Rudi Dutschke Andreas Baader und die RAF

Nonfiction, History, Modern
Cover of the book Rudi Dutschke Andreas Baader und die RAF by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma, Hamburger Edition HIS
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma ISBN: 9783868545890
Publisher: Hamburger Edition HIS Publication: October 7, 2013
Imprint: Language: German
Author: Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
ISBN: 9783868545890
Publisher: Hamburger Edition HIS
Publication: October 7, 2013
Imprint:
Language: German

Der "idealisierte Rebell" und der "Dandy des Bösen" - beide sind unzweifelhaft Schlüsselfiguren gewesen. Ohne den einen wäre die 68er-Bewegung und ohne den anderen die RAF nicht zu verstehen. Und der eine wie der andere figurieren inzwischen als Objekte einer postumen Bewunderung. Obwohl sich Dutschke und Baader in ein- und derselben historischen Strömung bewegt haben, so schienen sie als Personen und in ihren jeweiligen Rollenfunktionen doch diametral entgegengesetzt zu sein. Während der eine als Verkörperung einer "neuen Moral" galt, so der andere die des infernalisch Bösen. Eine größere Polarisierung war seinerzeit wohl kaum denkbar. Dennoch existiert ein Zusammenhang, der sie miteinander verbindet. Beide setzten kompromißlos auf den Kampf, auf eine Strategie der Eskalation und beide besaßen eine obsessive Affinität zur Gewalt. Gleichermaßen bewunderten sie die Figur des Guerillero. Jeder wollte für sich genommen einem heroisch Gescheiterten nachfolgen. Auf je eigene Weise glaubten sie sich als Reinkarnation eines Che Guevara begreifen zu können - mitten im Kalten Krieg, im gespaltenen Deutschland, an dem am weitesten vorgeschobenen Posten des Westens, in der "Frontstadt" West-Berlin. Dutschke ist der erste gewesen, der hierzulande die Idee von der Stadtguerilla aufgriff - bereits lange vor dem Ausbruch der Studentenrevolte. Und Baader war derjenige, der sich nach ihrem Ende wie kein anderer als ein solcher städtischer Guerillero begriff. Was Dutschke noch mit klassenkämpferischer Diktion propagiert hatte, das wurde von dem Abenteurer, dem Auto- und Waffennarr Baader ohne großes ideologisches Federlesen praktiziert. Wer die Geschichte der RAF verstehen will, der kommt deshalb nicht an dieser lange Zeit übersehenen Beziehung vorbei.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Der "idealisierte Rebell" und der "Dandy des Bösen" - beide sind unzweifelhaft Schlüsselfiguren gewesen. Ohne den einen wäre die 68er-Bewegung und ohne den anderen die RAF nicht zu verstehen. Und der eine wie der andere figurieren inzwischen als Objekte einer postumen Bewunderung. Obwohl sich Dutschke und Baader in ein- und derselben historischen Strömung bewegt haben, so schienen sie als Personen und in ihren jeweiligen Rollenfunktionen doch diametral entgegengesetzt zu sein. Während der eine als Verkörperung einer "neuen Moral" galt, so der andere die des infernalisch Bösen. Eine größere Polarisierung war seinerzeit wohl kaum denkbar. Dennoch existiert ein Zusammenhang, der sie miteinander verbindet. Beide setzten kompromißlos auf den Kampf, auf eine Strategie der Eskalation und beide besaßen eine obsessive Affinität zur Gewalt. Gleichermaßen bewunderten sie die Figur des Guerillero. Jeder wollte für sich genommen einem heroisch Gescheiterten nachfolgen. Auf je eigene Weise glaubten sie sich als Reinkarnation eines Che Guevara begreifen zu können - mitten im Kalten Krieg, im gespaltenen Deutschland, an dem am weitesten vorgeschobenen Posten des Westens, in der "Frontstadt" West-Berlin. Dutschke ist der erste gewesen, der hierzulande die Idee von der Stadtguerilla aufgriff - bereits lange vor dem Ausbruch der Studentenrevolte. Und Baader war derjenige, der sich nach ihrem Ende wie kein anderer als ein solcher städtischer Guerillero begriff. Was Dutschke noch mit klassenkämpferischer Diktion propagiert hatte, das wurde von dem Abenteurer, dem Auto- und Waffennarr Baader ohne großes ideologisches Federlesen praktiziert. Wer die Geschichte der RAF verstehen will, der kommt deshalb nicht an dieser lange Zeit übersehenen Beziehung vorbei.

More books from Hamburger Edition HIS

Cover of the book Demografie und Demokratie by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Folter im Rechtsstaat? by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Die Staatsbedürftigkeit der Gesellschaft by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Stalins Nomaden by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Nachrichtendienst, politische Elite und Mordeinheit by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Krieg ohne Fronten by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Kalkulierte Morde by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Das Ordnen von Räumen by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Räume des Schreckens by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Volk, Volksgemeinschaft, AfD by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Krieg der Täter by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book "Weibliche Angelegenheiten" by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Wie weiter mit Hannah Arendt? by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Wie weiter mit Sigmund Freud? by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
Cover of the book Der Aufruhr der Ausgebildeten by Wolfgang Kraushaar, Karin Wieland, Jan Philipp Reemtsma
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy