Author: | Piotr Grochocki | ISBN: | 9783640457137 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | October 26, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Piotr Grochocki |
ISBN: | 9783640457137 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | October 26, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung: Probleme regionaler Identitätsbildung am Vorabend der EU-Osterweiterung, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. Mai 2004 sind im Zuge der Osterweiterung zehn Staaten der Europäischen Union (EU) beigetreten. Durch diese Integration wurde die seit 1945 andauernde Spaltung Europas endgültig überwunden, und viele alte europäische Kulturnationen kehrten in die Gemeinschaft zurück. Wegen ihrer Größe und ihrer Bedeutung nehmen die vier so genannten Visegrád-Staaten Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn hier eine besondere Stellung ein. Sie sind wohl am treffendsten in Ostmitteleuropa anzusiedeln, denn welche von ihnen zu Mitteleuropa gehören, ist in der Forschung bislang umstritten. Je nach dem, ob man sie unter dem Gesichtspunkt der Kultur, der Wirtschaft, der Geschichte, der Linguistik oder der Religion betrachtet, gibt es verschiedene Ansätze. Doch trotz der unterschiedlichen Entwicklung der einzelnen Mitglieder konnte die Visegrád-Gruppe dank der multilateralen Zusammenarbeit als relativ einheitliche Region bezeichnet werden. Von der EU wurde diese regionale Kooperation als eine Art 'Pilotprojekt' unterstützt, um zu sehen, wie die vier Staaten vor dem gemeinsamen Beitritt miteinander umgehen würden. Der Begriff 'europäische Identität' bekommt durch die Ausdehnung der EU auf die Mehrzahl der Staaten des europäischen Kontinents eine neue Dimension, er wird fast deckungsgleich zur 'EU-Identität'. Die nationale Identität dagegen gewinnt zunehmend bei denjenigen an Bedeutung, die sich nicht recht mit Europa identifizieren können. Dazwischen steht die regionale Identität, die im Abkommen von Visegrád zum Ausdruck kam. Auf diesem Hintergrund ist es interessant zu untersuchen, wie sich vor der EU-Osterweiterung das Verhältnis zwischen europäischer, regionaler und nationaler Identität in den Visegrád-Staaten darstellte. Nach einer Übersicht über die Grundlagen der historischen und modernen Kooperation und deren Schwierigkeiten werden die beiden Identitäten und deren Mischformen anhand der einzelnen Staaten näher erläutert. Anschließend wird versucht, das Konzept der mitteleuropäischen Identität zu beleuchten. Schließlich wird die in der Diskussion stehende Frage behandelt, ob und wann das Visegrád-Projekt gescheitert ist. Zunächst sind jedoch die theoretischen Grundzüge des Begriffs 'Identität' zu klären.
Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Europäische Union, Note: 1,7, Ludwig-Maximilians-Universität München (Geschwister-Scholl-Institut für Politische Wissenschaft), Veranstaltung: Übung: Probleme regionaler Identitätsbildung am Vorabend der EU-Osterweiterung, Sprache: Deutsch, Abstract: Am 1. Mai 2004 sind im Zuge der Osterweiterung zehn Staaten der Europäischen Union (EU) beigetreten. Durch diese Integration wurde die seit 1945 andauernde Spaltung Europas endgültig überwunden, und viele alte europäische Kulturnationen kehrten in die Gemeinschaft zurück. Wegen ihrer Größe und ihrer Bedeutung nehmen die vier so genannten Visegrád-Staaten Polen, Tschechien, die Slowakei und Ungarn hier eine besondere Stellung ein. Sie sind wohl am treffendsten in Ostmitteleuropa anzusiedeln, denn welche von ihnen zu Mitteleuropa gehören, ist in der Forschung bislang umstritten. Je nach dem, ob man sie unter dem Gesichtspunkt der Kultur, der Wirtschaft, der Geschichte, der Linguistik oder der Religion betrachtet, gibt es verschiedene Ansätze. Doch trotz der unterschiedlichen Entwicklung der einzelnen Mitglieder konnte die Visegrád-Gruppe dank der multilateralen Zusammenarbeit als relativ einheitliche Region bezeichnet werden. Von der EU wurde diese regionale Kooperation als eine Art 'Pilotprojekt' unterstützt, um zu sehen, wie die vier Staaten vor dem gemeinsamen Beitritt miteinander umgehen würden. Der Begriff 'europäische Identität' bekommt durch die Ausdehnung der EU auf die Mehrzahl der Staaten des europäischen Kontinents eine neue Dimension, er wird fast deckungsgleich zur 'EU-Identität'. Die nationale Identität dagegen gewinnt zunehmend bei denjenigen an Bedeutung, die sich nicht recht mit Europa identifizieren können. Dazwischen steht die regionale Identität, die im Abkommen von Visegrád zum Ausdruck kam. Auf diesem Hintergrund ist es interessant zu untersuchen, wie sich vor der EU-Osterweiterung das Verhältnis zwischen europäischer, regionaler und nationaler Identität in den Visegrád-Staaten darstellte. Nach einer Übersicht über die Grundlagen der historischen und modernen Kooperation und deren Schwierigkeiten werden die beiden Identitäten und deren Mischformen anhand der einzelnen Staaten näher erläutert. Anschließend wird versucht, das Konzept der mitteleuropäischen Identität zu beleuchten. Schließlich wird die in der Diskussion stehende Frage behandelt, ob und wann das Visegrád-Projekt gescheitert ist. Zunächst sind jedoch die theoretischen Grundzüge des Begriffs 'Identität' zu klären.