Wissenschaftliche Arbeit Philosophie: Würde der Kreatur?

Ethische Überlegungen zur pathozentrischen und biozentrischen Sichtweise der nichtmenschlichen Natur

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy
Cover of the book Wissenschaftliche Arbeit Philosophie: Würde der Kreatur? by Lydia Kanngießer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Lydia Kanngießer ISBN: 9783640496785
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 20, 2009
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Lydia Kanngießer
ISBN: 9783640496785
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 20, 2009
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2.0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: -, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel meiner Arbeit besteht darin, einen angemessenen Umgang mit unserer Mitwelt - besonders mit höher entwickelten Tieren - philosophisch zu begründen. Anthropozentrische Positionen scheinen dem Ziel meiner Untersuchung wenig hilfreich zu sein, denn im Anthropozentrismus hat nur der Mensch einen Wert an sich und zählt daher um seiner selbst willen, nicht-menschliches Leben hat nur aufgrund menschlicher Wertzuschreibung eine Bedeutung. Die Gegenposition zum Anthropozentrismus ist der Physiozentrismus, welcher der Natur einen eigenen moralischen Wert zugesteht. Es gibt verschieden starke Versionen, nämlich den Pathozentrismus, den Biozentrismus und den Ökozentrismus. Gerade die Empfindungsfähigkeit wird im Alltag oft als Grundlage gesehen, nach der eine Behandlung gewertet wird, Leiden gilt als schlecht, Wohlbefinden als gut. In dieser Schlichtheit begründet die utilitaristische Ethik ihre Forderung nach einer moralischen Berücksichtigung von Tieren. Eine solche pathozentrische Ethik geht davon aus, dass alle leidensfähigen Wesen ein Recht auf moralische Berücksichtigung haben und man sie nicht einfach, wie es das deutsche Tierschutzgesetz lange getan hat, als Sachen behandeln darf. Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich daher mit Peter Singers utilitaristischer Tier-Ethik beschäftigen und anhand von Singers Thesen aufzuzeigen versuchen, welche Aspekte für eine angemessene Tierethik von Bedeutung sind. Problematisch an einer pathozentrischen Ausgangsposition könnte die Beurteilung von Schmerzempfinden sein, denn wie kann man dieses von außen messen? Peter Singers Einwand, Tiere mit einem ähnlichen Nervensystem wie wir hätten vermutlich deshalb auch ein ähnliches Schmerzempfinden, ist sicher richtig. Aber mit dieser Haltung ist das Problem nicht gelöst, was mit Wesen geschieht, die uns nicht so ähnlich sind. Sprechen wir ihnen daher prinzipiell die Leidensfähigkeit und damit das Recht auf moralische Berücksichtigung ab? In der Schweiz wurde ausgehend von einer biozentrischen Sichtweise der Begriff der ´Würde der Kreatur´ in die Verfassung aufgenommen. Seitdem wird von vielen Seiten versucht, diesen religiös konotierten Begriff zu erklären, zu begründen, zu definieren. Im zweiten Teil meiner Arbeit werde ich daher anhand des Begriffs der ´Würde der Kreatur´eine (eingeschränkt) biozentrische Sicht auf das Leben untersuchen, die allem Lebendigen einen moralischen Wert zuspricht und daher eine umfassendere Ethik ermöglicht.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Examensarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 2.0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Philosophisches Seminar), Veranstaltung: -, Sprache: Deutsch, Abstract: Das Ziel meiner Arbeit besteht darin, einen angemessenen Umgang mit unserer Mitwelt - besonders mit höher entwickelten Tieren - philosophisch zu begründen. Anthropozentrische Positionen scheinen dem Ziel meiner Untersuchung wenig hilfreich zu sein, denn im Anthropozentrismus hat nur der Mensch einen Wert an sich und zählt daher um seiner selbst willen, nicht-menschliches Leben hat nur aufgrund menschlicher Wertzuschreibung eine Bedeutung. Die Gegenposition zum Anthropozentrismus ist der Physiozentrismus, welcher der Natur einen eigenen moralischen Wert zugesteht. Es gibt verschieden starke Versionen, nämlich den Pathozentrismus, den Biozentrismus und den Ökozentrismus. Gerade die Empfindungsfähigkeit wird im Alltag oft als Grundlage gesehen, nach der eine Behandlung gewertet wird, Leiden gilt als schlecht, Wohlbefinden als gut. In dieser Schlichtheit begründet die utilitaristische Ethik ihre Forderung nach einer moralischen Berücksichtigung von Tieren. Eine solche pathozentrische Ethik geht davon aus, dass alle leidensfähigen Wesen ein Recht auf moralische Berücksichtigung haben und man sie nicht einfach, wie es das deutsche Tierschutzgesetz lange getan hat, als Sachen behandeln darf. Im ersten Teil meiner Arbeit werde ich mich daher mit Peter Singers utilitaristischer Tier-Ethik beschäftigen und anhand von Singers Thesen aufzuzeigen versuchen, welche Aspekte für eine angemessene Tierethik von Bedeutung sind. Problematisch an einer pathozentrischen Ausgangsposition könnte die Beurteilung von Schmerzempfinden sein, denn wie kann man dieses von außen messen? Peter Singers Einwand, Tiere mit einem ähnlichen Nervensystem wie wir hätten vermutlich deshalb auch ein ähnliches Schmerzempfinden, ist sicher richtig. Aber mit dieser Haltung ist das Problem nicht gelöst, was mit Wesen geschieht, die uns nicht so ähnlich sind. Sprechen wir ihnen daher prinzipiell die Leidensfähigkeit und damit das Recht auf moralische Berücksichtigung ab? In der Schweiz wurde ausgehend von einer biozentrischen Sichtweise der Begriff der ´Würde der Kreatur´ in die Verfassung aufgenommen. Seitdem wird von vielen Seiten versucht, diesen religiös konotierten Begriff zu erklären, zu begründen, zu definieren. Im zweiten Teil meiner Arbeit werde ich daher anhand des Begriffs der ´Würde der Kreatur´eine (eingeschränkt) biozentrische Sicht auf das Leben untersuchen, die allem Lebendigen einen moralischen Wert zuspricht und daher eine umfassendere Ethik ermöglicht.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Market Capitalization Changes For S&P 500 Inclusions And Exclusions by Lydia Kanngießer
Cover of the book Corporate Social Responsibility: Stand der Forschung und Entwicklungstrends by Lydia Kanngießer
Cover of the book Die Bedeutung der Augen in E.T.A. Hoffmanns 'Der Sandmann' by Lydia Kanngießer
Cover of the book Der Canopus und das Stadion der Villa Hadriana bei Tivoli by Lydia Kanngießer
Cover of the book Die Strafbarkeit Juristischer Personen by Lydia Kanngießer
Cover of the book Albert Schweitzer - Dialogisches Schreiben: Selbstmitteilung in pädagogischer Absicht by Lydia Kanngießer
Cover of the book Interpretation des c. 526 CIC by Lydia Kanngießer
Cover of the book Die Bergpredigt by Lydia Kanngießer
Cover of the book Unterschiede in den Souveränitätskonzepten von Hobbes und Locke - ein Ergebnis ihres jeweiligen Menschenbildes? by Lydia Kanngießer
Cover of the book PPP - Kooperationsmodelle - Vergaberecht by Lydia Kanngießer
Cover of the book Menschenbild und Qualität: Welches Menschenbild leitet die Qualitätssicherung heilpädagogischer Arbeit der Behindertenhilfe? - Eine ethische Reflexion by Lydia Kanngießer
Cover of the book Adverse Selektion by Lydia Kanngießer
Cover of the book Ein Rechtsvergleich zwischen Corporate Governance Aspekten in der VR China und in Österreich by Lydia Kanngießer
Cover of the book Jugendtrainer - Lehrer sein im Sport by Lydia Kanngießer
Cover of the book Satzbau zwischen Matrix- und Komplementsatz by Lydia Kanngießer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy