Mut zu unbequemen Inszenierungen!

Ein Plädoyer für postdramatisches Theater im Deutschunterrichts am Beispiel von René Polleschs Stück 'Kill your Darlings! Streets of Berladelphia'

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, German
Cover of the book Mut zu unbequemen Inszenierungen! by Thérèse Remus, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Thérèse Remus ISBN: 9783656279792
Publisher: GRIN Verlag Publication: September 27, 2012
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Thérèse Remus
ISBN: 9783656279792
Publisher: GRIN Verlag
Publication: September 27, 2012
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Der Text - ein Phänomen im Deutschunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Blick in den Berliner Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe im Fach Deutsch zeigt, dass das Themenfeld 'Theater' mit durchaus hohen Ansprüchen an Schüler und Lehrer verankert ist. Unter dem Punkt Literatur und Sprache im Kontext anderer Kulturen, Künste und Medien werden die Inhalte 'Film- und Theatertraditionen in ihren jeweiligen kulturellen Besonderheiten', 'Literatur und Theater im Spannungsfeld zwischen ästhetischem Anspruch, Medien und Publikumserwartungen' und 'Wechselwirkungen zwischen Bildender Kunst, Musik, Film und Literatur' konkretisiert. Allerdings setzen diese Lern- und Erkenntnisziele einen Deutschunterricht voraus, der nicht ausschließlich beim dramatischen Text und dessen Interpretation verbleibt. Die Reduktion des Themenfelds 'Theater' auf die Analyse und Interpretation der klassischen Dramentexte ist jedoch größtenteils Unterrichtsrealität. Nach Göbel sei die ausschließliche Fokussierung auf die sprachliche Dimension des Dramas, den dramatischen Lesetext, mediendidaktisch falsch und deshalb fachdidaktisch unverantwortlich. Der Medienwechsel ist für das Drama geradezu konstitutiv. Gabriela Paule setzt diese Forderungen fort und beschreibt eine Zielsetzung für den Deutschunterricht, die sowohl Kompetenzen des Zuschauens als auch des Dramenlesens entwickeln möchte. Um Dramen kompetent lesen und dabei mentale Inszenierungen vornehmen zu können, muss eine Vorstellung von der Spielpraxis des Theaters vorhanden sein, die sich nur durch kontinuierliche Aufführungserfahrungen entwickeln kann. Im Rahmen dieser Arbeit soll mit René Pollesch ein zeitgenössischer Regisseur und Autor in die Diskussion eingeführt werden, dessen Stücke sich m.E. eignen, um oben benannten Desideraten hinsichtlich eines aufführungsbezogenen Dramenunterrichts in der Oberstufe zu begegnen. Erstens erzwingen seine Stücke durch ein eigens verhängtes Nachspielverbot geradezu den Gang ins Theater. Weiterhin kommt man, wendet man sich Polleschs Stücken zu, der Forderung nach, zeitgenössische Kunst in den Deutschunterricht einzubeziehen. Es sollte bedenklich stimmen, dass Frisch und Dürrenmatt noch vielfach die Sparte 'Gegenwartsdrama' repräsentieren. Will man aber Theater nicht als 'museale Stätte für die Reproduktion von bekannten literarischen Formen', sondern als 'Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit Phänomenen und Fragen der Gegenwart' vermitteln, muss man sich der Herausforderung des Neuen und Unbekannten stellen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Deutsch - Pädagogik, Didaktik, Sprachwissenschaft, Note: 1,0, Humboldt-Universität zu Berlin (Institut für Germanistik), Veranstaltung: Seminar: Der Text - ein Phänomen im Deutschunterricht, Sprache: Deutsch, Abstract: Ein Blick in den Berliner Rahmenlehrplan für die gymnasiale Oberstufe im Fach Deutsch zeigt, dass das Themenfeld 'Theater' mit durchaus hohen Ansprüchen an Schüler und Lehrer verankert ist. Unter dem Punkt Literatur und Sprache im Kontext anderer Kulturen, Künste und Medien werden die Inhalte 'Film- und Theatertraditionen in ihren jeweiligen kulturellen Besonderheiten', 'Literatur und Theater im Spannungsfeld zwischen ästhetischem Anspruch, Medien und Publikumserwartungen' und 'Wechselwirkungen zwischen Bildender Kunst, Musik, Film und Literatur' konkretisiert. Allerdings setzen diese Lern- und Erkenntnisziele einen Deutschunterricht voraus, der nicht ausschließlich beim dramatischen Text und dessen Interpretation verbleibt. Die Reduktion des Themenfelds 'Theater' auf die Analyse und Interpretation der klassischen Dramentexte ist jedoch größtenteils Unterrichtsrealität. Nach Göbel sei die ausschließliche Fokussierung auf die sprachliche Dimension des Dramas, den dramatischen Lesetext, mediendidaktisch falsch und deshalb fachdidaktisch unverantwortlich. Der Medienwechsel ist für das Drama geradezu konstitutiv. Gabriela Paule setzt diese Forderungen fort und beschreibt eine Zielsetzung für den Deutschunterricht, die sowohl Kompetenzen des Zuschauens als auch des Dramenlesens entwickeln möchte. Um Dramen kompetent lesen und dabei mentale Inszenierungen vornehmen zu können, muss eine Vorstellung von der Spielpraxis des Theaters vorhanden sein, die sich nur durch kontinuierliche Aufführungserfahrungen entwickeln kann. Im Rahmen dieser Arbeit soll mit René Pollesch ein zeitgenössischer Regisseur und Autor in die Diskussion eingeführt werden, dessen Stücke sich m.E. eignen, um oben benannten Desideraten hinsichtlich eines aufführungsbezogenen Dramenunterrichts in der Oberstufe zu begegnen. Erstens erzwingen seine Stücke durch ein eigens verhängtes Nachspielverbot geradezu den Gang ins Theater. Weiterhin kommt man, wendet man sich Polleschs Stücken zu, der Forderung nach, zeitgenössische Kunst in den Deutschunterricht einzubeziehen. Es sollte bedenklich stimmen, dass Frisch und Dürrenmatt noch vielfach die Sparte 'Gegenwartsdrama' repräsentieren. Will man aber Theater nicht als 'museale Stätte für die Reproduktion von bekannten literarischen Formen', sondern als 'Ort der lebendigen Auseinandersetzung mit Phänomenen und Fragen der Gegenwart' vermitteln, muss man sich der Herausforderung des Neuen und Unbekannten stellen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Theodizee nach Gottfried Wilhelm Leibniz by Thérèse Remus
Cover of the book Review on Social Anxiety Disorder among Teenagers by Thérèse Remus
Cover of the book Die Verfügbarkeit der Lust bei Epikur by Thérèse Remus
Cover of the book Fernsehnutzung in Familien mit Kleinkindern - Eine qualitative Studie by Thérèse Remus
Cover of the book 'Individuum est ineffabile' by Thérèse Remus
Cover of the book The Plausible Veracity of Life Profligacy among Secondary School Teenagers by Thérèse Remus
Cover of the book Der Erste Kreuzzug - Erfolg oder Misserfolg? by Thérèse Remus
Cover of the book Das Gleichnis im Bild: Vincent van Gogh, »Der Barmherzige Samariter« (1890) by Thérèse Remus
Cover of the book Hydrokolloide zur Wundbehandlung by Thérèse Remus
Cover of the book Alltagsteam Familie: Zur Aktualität des phänomenologischen Ansatzes von Berger und Kellner by Thérèse Remus
Cover of the book Entwicklungstendenzen im deutschen Hotelmarkt by Thérèse Remus
Cover of the book David Hume Kausalitäts- und Induktionsskepsis by Thérèse Remus
Cover of the book Multimediaeinsatz auf Nachrichtenwebsites by Thérèse Remus
Cover of the book Dynamik - Ursachen der Bewegung by Thérèse Remus
Cover of the book Reinvestition - Fallstudie Autohaus Langwasser by Thérèse Remus
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy