Spezifische Verflechtungsmuster in der japanischen Wirtschaft

Business & Finance, Economics
Cover of the book Spezifische Verflechtungsmuster in der japanischen Wirtschaft by Tom Kuehner, GRIN Verlag
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Author: Tom Kuehner ISBN: 9783638224918
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Tom Kuehner
ISBN: 9783638224918
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 16, 2003
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,3, Universität Mannheim (Geographisches Institut), Veranstaltung: Wirtschaftsgeographie II, Sprache: Deutsch, Abstract: Habatsu: ha bedeutet Sekte oder Partei und batsu die Clique. Traditionell sind Japaner Menschen, welche die Gemeinschaft stark präferieren. Westlicher Individualismus ist in Japan typischerweise selten zu beobachten. Einerseits gelten Japaner als egoschwach, andererseits ist die Ausübung von Macht und Autorität ein weit verbreitetes Ziel und gilt als äußerst erstrebenswert. Diese Disparität löst sich in den Habatsu auf. Sie sind hierarchisch organisiert, treten jedoch immer als eine geschlossene Gruppe auf. Ein Habatsu wird meist von einer sozial geschickten und charismatischen Person geleitet, welche ihre Anhänger um sich schart. Solche Cliquen bilden sich (wie im Westen auch) vornehmlich durch lokale Nähe: Die Mitglieder derselben stammen aus der gleichen Dorfgemeinschaft, sind im selben Jahrgang einer Schule gewesen, befanden sich in einem Semester an der Universität oder fingen zusammen als Berufseinsteiger in einer Firma an. Das Bilden von Seilschaften ist stark ausgeprägt und scheint für den Japaner der einzige Weg zum Erfolg zu sein. Der Ex-Premierminister Kakuei Tanaka ist ein bekanntes Beispiel. Trotz sozialschwacher Herkunft und nicht vorhandener klassischer Bildung, gelang es ihm durch geschickte Cliquen- Etablierung zum einflussreichsten Mann des Staates zu werden. Ein anderes Beispiel sind die Angestellten der mandschurischen Eisenbahn, welche ein nationales schlagkräftiges Netzwerk bildeten, nachdem sie auf Grund des verlorenen Krieges (zweiter WK) einflusslos nach Japan zurückkehrten. Hier verteilten sie sich wieder über das ganze Land, blieben jedoch im ständigen Kontakt und förderten die gegenseitige Entwicklung. Die Krönung dieser Netzwerk-Idee war die Bildung der Zaibatsu vor dem zweiten Weltkrieg und die der Keiretsu in der Nachkriegszeit.

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Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,3, Universität Mannheim (Geographisches Institut), Veranstaltung: Wirtschaftsgeographie II, Sprache: Deutsch, Abstract: Habatsu: ha bedeutet Sekte oder Partei und batsu die Clique. Traditionell sind Japaner Menschen, welche die Gemeinschaft stark präferieren. Westlicher Individualismus ist in Japan typischerweise selten zu beobachten. Einerseits gelten Japaner als egoschwach, andererseits ist die Ausübung von Macht und Autorität ein weit verbreitetes Ziel und gilt als äußerst erstrebenswert. Diese Disparität löst sich in den Habatsu auf. Sie sind hierarchisch organisiert, treten jedoch immer als eine geschlossene Gruppe auf. Ein Habatsu wird meist von einer sozial geschickten und charismatischen Person geleitet, welche ihre Anhänger um sich schart. Solche Cliquen bilden sich (wie im Westen auch) vornehmlich durch lokale Nähe: Die Mitglieder derselben stammen aus der gleichen Dorfgemeinschaft, sind im selben Jahrgang einer Schule gewesen, befanden sich in einem Semester an der Universität oder fingen zusammen als Berufseinsteiger in einer Firma an. Das Bilden von Seilschaften ist stark ausgeprägt und scheint für den Japaner der einzige Weg zum Erfolg zu sein. Der Ex-Premierminister Kakuei Tanaka ist ein bekanntes Beispiel. Trotz sozialschwacher Herkunft und nicht vorhandener klassischer Bildung, gelang es ihm durch geschickte Cliquen- Etablierung zum einflussreichsten Mann des Staates zu werden. Ein anderes Beispiel sind die Angestellten der mandschurischen Eisenbahn, welche ein nationales schlagkräftiges Netzwerk bildeten, nachdem sie auf Grund des verlorenen Krieges (zweiter WK) einflusslos nach Japan zurückkehrten. Hier verteilten sie sich wieder über das ganze Land, blieben jedoch im ständigen Kontakt und förderten die gegenseitige Entwicklung. Die Krönung dieser Netzwerk-Idee war die Bildung der Zaibatsu vor dem zweiten Weltkrieg und die der Keiretsu in der Nachkriegszeit.

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