Das Postkoloniale und das Imaginäre - Paradigmen nationalkultureller Identität in Japan

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Japanese
Cover of the book Das Postkoloniale und das Imaginäre - Paradigmen nationalkultureller Identität in Japan by Julia Leser, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Julia Leser ISBN: 9783656321132
Publisher: GRIN Verlag Publication: November 27, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Julia Leser
ISBN: 9783656321132
Publisher: GRIN Verlag
Publication: November 27, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Japanologie), Veranstaltung: Seminar 'Ganz Asien ist eins', Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk Edward Saids offenbarte deutlich das Problem der modernen europäischen Wissenschaften, den Orient als 'Anderen' im Kontrast zum 'Eigenen' als essentialisierte Differenz a priori festzuschreiben. So geht die postkoloniale Theorie davon aus, dass jede wissenschaftliche Aneignung des 'Anderen' von eigenen Denk- und Vorstellungsweisen von Differenz bereits diskursiv vorgeprägt ist. Dieses Denken in Dichotomien diente der Selbstvergewisserung und Etablierung der europäischen Identität seit der Moderne und lieferte den Legitimationsgrund für die Beherrschung der nicht-europäischen Länder. Das Besondere der postkolonialen Theorie liegt darin, dass sie seit den 1970er Jahren vor allem von nicht-westlichen Intellektuellen entwickelt wurde, die an den namhaften Universitäten in Europa und den USA arbeiteten und deshalb mit einer doppelten Perspektive der Erfahrung zweier Kulturen ausgestattet waren; ihre Werke zielten unter anderem auf die Überwindung des Kulturkolonialismus als auch der überlegenen Arroganz des Westens und übten starke Kritik am akademischen Eurozentrismus. Vor diesem Hintergrund fruchtete ein zunehmend kritisches Bewusstsein im akademischen Diskurs, das ebenso durch den Dekonstruktivismus und Poststrukturalismus angeregt wurde. So setzt sich die postkoloniale Theorie reflexiv mit den Institutionalisierungen orientalistischer, kolonialer und moderner Vorstellungen und Paradigmen auseinander, die bis heute verschiedenste diskursive Praktiken prägen. Aus dieser Perspektive heraus will die vorliegende Arbeit der Frage nachgehen, wie die nationalkulturelle Identität in Japan im Wechselspiel mit den Problematiken des Eurozentrismus, Kolonialismus und Orientalismus erst gedacht werden konnte und wie die postkoloniale Debatte dabei implizit die modernen Wissenschaften kritisiert. Japan steht dabei als Beispiel für einen imaginären Topos der paradigmatischen Moderne, dessen Logiken, die bis heute unsere Vorstellungen von Identität, Kultur und dem 'Anderen' prägen, mithilfe der postkolonialen Theorie aufgedeckt werden sollen. Dabei spielt bei vielen Autoren das Imaginäre, das Vorgestellte, Bildhafte, Erfundene oder auch das Phantasmatische eine zentrale Rolle. Sie zeigen, dass die begrifflichen Konzepte wie Identität, Kultur oder Nation auf gewissen Vorstellungen beruhen, die sich verändern und eine Geschichte haben, die von uns gedacht werden und immer auch wirklichkeitskonstituierend sind.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Japanologie), Veranstaltung: Seminar 'Ganz Asien ist eins', Sprache: Deutsch, Abstract: Das Werk Edward Saids offenbarte deutlich das Problem der modernen europäischen Wissenschaften, den Orient als 'Anderen' im Kontrast zum 'Eigenen' als essentialisierte Differenz a priori festzuschreiben. So geht die postkoloniale Theorie davon aus, dass jede wissenschaftliche Aneignung des 'Anderen' von eigenen Denk- und Vorstellungsweisen von Differenz bereits diskursiv vorgeprägt ist. Dieses Denken in Dichotomien diente der Selbstvergewisserung und Etablierung der europäischen Identität seit der Moderne und lieferte den Legitimationsgrund für die Beherrschung der nicht-europäischen Länder. Das Besondere der postkolonialen Theorie liegt darin, dass sie seit den 1970er Jahren vor allem von nicht-westlichen Intellektuellen entwickelt wurde, die an den namhaften Universitäten in Europa und den USA arbeiteten und deshalb mit einer doppelten Perspektive der Erfahrung zweier Kulturen ausgestattet waren; ihre Werke zielten unter anderem auf die Überwindung des Kulturkolonialismus als auch der überlegenen Arroganz des Westens und übten starke Kritik am akademischen Eurozentrismus. Vor diesem Hintergrund fruchtete ein zunehmend kritisches Bewusstsein im akademischen Diskurs, das ebenso durch den Dekonstruktivismus und Poststrukturalismus angeregt wurde. So setzt sich die postkoloniale Theorie reflexiv mit den Institutionalisierungen orientalistischer, kolonialer und moderner Vorstellungen und Paradigmen auseinander, die bis heute verschiedenste diskursive Praktiken prägen. Aus dieser Perspektive heraus will die vorliegende Arbeit der Frage nachgehen, wie die nationalkulturelle Identität in Japan im Wechselspiel mit den Problematiken des Eurozentrismus, Kolonialismus und Orientalismus erst gedacht werden konnte und wie die postkoloniale Debatte dabei implizit die modernen Wissenschaften kritisiert. Japan steht dabei als Beispiel für einen imaginären Topos der paradigmatischen Moderne, dessen Logiken, die bis heute unsere Vorstellungen von Identität, Kultur und dem 'Anderen' prägen, mithilfe der postkolonialen Theorie aufgedeckt werden sollen. Dabei spielt bei vielen Autoren das Imaginäre, das Vorgestellte, Bildhafte, Erfundene oder auch das Phantasmatische eine zentrale Rolle. Sie zeigen, dass die begrifflichen Konzepte wie Identität, Kultur oder Nation auf gewissen Vorstellungen beruhen, die sich verändern und eine Geschichte haben, die von uns gedacht werden und immer auch wirklichkeitskonstituierend sind.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Gewinnung des Farbstoffes Indigo by Julia Leser
Cover of the book Die Waldenser und ihr Einfluss auf die Hussiten by Julia Leser
Cover of the book Kann man mit der Bergpredigt Politik betreiben? by Julia Leser
Cover of the book Einsatzpotentiale von Crowdsourcing und Open Innovation für das Customer Experience Management by Julia Leser
Cover of the book International Trade by Julia Leser
Cover of the book Das Zusammenwirken von Bankenabgabe, Einlagensicherung und Finanztransaktionssteuer in der Krisenbewältigung by Julia Leser
Cover of the book Toxic Leadership. Darstellung und Kritik by Julia Leser
Cover of the book Max Webers 'Protestantische Ethik' by Julia Leser
Cover of the book Die Auswirkungen des Web 2.0 und Twitter auf das Imagemanagement von Nonprofit-Organisationen by Julia Leser
Cover of the book Passung zwischen Persönlichkeit und Beruf bei der Personalentscheidung by Julia Leser
Cover of the book Körper-Kultur-Krankheit: Zum Begriff der Alternativmedizin by Julia Leser
Cover of the book Emotional Intelligence and Employee Productiveness. A Critical Analysis by Julia Leser
Cover of the book Fußball zur Zeit des Nationalsozialismus by Julia Leser
Cover of the book Lernende Organisation im Mittelstand by Julia Leser
Cover of the book Altruistisches Management der Vielfalt by Julia Leser
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy