Kirchliche Entwicklungswerke - unverzichtbare Akteure in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder nur ein 'Tropfen auf den heißen Stein'?

unverzichtbare Akteure in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder nur ein 'Tropfen auf den heißen Stein'?

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science
Cover of the book Kirchliche Entwicklungswerke - unverzichtbare Akteure in der deutschen Entwicklungszusammenarbeit oder nur ein 'Tropfen auf den heißen Stein'? by Madeleine Koalick, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Madeleine Koalick ISBN: 9783638397087
Publisher: GRIN Verlag Publication: July 13, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Madeleine Koalick
ISBN: 9783638397087
Publisher: GRIN Verlag
Publication: July 13, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die klassischen Formen der öffentlichen Entwicklungshilfe stecken auch in der Bundesrepublik Deutschland in einer Orientierungs- Finanz-, und Vertrauenskrise. Sobald an der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit, wie sie überwiegend vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und seinen Partnern wahr-genommen wird, Kritik laut wird, werden die Nichtregierungsorganisationen (NRO) als neue Hoffnungsträger gefeiert. Sie seien weniger außenpolitisch gebunden, eher armuts- und basisorientiert und damit in der Lage, Schwächen der staatlichen Arbeit auszugleichen. Ein großer Teil nichtstaatlicher Entwicklungsarbeit wird in Deutschland von den kirchlichen Entwicklungswerken der Katholischen und Evangelischen Kirche, wie dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), Brot für die Welt oder Misereor übernommen. Kirchliches Entwicklungsengagement geht zurück auf die traditionellen kirchlichen Wirkungsfelder der Mission, Diakonie und Caritas als Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Die Anfänge kirchlicher Entwicklungsarbeit liegen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Kirchen, bei steigendem Wohlstand in der Bundesrepublik, für die erhaltenen Hilfen an die notleidende deutsche Bevölkerung mit verstärktem Engagement in der Dritten Welt revanchieren wollten. Um ihre von Beginn an armutsorientierte Entwicklungsarbeit effektiv zu gestalten, wurden mit Misereor und Brot für die Welt 1958 und 1959 separate Entwicklungshilfeorganisationen geschaffen. Bereits hier einigte man sich auf eine strikte Trennung zwischen Missions- und Entwicklungswerken. Konzentrierten sich die kirchlichen Hilfswerke zunächst nur auf kurzfristige humanitäre Hilfe, so ließ sich in der Folgezeit eine Tendenz zur Projekt- und Programmarbeit unter dem Schlagwort der 'Hilfe zur Selbsthilfe' erkennen. Verstärkte Forderungen lokaler Gemeinden in den Entwicklungsländern seit den 80er Jahren und die veränderte politische Situation nach Ende des Ost-West Konflikts führten zur Auseinandersetzung mit politischen Themen, wie Menschenechten und Demokratisierung, Strukturanpassung und Systemveränderung. Mit der Integration dieser Aufgabenbereiche in ihre Arbeit beweisen die kirchlichen Hilfswerke trotz ihres Religionsbezuges eine große Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit. Diese zeigt sich auch in Form moderner Advocacy-Arbeit, mit der kirchliche Entwicklungswerke versuchen auf strukturelle Rahmenbedingungen und Entwicklungshemmnisse Einfluss zu nehmen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2004 im Fachbereich Politik - Internationale Politik - Thema: Entwicklungspolitik, Note: 1,0, Freie Universität Berlin, 39 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die klassischen Formen der öffentlichen Entwicklungshilfe stecken auch in der Bundesrepublik Deutschland in einer Orientierungs- Finanz-, und Vertrauenskrise. Sobald an der staatlichen Entwicklungszusammenarbeit, wie sie überwiegend vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) und seinen Partnern wahr-genommen wird, Kritik laut wird, werden die Nichtregierungsorganisationen (NRO) als neue Hoffnungsträger gefeiert. Sie seien weniger außenpolitisch gebunden, eher armuts- und basisorientiert und damit in der Lage, Schwächen der staatlichen Arbeit auszugleichen. Ein großer Teil nichtstaatlicher Entwicklungsarbeit wird in Deutschland von den kirchlichen Entwicklungswerken der Katholischen und Evangelischen Kirche, wie dem Evangelischen Entwicklungsdienst (EED), Brot für die Welt oder Misereor übernommen. Kirchliches Entwicklungsengagement geht zurück auf die traditionellen kirchlichen Wirkungsfelder der Mission, Diakonie und Caritas als Ausdruck christlicher Nächstenliebe. Die Anfänge kirchlicher Entwicklungsarbeit liegen in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, als sich die Kirchen, bei steigendem Wohlstand in der Bundesrepublik, für die erhaltenen Hilfen an die notleidende deutsche Bevölkerung mit verstärktem Engagement in der Dritten Welt revanchieren wollten. Um ihre von Beginn an armutsorientierte Entwicklungsarbeit effektiv zu gestalten, wurden mit Misereor und Brot für die Welt 1958 und 1959 separate Entwicklungshilfeorganisationen geschaffen. Bereits hier einigte man sich auf eine strikte Trennung zwischen Missions- und Entwicklungswerken. Konzentrierten sich die kirchlichen Hilfswerke zunächst nur auf kurzfristige humanitäre Hilfe, so ließ sich in der Folgezeit eine Tendenz zur Projekt- und Programmarbeit unter dem Schlagwort der 'Hilfe zur Selbsthilfe' erkennen. Verstärkte Forderungen lokaler Gemeinden in den Entwicklungsländern seit den 80er Jahren und die veränderte politische Situation nach Ende des Ost-West Konflikts führten zur Auseinandersetzung mit politischen Themen, wie Menschenechten und Demokratisierung, Strukturanpassung und Systemveränderung. Mit der Integration dieser Aufgabenbereiche in ihre Arbeit beweisen die kirchlichen Hilfswerke trotz ihres Religionsbezuges eine große Anpassungs- und Wandlungsfähigkeit. Diese zeigt sich auch in Form moderner Advocacy-Arbeit, mit der kirchliche Entwicklungswerke versuchen auf strukturelle Rahmenbedingungen und Entwicklungshemmnisse Einfluss zu nehmen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Der Erziehungsbegriff der Aufklärung nach Kant by Madeleine Koalick
Cover of the book Kunst verändert Wirklichkeit by Madeleine Koalick
Cover of the book Zur Geschichte der politischen Erwachsenenbildung in Deutschland by Madeleine Koalick
Cover of the book Das Verhältnis Täter-Opfer in Tadeusz Borowskis Erzählungen: 'Bei uns in Auschwitz', 'Bitte, die Herrschaften zum Gas' und 'Ein Tag in Harmence' by Madeleine Koalick
Cover of the book Kritische Würdigung der Strukturfondsinterventionen im Ruhrgebiet 2000-2013 by Madeleine Koalick
Cover of the book 'Liebe Dorothea...' - Ein Versuch, die Erkenntnislehre Buddhas einem in westlichem Denken verankerten Menschen nahe zu bringen by Madeleine Koalick
Cover of the book Die Attraktivität des Pflegeberufes in Deutschland und der Einfluss der Führungskräfte by Madeleine Koalick
Cover of the book Generation Multicasting by Madeleine Koalick
Cover of the book Untersuchung der Verständlichkeit von Patientenverfügungen im Hinblick auf die Ermöglichung einer autonomen Entscheidung by Madeleine Koalick
Cover of the book A clash of two different worlds in David Lodge's 'Nice Work' by Madeleine Koalick
Cover of the book Tanzende Wörter? - Eine Untersuchung zur Tanzkritik unter besonderer Berücksichtigung der kritischen Rezeption des Wuppertaler Tanztheaters in deutschen Tageszeitungen by Madeleine Koalick
Cover of the book Herstellen einer Tischdekoration (Unterweisung Hauswirtschafter / -in) by Madeleine Koalick
Cover of the book Subversion politischer Institutionen und Ungleichheit by Madeleine Koalick
Cover of the book Puns Lost in Translation. Contrasting English Puns and Their German Translations in the Television Show 'How I Met Your Mother' by Madeleine Koalick
Cover of the book Antioxidants, Cancer and Chemotherapy (Review Article) by Madeleine Koalick
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy