Author: | Nicole Borchert | ISBN: | 9783640971091 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | July 29, 2011 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Nicole Borchert |
ISBN: | 9783640971091 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | July 29, 2011 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Aristoteles: Die Kategorienschrift, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der Grundprobleme der Philosophie stellt seit je her das Verhältnis zum konkreten Leben dar. Die Schwierigkeit besteht zunächst im Bestreben der philosophischen Disziplin, die menschliche Existenz zu erfassen. Um dies zu ermöglichen, müsste sich der Philosoph allerdings gemäß Fichte aus der 'Befangenheit des Lebens' lösen. Die subjektive Befangenheit verhindert eine wirkliche, objektive Erkenntnis. Die einzige annehmbare Möglichkeit für dieses Problem ist demnach, sich durch Reflexion ein Stück weit aus dieser natur-gemäßen Befangenheit zu lösen, um Abstand zum Gegenstand der Erkenntnis zu gewinnen. Da man sich jedoch niemals völlig distanzierten kann und auch als Philosoph selbst in der eigenen Existenz verhaften bleibt, ist das Resultat solcher Bemühungen im besten Falle Spekulation. Im Anschluss daran stellt sich die Frage, wie die Philosophie überhaupt das Leben und die menschliche Existenz erfassen kann. Der Bezug zwischen Philosophie und Leben gilt als eines der bedeutendsten Themen philosophischer Diskurse im 19. und 20. Jahrhundert. Im Zuge dessen gewann die subjektive Existenz an Bedeutung und wurde zum wichtigsten Gegenstand der Philosophie. Im Gegensatz zum 'Wesen' der Menschen ging es vermehrt um den praktischen Lebensvollzug als Quelle der Erkenntnis, da sich nur darin seine Existenz äußere. So legte bereits Martin Heidegger den Fokus auf das konkrete 'In der Welt-Sein' der Menschen. Die subjektive Wende in den Wissenschaften verstärkte allerdings das bereits bestehende basale Problem der Philosophie. Denken ist grundsätzlich immer abstrakt und kann niemals einen konkreten Gegenstand gänzlich erfassen. Auch Begriffe und theoretische Über-legungen sind notwendigerweise vom Ausgangspunkt abstrahiert. So gesehen kann die Philosophie nicht erfassen, worum es ihr eigentlich geht: Die konkrete menschliche Existenz. Da das Subjekt ständigen Veränderungen unterworfen ist, kann auf der gedanklichen Ebene eine Abstraktion nur unter Berücksichtigung der unveränderlichen Parameter erfolgen. Die konkrete Einzelexistenz kann eben nicht 'gedacht' werden, nur das dieser Existenz Zugrundeliegende kann gedanklich erfasst werden.
Studienarbeit aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Philosophie - Theoretische (Erkenntnis, Wissenschaft, Logik, Sprache), Note: 1,3, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Aristoteles: Die Kategorienschrift, Sprache: Deutsch, Abstract: Eines der Grundprobleme der Philosophie stellt seit je her das Verhältnis zum konkreten Leben dar. Die Schwierigkeit besteht zunächst im Bestreben der philosophischen Disziplin, die menschliche Existenz zu erfassen. Um dies zu ermöglichen, müsste sich der Philosoph allerdings gemäß Fichte aus der 'Befangenheit des Lebens' lösen. Die subjektive Befangenheit verhindert eine wirkliche, objektive Erkenntnis. Die einzige annehmbare Möglichkeit für dieses Problem ist demnach, sich durch Reflexion ein Stück weit aus dieser natur-gemäßen Befangenheit zu lösen, um Abstand zum Gegenstand der Erkenntnis zu gewinnen. Da man sich jedoch niemals völlig distanzierten kann und auch als Philosoph selbst in der eigenen Existenz verhaften bleibt, ist das Resultat solcher Bemühungen im besten Falle Spekulation. Im Anschluss daran stellt sich die Frage, wie die Philosophie überhaupt das Leben und die menschliche Existenz erfassen kann. Der Bezug zwischen Philosophie und Leben gilt als eines der bedeutendsten Themen philosophischer Diskurse im 19. und 20. Jahrhundert. Im Zuge dessen gewann die subjektive Existenz an Bedeutung und wurde zum wichtigsten Gegenstand der Philosophie. Im Gegensatz zum 'Wesen' der Menschen ging es vermehrt um den praktischen Lebensvollzug als Quelle der Erkenntnis, da sich nur darin seine Existenz äußere. So legte bereits Martin Heidegger den Fokus auf das konkrete 'In der Welt-Sein' der Menschen. Die subjektive Wende in den Wissenschaften verstärkte allerdings das bereits bestehende basale Problem der Philosophie. Denken ist grundsätzlich immer abstrakt und kann niemals einen konkreten Gegenstand gänzlich erfassen. Auch Begriffe und theoretische Über-legungen sind notwendigerweise vom Ausgangspunkt abstrahiert. So gesehen kann die Philosophie nicht erfassen, worum es ihr eigentlich geht: Die konkrete menschliche Existenz. Da das Subjekt ständigen Veränderungen unterworfen ist, kann auf der gedanklichen Ebene eine Abstraktion nur unter Berücksichtigung der unveränderlichen Parameter erfolgen. Die konkrete Einzelexistenz kann eben nicht 'gedacht' werden, nur das dieser Existenz Zugrundeliegende kann gedanklich erfasst werden.