten Chance oder das Leben noch einmal neu beginnen zu dürfen, wie es schon der bekannte Ausdruck 'wie ein Phoenix aus der Asche' andeutet. Seit jeher schwirren diese Vorstellungen in den Köpfen der Menschen und umso leichter konnte sich der Mythos des Phoenix verbreiten und entwickeln. Sucht man in den Werken griechischer und römischer Autoren, stößt man auf eine Vielzahl von Erwähnungen, in denen der ägyptische Vogel 'als Sinnbild des sich durch den Tod erneuernden Lebens' übernommen wurde. Wie der Name Phoenix im Griechischen genau zu verstehen war, ist schwierig, da er drei verschiedene Bedeutungen hat: 'Purpur, Phönikier, Dattelpalme' ; so kann er sich beispielsweise aus überlieferten Elementen des Mythos erschlossen haben. Als grundlegendes klassisches Zeugnis des Vogels gilt dessen Darstellung in seinen Historien des Herodot, der selbst ein Bild des Vogels in Heliopolis gesehen haben will und hierauf die Aussagen der Einwohner (wj Hliopolitai legousi) schildert: Der Vogel käme alle 500 Jahre aus Arabien, wenn sein Vater stirbt (foitan de tote fasi, epean oi apoqanh o pathr); diesen bringe er eingehüllt in einem Ei aus Myrrhe zur Bestattung in das Heiligtum des Helios (qaptein en tou Hliou tw irw). In seiner Gestalt sei er wohl einem Adler am ähnlichsten sowie von roter und goldener Farbe (Hdt. 73). Seinem Bericht folgten im Großen und Ganzen nachfolgende Schriftsteller, die sich mit dem Phoenix befassten; Details des Mythos wurden aber immer wieder verändert und neu ausgestaltet. Hierzu zählen unter anderem Autoren wie Tacitus, Plinius der Ältere, Pomponius Mela, Ovid und Philostratus. In meiner Arbeit werden ich mich mit zwei spätantiken Gedichten über den Phoenix befassen, PHOENIX von Claudius Claudianus (c.m. 27) sowie DE AVE PHOENICE von L. Caelius Firmianus Lactantius, an dem sich Claudian wohl orientiert hat. Inwieweit es sich hier um eine imitatio oder aemulatio - oder gar um beides - handelt, oder ob sich Claudian bewusst von seinem Vorbild distanziert, wird im Folgenden ersichtlich werden. Neben der Frage, wie diese den Mythos ausgearbeitet haben, werde ich besonders auf den Phoenix als Allegorie eingehen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Klassische Philologie - Latinistik - Literatur, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, Veranstaltung: Claudian, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Mythos um den wunderbaren Vogel Phoenix, der sein Leben immer wieder nach Ablaufen einer bestimmten Zeitspanne auf einem Scheiterhaufen verbrennt und aus seiner Asche neu entsteht, verdeutlicht grundlegende Sehnsüchte der Menschen. Das Überwinden von zeitlichen Grenzen, das Erlangen einer zweiten Chance oder das Leben noch einmal neu beginnen zu dürfen, wie es schon der bekannte Ausdruck 'wie ein Phoenix aus der Asche' andeutet. Seit jeher schwirren diese Vorstellungen in den Köpfen der Menschen und umso leichter konnte sich der Mythos des Phoenix verbreiten und entwickeln. Sucht man in den Werken griechischer und römischer Autoren, stößt man auf eine Vielzahl von Erwähnungen, in denen der ägyptische Vogel 'als Sinnbild des sich durch den Tod erneuernden Lebens' übernommen wurde. Wie der Name Phoenix im Griechischen genau zu verstehen war, ist schwierig, da er drei verschiedene Bedeutungen hat: 'Purpur, Phönikier, Dattelpalme' ; so kann er sich beispielsweise aus überlieferten Elementen des Mythos erschlossen haben. Als grundlegendes klassisches Zeugnis des Vogels gilt dessen Darstellung in seinen Historien des Herodot, der selbst ein Bild des Vogels in Heliopolis gesehen haben will und hierauf die Aussagen der Einwohner (wj Hliopolitai legousi) schildert: Der Vogel käme alle 500 Jahre aus Arabien, wenn sein Vater stirbt (foitan de tote fasi, epean oi apoqanh o pathr); diesen bringe er eingehüllt in einem Ei aus Myrrhe zur Bestattung in das Heiligtum des Helios (qaptein en tou Hliou tw irw). In seiner Gestalt sei er wohl einem Adler am ähnlichsten sowie von roter und goldener Farbe (Hdt. 73). Seinem Bericht folgten im Großen und Ganzen nachfolgende Schriftsteller, die sich mit dem Phoenix befassten; Details des Mythos wurden aber immer wieder verändert und neu ausgestaltet. Hierzu zählen unter anderem Autoren wie Tacitus, Plinius der Ältere, Pomponius Mela, Ovid und Philostratus. In meiner Arbeit werden ich mich mit zwei spätantiken Gedichten über den Phoenix befassen, PHOENIX von Claudius Claudianus (c.m. 27) sowie DE AVE PHOENICE von L. Caelius Firmianus Lactantius, an dem sich Claudian wohl orientiert hat. Inwieweit es sich hier um eine imitatio oder aemulatio - oder gar um beides - handelt, oder ob sich Claudian bewusst von seinem Vorbild distanziert, wird im Folgenden ersichtlich werden. Neben der Frage, wie diese den Mythos ausgearbeitet haben, werde ich besonders auf den Phoenix als Allegorie eingehen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Horaz, Carmina, Frühlingsgedichte I, 4 und IV, 7 by Barbara Bauer
Cover of the book Die neurobiologische Widerlegung der Willensfreiheit: ein mereologischer Fehlschluss by Barbara Bauer
Cover of the book Grammatical and semantic functions of verbs in the English language by Barbara Bauer
Cover of the book Handlungsorientierter Unterricht by Barbara Bauer
Cover of the book Das Modellprojekt 'Selbstständige Schule' in NRW vor dem Hintergrund aktueller Bildungspolitik als neue Steuerungsform zur Qualitätssicherung by Barbara Bauer
Cover of the book Mediation unter Anwendung der Gewaltfreien Kommunikation by Barbara Bauer
Cover of the book Soziologischer Erklärungsansatz zur Gewaltbereitschaft von und an Jugendlichen im schulischen Kontext by Barbara Bauer
Cover of the book Idealtypische Gesundheitssysteme. Vergleich der Gesundheitssysteme in Deutschland, Schweden und Frankreich by Barbara Bauer
Cover of the book Die Bedeutung der Universalienproblematik und Kontextualität im Chinesischen Denken by Barbara Bauer
Cover of the book Didaktische Konzepte zum Schwimmunterricht mit Anfängern by Barbara Bauer
Cover of the book Der Tod ist nicht das Letzte. Die christliche Auferstehungshoffnung (10. Klasse, kath. Religion) by Barbara Bauer
Cover of the book Addition und Subtraktion mit dezimalen Euro-Beträgen - Differenziertes Üben zur Einheit mit dem Matheplan by Barbara Bauer
Cover of the book Anfängerschwimmen mit hyperaktiven Kindern by Barbara Bauer
Cover of the book Reformarbeiten im Strafverfahrensrecht zur Zeit der NS-Diktatur by Barbara Bauer
Cover of the book Healthcare Industry in America and Canada by Barbara Bauer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy