Author: | Marc Schneider | ISBN: | 9783640220649 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | November 26, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Marc Schneider |
ISBN: | 9783640220649 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | November 26, 2008 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 2,7, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Transformation des Körpers, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nietzsche nennt den Menschen ein 'nicht festgestelltes Tier' (1) und meint, dass der größte Unterschied darin bestände, dass sich der Mensch im Gegensatz zum Tier selbst deuten könne und Kant beginnt sein Werk 'Über Pädagogik' mit den Worten: 'Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss.'(2) Der Mensch habe den drang dazu, sich immer zu 'verhalten', also wäre praktisch jede vom Menschen ausgeführte Handlung im Vorfeld überlegt, und nicht wie es eben bei den Tieren der Fall ist, aus dem Instinkt heraus entstanden. Das Bedeutet, dass der Mensch, bevor er eine Handlung begeht, erstmal einen Plan für diese Handlung machen muss. Dieses nach Plessner (3) besondere Wesensmerkmal, auch 'exzentrische Positionalität genannt', ist ein ganz wesentliche Eigenart der menschlichen Natur überhaupt. Also muss der Mensch, nach Nietzsche gesprochen, 'festgestellt' werden und wie es Kant formulierte, 'erzogen' werden. Der Mensch würde möglicherweise durch seine fehlenden Instinkte ohne eine Erziehung anderer ebenfalls schon erzogener Menschen nicht gegen die Tiere bestehen können und somit wäre dann das Überleben der Menschen insgesamt in frage gestellt. So ist der Mensch gekennzeichnet durch die fundamentale Angewiesenheit auf den Anderen. Hier liegt einerseits die Chance in der Gemeinschaft Schritt für Schritt zur Selbstbestimmung zu gelangen, aber auch die Gefahr, dass innerhalb der erzieherischen Interaktion die letzte Stufe der Selbstgesetzgebung nicht erreicht wird. Für Kant ist der Mensch das, was der Lehrende aus ihm macht. Das zeigt den extrem hohen Stellenwert in Form der Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen im Ganzen auf. Die Erziehung sozusagen ist eine Form von mitmenschlicher Hilfe bei der kulturellen Neuerschaffung der Gesellschaft. Ohne eine solche Hilfe ginge der Mensch unaufhaltsam körperlich und geistig zugrunde. Mit der grundsätzlichen Erziehungsbedürftigkeit ist die Verwiesenheit auf den anderen Menschen impliziert.
Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des 17. und 18. Jahrhunderts, Note: 2,7, Technische Universität Darmstadt (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Transformation des Körpers, 11 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Nietzsche nennt den Menschen ein 'nicht festgestelltes Tier' (1) und meint, dass der größte Unterschied darin bestände, dass sich der Mensch im Gegensatz zum Tier selbst deuten könne und Kant beginnt sein Werk 'Über Pädagogik' mit den Worten: 'Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das erzogen werden muss.'(2) Der Mensch habe den drang dazu, sich immer zu 'verhalten', also wäre praktisch jede vom Menschen ausgeführte Handlung im Vorfeld überlegt, und nicht wie es eben bei den Tieren der Fall ist, aus dem Instinkt heraus entstanden. Das Bedeutet, dass der Mensch, bevor er eine Handlung begeht, erstmal einen Plan für diese Handlung machen muss. Dieses nach Plessner (3) besondere Wesensmerkmal, auch 'exzentrische Positionalität genannt', ist ein ganz wesentliche Eigenart der menschlichen Natur überhaupt. Also muss der Mensch, nach Nietzsche gesprochen, 'festgestellt' werden und wie es Kant formulierte, 'erzogen' werden. Der Mensch würde möglicherweise durch seine fehlenden Instinkte ohne eine Erziehung anderer ebenfalls schon erzogener Menschen nicht gegen die Tiere bestehen können und somit wäre dann das Überleben der Menschen insgesamt in frage gestellt. So ist der Mensch gekennzeichnet durch die fundamentale Angewiesenheit auf den Anderen. Hier liegt einerseits die Chance in der Gemeinschaft Schritt für Schritt zur Selbstbestimmung zu gelangen, aber auch die Gefahr, dass innerhalb der erzieherischen Interaktion die letzte Stufe der Selbstgesetzgebung nicht erreicht wird. Für Kant ist der Mensch das, was der Lehrende aus ihm macht. Das zeigt den extrem hohen Stellenwert in Form der Verantwortung für das Zusammenleben der Menschen im Ganzen auf. Die Erziehung sozusagen ist eine Form von mitmenschlicher Hilfe bei der kulturellen Neuerschaffung der Gesellschaft. Ohne eine solche Hilfe ginge der Mensch unaufhaltsam körperlich und geistig zugrunde. Mit der grundsätzlichen Erziehungsbedürftigkeit ist die Verwiesenheit auf den anderen Menschen impliziert.