Headhunting - Ein Problem unserer Gesellschaft?

Ein Problem unserer Gesellschaft?

Nonfiction, Reference & Language, Law, Business
Cover of the book Headhunting - Ein Problem unserer Gesellschaft? by Oliver Kettner, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Oliver Kettner ISBN: 9783638263160
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 23, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Oliver Kettner
ISBN: 9783638263160
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 23, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,3, Fachhochschule Kiel (Wirtschaft), Veranstaltung: Wettbewerbsrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern erfolgt in der Praxis häufig durch Personalberatungsunternehmen. Personalberater werden von Unternehmen beauftragt, die Unterstützung bei der Suche und Auswahl von Kandidaten für wichtige Führungspositionen benötigen. Im Folgenden wird allein die Methode der Direktansprache wettbewerbsrechtlich analysiert, da die Suche per Zeitungsannonce oder Internet eine Initiative des wechselwilligen Arbeitnehmers erfordert, weshalb sich naturgemäß keine direkten wettbewerbsrechtlichen Verstöße der Personalberatung ergeben können. Unter der Direktansprache, dem sog. 'Headhunting' ist die aktive Kontaktaufnahme eines Beraters (Headhunters) mit potentiellen Kandidaten zu verstehen, deren Wechselwilligkeit des Arbeitsplatzes bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt ist. Angesprochen werden überwiegend Führungskräfte, die dem Anforderungsprofil einer vakanten Position entsprechen und die sich zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme noch in einem Arbeitsverhältnis befinden1. Eine Abwerbung mittels Verleitung zur ordnungsgemäßen Vertragsauflösung, also unter Einhaltung gesetzlicher Kündigungsfristen ist grundsätzlich zulässig2. Eine Wettbewerbswidrigkeit kann sich nur aus besonderen Begleitumständen ergeben, die die Abwerbung im konkreten Fall als unlauter oder sittenwidrig erscheinen lassen. Dafür genügt es nicht, dass eine fremde Arbeitskraft durch das Versprechen eines höheren Lohns oder besserer Arbeitsbedingungen zur Kündigung veranlasst wird. In einer freien Marktwirtschaft, in der qualifizierte Mitarbeiter einen Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor darstellen, muss jeder Unternehmer damit rechnen, dass seine Beschäftigten kündigen, wenn ihnen bessere Bedingungen geboten werden. Insbesondere auch bei Schlüsselkräften ( Spezialisten ) ist eine auf ordnungsgemäße Lösung des Vertragsverhältnisses gerichtete Abwerbung nicht unlauter. Auch eine planmäßige Vorgehensweise ist für sich allein kein besonderer Umstand, der die Sittenwidrigkeit einer Abwerbung i.S.d. § 1 UWG begründet.3 Unter 'planmäßig' versteht der BGH, ein auf Dauer angelegtes, zielbewusstes Vorgehen des Abwerbenden. Es muss sich dabei um feststellbare äußere Umstände handeln, insbesondere die Zielrichtung der Abwerbung ist maßgebend. [...] 1 Kreikebaum, Hartmut, Personalberatung im europäischen Binnenmarkt, 1994 Seite 11 2 OLG Koblenz in GRUR 1988, S.43f 3 BGH in GRUR 1979, S. 553f

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2001 im Fachbereich Jura - Zivilrecht / Handelsrecht, Gesellschaftsrecht, Kartellrecht, Wirtschaftsrecht, Note: 1,3, Fachhochschule Kiel (Wirtschaft), Veranstaltung: Wettbewerbsrecht, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Suche nach qualifizierten Mitarbeitern erfolgt in der Praxis häufig durch Personalberatungsunternehmen. Personalberater werden von Unternehmen beauftragt, die Unterstützung bei der Suche und Auswahl von Kandidaten für wichtige Führungspositionen benötigen. Im Folgenden wird allein die Methode der Direktansprache wettbewerbsrechtlich analysiert, da die Suche per Zeitungsannonce oder Internet eine Initiative des wechselwilligen Arbeitnehmers erfordert, weshalb sich naturgemäß keine direkten wettbewerbsrechtlichen Verstöße der Personalberatung ergeben können. Unter der Direktansprache, dem sog. 'Headhunting' ist die aktive Kontaktaufnahme eines Beraters (Headhunters) mit potentiellen Kandidaten zu verstehen, deren Wechselwilligkeit des Arbeitsplatzes bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt ist. Angesprochen werden überwiegend Führungskräfte, die dem Anforderungsprofil einer vakanten Position entsprechen und die sich zum Zeitpunkt der Kontaktaufnahme noch in einem Arbeitsverhältnis befinden1. Eine Abwerbung mittels Verleitung zur ordnungsgemäßen Vertragsauflösung, also unter Einhaltung gesetzlicher Kündigungsfristen ist grundsätzlich zulässig2. Eine Wettbewerbswidrigkeit kann sich nur aus besonderen Begleitumständen ergeben, die die Abwerbung im konkreten Fall als unlauter oder sittenwidrig erscheinen lassen. Dafür genügt es nicht, dass eine fremde Arbeitskraft durch das Versprechen eines höheren Lohns oder besserer Arbeitsbedingungen zur Kündigung veranlasst wird. In einer freien Marktwirtschaft, in der qualifizierte Mitarbeiter einen Erfolgs- und Wettbewerbsfaktor darstellen, muss jeder Unternehmer damit rechnen, dass seine Beschäftigten kündigen, wenn ihnen bessere Bedingungen geboten werden. Insbesondere auch bei Schlüsselkräften ( Spezialisten ) ist eine auf ordnungsgemäße Lösung des Vertragsverhältnisses gerichtete Abwerbung nicht unlauter. Auch eine planmäßige Vorgehensweise ist für sich allein kein besonderer Umstand, der die Sittenwidrigkeit einer Abwerbung i.S.d. § 1 UWG begründet.3 Unter 'planmäßig' versteht der BGH, ein auf Dauer angelegtes, zielbewusstes Vorgehen des Abwerbenden. Es muss sich dabei um feststellbare äußere Umstände handeln, insbesondere die Zielrichtung der Abwerbung ist maßgebend. [...] 1 Kreikebaum, Hartmut, Personalberatung im europäischen Binnenmarkt, 1994 Seite 11 2 OLG Koblenz in GRUR 1988, S.43f 3 BGH in GRUR 1979, S. 553f

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Why Students are Punished in Schools: Missing Learning Link by Oliver Kettner
Cover of the book Homosexualität(en) in Russland am Ende des 20. Jahrhunderts by Oliver Kettner
Cover of the book Pornografie und Sexualstraftaten - Was wissen wir über die Zusammenhänge? by Oliver Kettner
Cover of the book Dialektik der Säkularisierung - Über Vernunft und Religion: Jürgen Habermas / Joseph Ratzinger by Oliver Kettner
Cover of the book Entwicklung und Validierung eines akustisch gestützten tennisspezifischen Ausdauertests by Oliver Kettner
Cover of the book Die Landwirtschaft in Ostdeutschland in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft by Oliver Kettner
Cover of the book Die Frage nach dem Niedergang der USA aus heutiger Sicht by Oliver Kettner
Cover of the book Auslandsverschuldung der Entwicklungsländer by Oliver Kettner
Cover of the book Erfolg durch Teamarbeit? Der Einfluss von Persönlichkeitsmerkmalen auf die Gruppenleistung by Oliver Kettner
Cover of the book Die Waldenser und ihr Einfluss auf die Hussiten by Oliver Kettner
Cover of the book Der Gesamtunterricht Berthold Ottos und seine reformpädagogische Begründung by Oliver Kettner
Cover of the book Die Institutionalisierung des Kursächsischen Ingenieurkorps u.b.B. der Auswirkungen des Großen Nordischen Krieges by Oliver Kettner
Cover of the book Tarifeinheit und Tarifpluralität: Wie wird sich die Tarifstruktur in Deutschland nach der Aufhebung der Tarifeinheit ändern? by Oliver Kettner
Cover of the book Unterrichtsstunde: Üben an Stationen: Wir orientieren uns in den Hundertern bis 1000 (3. Klasse) by Oliver Kettner
Cover of the book Outsourcing im Finanzgewerbe - Status Quo und Bewertung by Oliver Kettner
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy