Die keltische Religion in Irland und ihre Beeinflussung durch die Christianisierung

Nonfiction, Reference & Language, Language Arts, Linguistics
Cover of the book Die keltische Religion in Irland und ihre Beeinflussung durch die Christianisierung by Robert Fischer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Robert Fischer ISBN: 9783640196616
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 27, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Robert Fischer
ISBN: 9783640196616
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 27, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: gut, Universität Wien (Institut für Indogermanistik), Veranstaltung: Diplomarbeit, 70 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Zeit um Christi Geburt war für Irland, in seiner Entlegenheit die neue Nachbarschaft der Römer auf der britischen Insel, die bis dahin keinen angeseheneren Feind in Europa gehabt hatten als die Kelten, eine kritische Situation. Trotzdem war auch unter diesen Verhältnissen Güter- und Informationsaustausch möglich. Dadurch wurden die irischen Kelten mit den neuen geistigen Bewegungen jenseits ihrer Insel konfrontiert. Was von den Esse-nern, einer jüdischen Gemeinschaft mit ordensähnlichem Charakter und den Gnostikern aus dem Osten nach Westen drang, war ein Weltenmythos aus Apokalypse und einer vorderasiatischen Erlösungslehre, die zur Befreiung des Menschen aus seinem materiellen Gefängnis, mehr von der Erkenntnis, als vom Glauben ausging. Alles, was die Spätantike an religiöser Philosophie entließ, deutete über die Zeitenwende hinaus auf einen revolutionären Umbruch hin, der sich auf den britischen Inseln der Römer als seinem Medium bediente. Für die Iren muss sich damals schon ein entscheidender Anstoß zur Hinwendung zum Christen-tum vollzogen haben (Meyer-Sickendieck 1996, 40-43). Irland hatte sich während der römischen Okkupationszeit in Europa und Britannien, gemäß seiner nordwestlichen Randlage außerhalb des römischen Reiches unauffällig verhalten. Irland hat an der mit intellektueller Hemmungslosigkeit geführten Auseinandersetzung um die neue Religionslehre in den nachchristlichen Jahrhunderten nicht teilgenommen, sondern ihr von der Britannica Romania her ohne großes Aufhebens auf eigene Weise Zugang verschafft. Anders als auf dem Festland, wo sich wie in einer riesigen Arena ein anspruchsvolles Publikum zur Gala lateinischer Rhetorik traf, vernahm man hier in Irland kaum etwas von den Dissonanzen des dogmatischen Dialogs, sondern eher etwas vom anschwellenden Akkord christlichen Bekennertums. Bis die Informationen nach Irland kamen, waren alle pseudo-wissenschaftlichen Spitzfindigkeiten ausgeschieden. Übrig blieben die Grundzüge des Glaubens und seine ethische Substanz. Wenn auch erst die von Eusebius von Cäsarea (260 bis 339), Vater der Kirchengeschichte, geschriebene Chronik der Christenverfolgung der Nachwelt hinreichend über diese unruhige Epoche unterrichtete, haben sich mit Sicherheit auch schon zu seiner Zeit besonders drastische Einzelheiten selbständig gemacht und das Ohr der ungetauften Welt erreicht. Hiefür waren die raumgreifenden Bewegungen der ersten germanischen Völkerwanderung nicht ohne Bedeutung.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Sprachwissenschaft / Sprachforschung (fachübergreifend), Note: gut, Universität Wien (Institut für Indogermanistik), Veranstaltung: Diplomarbeit, 70 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: In der Zeit um Christi Geburt war für Irland, in seiner Entlegenheit die neue Nachbarschaft der Römer auf der britischen Insel, die bis dahin keinen angeseheneren Feind in Europa gehabt hatten als die Kelten, eine kritische Situation. Trotzdem war auch unter diesen Verhältnissen Güter- und Informationsaustausch möglich. Dadurch wurden die irischen Kelten mit den neuen geistigen Bewegungen jenseits ihrer Insel konfrontiert. Was von den Esse-nern, einer jüdischen Gemeinschaft mit ordensähnlichem Charakter und den Gnostikern aus dem Osten nach Westen drang, war ein Weltenmythos aus Apokalypse und einer vorderasiatischen Erlösungslehre, die zur Befreiung des Menschen aus seinem materiellen Gefängnis, mehr von der Erkenntnis, als vom Glauben ausging. Alles, was die Spätantike an religiöser Philosophie entließ, deutete über die Zeitenwende hinaus auf einen revolutionären Umbruch hin, der sich auf den britischen Inseln der Römer als seinem Medium bediente. Für die Iren muss sich damals schon ein entscheidender Anstoß zur Hinwendung zum Christen-tum vollzogen haben (Meyer-Sickendieck 1996, 40-43). Irland hatte sich während der römischen Okkupationszeit in Europa und Britannien, gemäß seiner nordwestlichen Randlage außerhalb des römischen Reiches unauffällig verhalten. Irland hat an der mit intellektueller Hemmungslosigkeit geführten Auseinandersetzung um die neue Religionslehre in den nachchristlichen Jahrhunderten nicht teilgenommen, sondern ihr von der Britannica Romania her ohne großes Aufhebens auf eigene Weise Zugang verschafft. Anders als auf dem Festland, wo sich wie in einer riesigen Arena ein anspruchsvolles Publikum zur Gala lateinischer Rhetorik traf, vernahm man hier in Irland kaum etwas von den Dissonanzen des dogmatischen Dialogs, sondern eher etwas vom anschwellenden Akkord christlichen Bekennertums. Bis die Informationen nach Irland kamen, waren alle pseudo-wissenschaftlichen Spitzfindigkeiten ausgeschieden. Übrig blieben die Grundzüge des Glaubens und seine ethische Substanz. Wenn auch erst die von Eusebius von Cäsarea (260 bis 339), Vater der Kirchengeschichte, geschriebene Chronik der Christenverfolgung der Nachwelt hinreichend über diese unruhige Epoche unterrichtete, haben sich mit Sicherheit auch schon zu seiner Zeit besonders drastische Einzelheiten selbständig gemacht und das Ohr der ungetauften Welt erreicht. Hiefür waren die raumgreifenden Bewegungen der ersten germanischen Völkerwanderung nicht ohne Bedeutung.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Föderalismus in den USA by Robert Fischer
Cover of the book Print unter Druck - Innovationen im Verlagswesen by Robert Fischer
Cover of the book Partizipation aus ökonomischer Sicht: ein kurzer Überblick by Robert Fischer
Cover of the book Holismus und Artenschutz by Robert Fischer
Cover of the book Die Heldentaten des Herkules. 'Ich erzähle und ihr hört zu' (Deutsch, Klasse 7) by Robert Fischer
Cover of the book 'Une femme est une femme' - Interpretation eines Films von Jean-Luc Godard by Robert Fischer
Cover of the book Klientenzentrierte Gesprächsführung nach Rogers by Robert Fischer
Cover of the book Externalitäten (Externe Effekte) im Kontext zur Immobilienwirtschaft by Robert Fischer
Cover of the book Lernstrategien und die Bedeutung von autonomen Lernen für die Aneignung von Wortschatz im Bereich Deutsch als Zweitsprache by Robert Fischer
Cover of the book Minna Canth - Autobiographie by Robert Fischer
Cover of the book Vom Sprachrohr einer Generation zur Rockoper 'Tommy' - Die britische Band 'The Who' in den 60er Jahren by Robert Fischer
Cover of the book Implementierung bei antizipierten Nachverhandlungen by Robert Fischer
Cover of the book Armut und Ungleichheit in Deutschland by Robert Fischer
Cover of the book Unterrichtseinheit: Bewusster Umgang mit Fremdwörtern by Robert Fischer
Cover of the book Der demographische Wandel der Stadt Ludwigshafen. Die Bevölkerungsentwicklung von 1960 bis heute by Robert Fischer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy