Author: | Astrid Gruner | ISBN: | 9783638527958 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | July 29, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Astrid Gruner |
ISBN: | 9783638527958 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | July 29, 2006 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ägyptologie, Note: 2,0, Universität Leipzig ( Ägyptologisches Institut), Veranstaltung: Seminar: Altägyptische Religion Ⅰ, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschreibungen der einzelnen Tempel Ägyptens gibt es heute in vielfältiger und detaillierter Form. Doch diese Arbeit wird sich mit den Grundstrukturen der Tempel beschäftigen. Mit den typischen Merkmalen, die alle miteinander verbinden. Dabei soll das bereits im Referat Vorgetragene vertieft, an einzelnen Beispielen erläutert und mit Abbildungen veranschaulicht werden. Unter einem Tempel verstehen wir Menschen des 21. Jahrhunderts ein sakrales Bauwerk. Das taten auch die Ägypter, doch für sie war es mehr als das. Sie sahen es als Abbild der Welt, des Kosmos und als Wohnung, für die von ihnen verehrten Götter. Dabei hatte der Tempel zwei Funktionen: Die der Götterwohnung (?wt-nr) und die des Wirtschaftsbetriebes (pr). Diese Doppelfunktion wird auch noch in ihrer Bedeutung abgestuft, da die Götterwohnung neben den Gräbern die einzigen Gebäude in Ägypten waren, die aus Stein erbaut wurden. Der Wirtschaftsbetrieb, der die Götterwohnung umgebende Gebäudeteil, wird aus Ziegeln errichtet.1Der Bedeutungsunterschied wird noch deutlicher im Vergleich zu den einfachen Wohnhäusern, die aus Lehm und Holz gefertigt wurden. Wie so vieles im Alten Ägypten geht auch der Tempelbau auf einen Mythos, in diesem Fall den Gründungsmythos zurück. Dieser besagt, dass aus dem Urmeer, dem Nun, eine kleine Lehminsel auftauchte und ein halbgöttliches Wesen ein vom Wasser angetriebenes Stück Schilfrohr in diese hineinsteckte. Auf diesem entstandenen 'Pfosten' ließ sich in der damals herrschenden Dunkelheit ein Falke nieder, wodurch dieser Ort zu einer 'heiligen Stätte' wurde. Um ihn von der profanen Welt abzuschirmen, wurde er mit einem einfachen Schilfzaun eingefriedet. Bei absinkendem Wasser wurde mehr Platz auf der Lehminsel freigegeben und es kamen weitere Kammern vor und neben dem Allerheiligsten, der Götterwohnung, hinzu. Von diesem nun entstandenen Tempel, mehr noch vom Allerheiligsten, erhofften sich die Ägypter die Gegenwart des residierenden Gottes, seine segnenden und vor allem fruchtbringenden und Leben erneuernden Kräfte. [...]
Studienarbeit aus dem Jahr 2006 im Fachbereich Ägyptologie, Note: 2,0, Universität Leipzig ( Ägyptologisches Institut), Veranstaltung: Seminar: Altägyptische Religion Ⅰ, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Beschreibungen der einzelnen Tempel Ägyptens gibt es heute in vielfältiger und detaillierter Form. Doch diese Arbeit wird sich mit den Grundstrukturen der Tempel beschäftigen. Mit den typischen Merkmalen, die alle miteinander verbinden. Dabei soll das bereits im Referat Vorgetragene vertieft, an einzelnen Beispielen erläutert und mit Abbildungen veranschaulicht werden. Unter einem Tempel verstehen wir Menschen des 21. Jahrhunderts ein sakrales Bauwerk. Das taten auch die Ägypter, doch für sie war es mehr als das. Sie sahen es als Abbild der Welt, des Kosmos und als Wohnung, für die von ihnen verehrten Götter. Dabei hatte der Tempel zwei Funktionen: Die der Götterwohnung (?wt-nr) und die des Wirtschaftsbetriebes (pr). Diese Doppelfunktion wird auch noch in ihrer Bedeutung abgestuft, da die Götterwohnung neben den Gräbern die einzigen Gebäude in Ägypten waren, die aus Stein erbaut wurden. Der Wirtschaftsbetrieb, der die Götterwohnung umgebende Gebäudeteil, wird aus Ziegeln errichtet.1Der Bedeutungsunterschied wird noch deutlicher im Vergleich zu den einfachen Wohnhäusern, die aus Lehm und Holz gefertigt wurden. Wie so vieles im Alten Ägypten geht auch der Tempelbau auf einen Mythos, in diesem Fall den Gründungsmythos zurück. Dieser besagt, dass aus dem Urmeer, dem Nun, eine kleine Lehminsel auftauchte und ein halbgöttliches Wesen ein vom Wasser angetriebenes Stück Schilfrohr in diese hineinsteckte. Auf diesem entstandenen 'Pfosten' ließ sich in der damals herrschenden Dunkelheit ein Falke nieder, wodurch dieser Ort zu einer 'heiligen Stätte' wurde. Um ihn von der profanen Welt abzuschirmen, wurde er mit einem einfachen Schilfzaun eingefriedet. Bei absinkendem Wasser wurde mehr Platz auf der Lehminsel freigegeben und es kamen weitere Kammern vor und neben dem Allerheiligsten, der Götterwohnung, hinzu. Von diesem nun entstandenen Tempel, mehr noch vom Allerheiligsten, erhofften sich die Ägypter die Gegenwart des residierenden Gottes, seine segnenden und vor allem fruchtbringenden und Leben erneuernden Kräfte. [...]