Phronesis (Aristoteles, Nikomachische Ethik)

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Ancient
Cover of the book Phronesis (Aristoteles, Nikomachische Ethik) by Clara Maria Schreiber, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Clara Maria Schreiber ISBN: 9783638527194
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 27, 2006
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Clara Maria Schreiber
ISBN: 9783638527194
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 27, 2006
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Aristoteles: Nikomachische Ethik, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Das oberste dem Menschen erreichbare Gut stellt sich dar als eine Tätigkeit der Seele im Sinne der ihr wesenhaften Tüchtigkeit.' Schon an dieser sehr frühen Stelle in der Nikomachischen Ethik definiert Aristoteles auf Grundlage der Annahme, dass der Mensch ein Wesen ist, welches strebt, das Gut, zu dem es strebt. Dieser Bestimmung geht zunächst die Feststellung voraus, dass nach Meinung der Leute das oberste Gut und somit höchste Ziel (telosteleiotaton)im guten vollendeten Handeln (euprattein)und Leben (euzên),welches mit dereudaímoniagleichgesetzt wird, besteht. Ausgangspunkt für Aristoteles Überlegungen bildet also eine Feststellungen descommon sense,die keines weiteren Beweises zu bedürfen scheint, da sie quasi ontologisch festgeschrieben ist: Der Mensch ist ein strebendes Wesen und das letzte Ziel seines Strebens ist dieeudaímonia. Die eingangs zitierte Aussage gibt nun eine Antwort auf die sich aufdrängende Frage, was der Mensch zu tun vermag, um seinem Glück bestmöglich auf die Sprünge zu helfen. Sicherlich steht außer Frage, dass der Mensch über sein Maß an Glück, wie wir es verstehen, nicht zu entscheiden hat, denn er ist den kontingenten Widerfahrnissen des Lebens letztlich doch immer ausgeliefert. Das macht deutlich, dassGlückeventuell keine wirklich adäquate Übersetzung des Begriffseudaímoniadarstellt oder aber unser Alltagsbegriff von Glück fehlschlägt. Halten wir fest, dass hier eine Glückseligkeit gemeint ist, die nur im Bezug auf das gesamte Leben betrachtet werden kann, die das Ziel allen Strebens markiert und die sich in einer Tätigkeit der Seele gemäß ihrer ihr wesenhaften Tüchtigkeit manifestiert. Welches ist nun die der menschlichen Seele wesenhafte Tüchtigkeit? Die dem Menschen eigentümliche Leistung, die in dem sogenanntenergon-Argumentangenommen wird, ist die gemäß der Vernunft (logos) oder anders dem rationalen Element. Dasergonliegt in der Tätigkeit selbst, nicht in einem entstehenden Produkt. Der Vollzugscharakter des menschlichen Lebens wird hervorgehoben. Das Argument in seiner Verfasstheit birgt Probleme in sich: Kann man annehmen, dass dem Menschen eine bestimmte Funktion oder Aufgabe ontologisch beigelegt ist? Aristoteles setzt dies für seine Theorie voraus, denn ansonsten könnte er sie so nicht verfassen. [...]

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Philosophie - Philosophie der Antike, Note: 2, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Aristoteles: Nikomachische Ethik, 8 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: 'Das oberste dem Menschen erreichbare Gut stellt sich dar als eine Tätigkeit der Seele im Sinne der ihr wesenhaften Tüchtigkeit.' Schon an dieser sehr frühen Stelle in der Nikomachischen Ethik definiert Aristoteles auf Grundlage der Annahme, dass der Mensch ein Wesen ist, welches strebt, das Gut, zu dem es strebt. Dieser Bestimmung geht zunächst die Feststellung voraus, dass nach Meinung der Leute das oberste Gut und somit höchste Ziel (telosteleiotaton)im guten vollendeten Handeln (euprattein)und Leben (euzên),welches mit dereudaímoniagleichgesetzt wird, besteht. Ausgangspunkt für Aristoteles Überlegungen bildet also eine Feststellungen descommon sense,die keines weiteren Beweises zu bedürfen scheint, da sie quasi ontologisch festgeschrieben ist: Der Mensch ist ein strebendes Wesen und das letzte Ziel seines Strebens ist dieeudaímonia. Die eingangs zitierte Aussage gibt nun eine Antwort auf die sich aufdrängende Frage, was der Mensch zu tun vermag, um seinem Glück bestmöglich auf die Sprünge zu helfen. Sicherlich steht außer Frage, dass der Mensch über sein Maß an Glück, wie wir es verstehen, nicht zu entscheiden hat, denn er ist den kontingenten Widerfahrnissen des Lebens letztlich doch immer ausgeliefert. Das macht deutlich, dassGlückeventuell keine wirklich adäquate Übersetzung des Begriffseudaímoniadarstellt oder aber unser Alltagsbegriff von Glück fehlschlägt. Halten wir fest, dass hier eine Glückseligkeit gemeint ist, die nur im Bezug auf das gesamte Leben betrachtet werden kann, die das Ziel allen Strebens markiert und die sich in einer Tätigkeit der Seele gemäß ihrer ihr wesenhaften Tüchtigkeit manifestiert. Welches ist nun die der menschlichen Seele wesenhafte Tüchtigkeit? Die dem Menschen eigentümliche Leistung, die in dem sogenanntenergon-Argumentangenommen wird, ist die gemäß der Vernunft (logos) oder anders dem rationalen Element. Dasergonliegt in der Tätigkeit selbst, nicht in einem entstehenden Produkt. Der Vollzugscharakter des menschlichen Lebens wird hervorgehoben. Das Argument in seiner Verfasstheit birgt Probleme in sich: Kann man annehmen, dass dem Menschen eine bestimmte Funktion oder Aufgabe ontologisch beigelegt ist? Aristoteles setzt dies für seine Theorie voraus, denn ansonsten könnte er sie so nicht verfassen. [...]

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Standardsetter - Ein Vergleich der Institutionen in Deutschland und den USA by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Gewalt und Sicherheit. Eine Untersuchung in den Printmedien während der FIFA-Weltmeisterschaft 2006 by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Das Verhältnis von Individuum und Gesellschaft: Das Abhängigkeitsverhältnis und die mögliche Gesellschaftsgestaltung by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Utilitarismus - Über die Theorien von Jeremy Bentham und John Stuart Mill by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Verfassungsrechtliche Voraussetzungen für Sonderabgaben und lenkende Steuern by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Exegese- Heilung eines Aussätzigen Lukas 5, 12-16 by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Der Mensch ein Mängelwesen? by Clara Maria Schreiber
Cover of the book 'Wäre sein Leib eine Kanone, er hätte sein Herz auf ihn geschossen.' - Eine psychoanalytische Betrachtung des arabischen Selbstmordattentäters by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Vom Kleinbetrieb zum Großunternehmen by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Supervision als Maßnahme zur Führungskräfteentwicklung in der Wirtschaft by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Die Entwicklung der Theorie vom geistigen Eigentum by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Zwangsstörung - Erklärungsmodelle und Darstellung des verhaltenstherapeutischen Behandlungsablaufes by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Die ältesten Zeugnisse des Arabischen by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Die Integration der Arbeitsvorbereitung in der Prozesskostenrechnung by Clara Maria Schreiber
Cover of the book Der Volksnarr und Schwankheld Nasreddin Hoca. Zur Identitätsfrage eines beliebten Protagonisten humoristischer Kurzprosa im islamischen Orient by Clara Maria Schreiber
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy