Funktion und Inhalt der Miniaturen in der Manessischen Liederhandschrift

Fiction & Literature, Literary Theory & Criticism, European, German
Cover of the book Funktion und Inhalt der Miniaturen in der Manessischen Liederhandschrift by Daria Eva Stanco, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Daria Eva Stanco ISBN: 9783638024570
Publisher: GRIN Verlag Publication: March 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daria Eva Stanco
ISBN: 9783638024570
Publisher: GRIN Verlag
Publication: March 18, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Queen Mary College, University of London (Queen Mary College, University of London), Veranstaltung: Medieval voices, texts and images, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob bewusst oder unbewusst, zumindest die meisten Heidelberger Studierenden kennen das Bild des blondgelockten, nachdenklichen Dichters in blauem Gewand. Die Darstellung von Walther von der Vogelweide, des wohl bekanntesten mittelalterlichen Lyrikers, ist nämlich in der Heidelberger Universitätsbibliothek in den Recherchecomputern als Bildschirmschoner zu sehen. Die repräsentative Miniatur des Codex Manesse stellt jedoch nur eine Facette des abwechslungsreichen Bilderkanons der Lyriksammlung dar. Die Große Heidelberger Liederhandschrift, wie der Codex Manesse auch genannt wird, ist eine auf weltlichen Auftrag hin erfolgte Zusammenstellung von Liedern des Minnesangs, Sangsprüchen sowie einem Epos. Mündlich und mit musikalischer Begleitung vorgetragen, diente der Minnesang im Mittelalter der höfischen Unterhaltung. Das Wort Minne kann folgendermaßen definiert werden: 'Es bezeichnet eine Art vergeistigter, idealisierter Liebe, das Verhältnis des Sängers zu seiner im Gesang verehrten und gepriesenen Dame, die aber für ihn immer unerreichbar bleibt' (Walther 1989: XXI). Im Minnesang wird ein Liebesbekenntnis abgelegt - üblicherweise von einem Mitglied des Ritterstandes an eine vornehme, oft höher gestellte und bereits vergebene Dame. Die Lieder sind somit meist Ausdruck unglücklicher Liebe, unerfüllter Sehnsucht und Liebesschmach. Die Verehrung und oft demütige Anbetung der Frau steht im Vordergrund. Die Empfängerin des Minnesangs wird jedoch als die Verkörperung des weiblichen Ideals angesehen; somit 'muss die Minne des Sängers unerhört bleiben' (Walther 1989: XXI). Der Minnesang wird auch in den zahlreichen Miniaturen des Codex Manesse - bestehend aus 137 Bildern und einer Federzeichnung - thematisiert. Der Facettenreichtum der Bilder, die allesamt jeweils den Autor des folgenden Textes vorstellen sollen, ist frappierend. Nicht nur die unterschiedlichen Ausübungsarten der Minne zählen zu den favorisierten Motiven der Maler; auch der Stand, das Dichtertum als solches sowie die höfische Freizeitgestaltung werden symbolhaft dargestellt. Mit dem Inhalt dieser Illustrationen sowie mit ihrer Funktion innerhalb der Großen Heidelberger Liederhandschrift beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Um die Bedeutung der Miniaturen in einem größeren Zusammenhang zu begreifen, wird zunächst die Rolle des Bildes im Mittelalter erläutert.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Germanistik - Ältere Deutsche Literatur, Mediävistik, Note: 1,0, Queen Mary College, University of London (Queen Mary College, University of London), Veranstaltung: Medieval voices, texts and images, 10 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Ob bewusst oder unbewusst, zumindest die meisten Heidelberger Studierenden kennen das Bild des blondgelockten, nachdenklichen Dichters in blauem Gewand. Die Darstellung von Walther von der Vogelweide, des wohl bekanntesten mittelalterlichen Lyrikers, ist nämlich in der Heidelberger Universitätsbibliothek in den Recherchecomputern als Bildschirmschoner zu sehen. Die repräsentative Miniatur des Codex Manesse stellt jedoch nur eine Facette des abwechslungsreichen Bilderkanons der Lyriksammlung dar. Die Große Heidelberger Liederhandschrift, wie der Codex Manesse auch genannt wird, ist eine auf weltlichen Auftrag hin erfolgte Zusammenstellung von Liedern des Minnesangs, Sangsprüchen sowie einem Epos. Mündlich und mit musikalischer Begleitung vorgetragen, diente der Minnesang im Mittelalter der höfischen Unterhaltung. Das Wort Minne kann folgendermaßen definiert werden: 'Es bezeichnet eine Art vergeistigter, idealisierter Liebe, das Verhältnis des Sängers zu seiner im Gesang verehrten und gepriesenen Dame, die aber für ihn immer unerreichbar bleibt' (Walther 1989: XXI). Im Minnesang wird ein Liebesbekenntnis abgelegt - üblicherweise von einem Mitglied des Ritterstandes an eine vornehme, oft höher gestellte und bereits vergebene Dame. Die Lieder sind somit meist Ausdruck unglücklicher Liebe, unerfüllter Sehnsucht und Liebesschmach. Die Verehrung und oft demütige Anbetung der Frau steht im Vordergrund. Die Empfängerin des Minnesangs wird jedoch als die Verkörperung des weiblichen Ideals angesehen; somit 'muss die Minne des Sängers unerhört bleiben' (Walther 1989: XXI). Der Minnesang wird auch in den zahlreichen Miniaturen des Codex Manesse - bestehend aus 137 Bildern und einer Federzeichnung - thematisiert. Der Facettenreichtum der Bilder, die allesamt jeweils den Autor des folgenden Textes vorstellen sollen, ist frappierend. Nicht nur die unterschiedlichen Ausübungsarten der Minne zählen zu den favorisierten Motiven der Maler; auch der Stand, das Dichtertum als solches sowie die höfische Freizeitgestaltung werden symbolhaft dargestellt. Mit dem Inhalt dieser Illustrationen sowie mit ihrer Funktion innerhalb der Großen Heidelberger Liederhandschrift beschäftigt sich die vorliegende Arbeit. Um die Bedeutung der Miniaturen in einem größeren Zusammenhang zu begreifen, wird zunächst die Rolle des Bildes im Mittelalter erläutert.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Das Feindbild Russland in den Printmedien vor dem Hintergrund des Georgienkonflikts by Daria Eva Stanco
Cover of the book Education Inequality and Global Justice for the Third Gender. Hijras in India by Daria Eva Stanco
Cover of the book Die Grabungsgeschichte von Hattuscha by Daria Eva Stanco
Cover of the book The self-reflective nature of Paul Auster's 'Ghosts' by Daria Eva Stanco
Cover of the book Mobile Datendienste in Japan - Eine Analyse des Erfolgs von i-mode by Daria Eva Stanco
Cover of the book August Rodins 'Bürger von Calais' - Eine Werk- und Formanalyse by Daria Eva Stanco
Cover of the book Lob und Tadel - Zu Einsatz- und Wirkungsmöglichkeiten pädagogischer Maßnahmen by Daria Eva Stanco
Cover of the book The role and function of language and of non-verbal elements in Tristram Shandy by Daria Eva Stanco
Cover of the book Stierkampf: Die 'Corrida de Toros' - Spaniens 'Fiesta Nacional' by Daria Eva Stanco
Cover of the book Berufliche Weiterbildung in Klein- und Mittelbetrieben by Daria Eva Stanco
Cover of the book Das chinesische Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung by Daria Eva Stanco
Cover of the book Die Methodik des EEG - Definition, Verfahren und Anwendungsgebiete by Daria Eva Stanco
Cover of the book Das Kommunistische Manifest by Daria Eva Stanco
Cover of the book 'Die großen Brände. 25 russische Autoren schreiben einen Roman' - Ein Kriminalroman? by Daria Eva Stanco
Cover of the book Oberstleutnant a. D. Dr. phil. Alfred Hildebrandt - Freiballonführer, Luftfahrtpionier und Schriftsteller by Daria Eva Stanco
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy