Author: | Knuth Müller | ISBN: | 9783656937036 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | April 9, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Knuth Müller |
ISBN: | 9783656937036 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | April 9, 2015 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Akademische Arbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der psychoanalytischen Technik ist die Geschichte ihrer Konstrukteure. Hinter den verschiedenen Ideen von Technik verbergen sich - neben den soziohistorischen Einflüssen - all die verschiedenen Persönlichkeiten, die verpassten Gelegenheiten, Hoffnungen und unerfüllten Wünsche derer, die sie konstruieren. Vielleicht ist gerade das der Grund dafür, warum z.B. so häufig Fallbeispiele, die für die Beschreibung spezifischer Behandlungstechniken herangezogen werden, verschleierte Autobiographien darstellen. Die Liste ist lang und findet ihren Anfang schon bei FREUD, der, im Vergleich zu seinen späteren Anhängern, noch relativ offen, wenn auch in verschleierter und verfälschter Manier, eigene biographische Elemente in seine Schriften einbaute. Die Träume in der Traumdeutung sind nur die Spitze des Eisberges. Die Schrift 'Ein Kind wird geschlagen. Beitrag zur Kenntnis der Entstehung sexueller Perversionen' von 1919 beinhaltet z.B. ein Analysefragment aus ANNA FREUDs Behandlung durch ihren Vater. JAMES JACKSON PUTNAM unternahm eine Falldarstellung seiner selbst 1921, was anhand des FREUD-JONES-Briefwechsels nachvollzogen werden kann. Weitere analytische Selbstoffenbarungen sind bei MARIE BONAPARTE (unter dem Pseudonym A. E. NARJANI veröffentlicht), HELENE DEUTSCH, KAREN HORNEY, MELANIE KLEIN, EDUARDO WEISS und andern zu finden. Die Liste derer, die bis heute unentdeckt blieben, ist wahrscheinlich länger als viele sich das vorstellen mögen. Eine der wohl interessantesten Selbstoffenbarungen in verschleierter Form findet sich in dem Fallbericht von HEINZ KOHUT: 'The Two Analyses of Mr. Z' (IJP 60, 1979, S. 3-27), in dem ein angeblicher Patient von KOHUT zweimal analysiert wurde: zum einen aus der Sicht eines noch in der Ich-Psychologie tief verwurzelten Analytikers, nämlich KOHUT, zum anderen von einem durch die Veränderungen eines selbstpsychologischen Blickes beeinflussten Analytikers, zu dem KOHUT später wurde: KOHUT mit KOHUT erfahren.
Akademische Arbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Psychologie - Beratung, Therapie, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Geschichte der psychoanalytischen Technik ist die Geschichte ihrer Konstrukteure. Hinter den verschiedenen Ideen von Technik verbergen sich - neben den soziohistorischen Einflüssen - all die verschiedenen Persönlichkeiten, die verpassten Gelegenheiten, Hoffnungen und unerfüllten Wünsche derer, die sie konstruieren. Vielleicht ist gerade das der Grund dafür, warum z.B. so häufig Fallbeispiele, die für die Beschreibung spezifischer Behandlungstechniken herangezogen werden, verschleierte Autobiographien darstellen. Die Liste ist lang und findet ihren Anfang schon bei FREUD, der, im Vergleich zu seinen späteren Anhängern, noch relativ offen, wenn auch in verschleierter und verfälschter Manier, eigene biographische Elemente in seine Schriften einbaute. Die Träume in der Traumdeutung sind nur die Spitze des Eisberges. Die Schrift 'Ein Kind wird geschlagen. Beitrag zur Kenntnis der Entstehung sexueller Perversionen' von 1919 beinhaltet z.B. ein Analysefragment aus ANNA FREUDs Behandlung durch ihren Vater. JAMES JACKSON PUTNAM unternahm eine Falldarstellung seiner selbst 1921, was anhand des FREUD-JONES-Briefwechsels nachvollzogen werden kann. Weitere analytische Selbstoffenbarungen sind bei MARIE BONAPARTE (unter dem Pseudonym A. E. NARJANI veröffentlicht), HELENE DEUTSCH, KAREN HORNEY, MELANIE KLEIN, EDUARDO WEISS und andern zu finden. Die Liste derer, die bis heute unentdeckt blieben, ist wahrscheinlich länger als viele sich das vorstellen mögen. Eine der wohl interessantesten Selbstoffenbarungen in verschleierter Form findet sich in dem Fallbericht von HEINZ KOHUT: 'The Two Analyses of Mr. Z' (IJP 60, 1979, S. 3-27), in dem ein angeblicher Patient von KOHUT zweimal analysiert wurde: zum einen aus der Sicht eines noch in der Ich-Psychologie tief verwurzelten Analytikers, nämlich KOHUT, zum anderen von einem durch die Veränderungen eines selbstpsychologischen Blickes beeinflussten Analytikers, zu dem KOHUT später wurde: KOHUT mit KOHUT erfahren.