Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Sociology
Cover of the book Der Sozialisationsfaktor in der Erklärung der Autoritären Persönlichkeit by Daniel Lois, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Daniel Lois ISBN: 9783638299800
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 12, 2004
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Daniel Lois
ISBN: 9783638299800
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 12, 2004
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Methoden und Resultate der Qualitativen Sozialforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im folgenden soll die These überprüft werden, dass die frühkindliche Sozialisation in der autoritären Familie, die von der Berkeley-Gruppe (Adorno 1973) als wichtigste Ursache der Herausbildung einer Autoritären Persönlichkeitsstruktur angesehen wurde, in der heutigen Autoritarismusforschung nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt. Nach einer heute weitgehend akzeptierten Definition von Altemeyer (1988) kann Autoritarismus im wesentlichen anhand von drei Variablen festgemacht werden: unkritische Unterwerfung gegenüber anerkannten Autoritäten der Eigengruppe, autoritäre Aggression gegenüber Fremdgruppen (z.B. Andersdenkende, Minderheiten) sowie Konventionalismus (Gebundenheit an Normen der Eigengruppe). In den 'Studien zum autoritären Charakter' (Adorno 1973) wurde erstmals der starke Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Ethnozentrismus herausgearbeitet. Ethnozentrismus wird in Analogie zum Antisemitismus als eine Ideologie über die Bewertung von Gruppen definiert. Fremdgruppen werden negativ, die Eigengruppe positiv bewertet. Die Theorie der Autoritären Persönlichkeit ist in der Erklärung abwertenden Verhaltens in die individualtheoretischen Erklärungen eingeordnet, die Verhalten vor allem als von Charakterzügen und weniger von strukturellen (z.B. Gruppeneinflüsse, Kontextvariablen wie sozioökonomischer Status) oder situativen Einflüssen bedingt ansehen (vgl. Marefka 1995). Theodor W. Adorno und Mitarbeiter machten in der ersten umfassenden Studie zum Autoritarismus in den 40er Jahren, die zunächst darauf ausgelegt war, ethnozentrische Einstellungen ursächlich zu erklären, insbesondere die Erziehungsmethoden der deutschen patriarchalischen Familie der zwanziger Jahre (kontrollierend, furchterregend, bestrafend) und deren mangelhafte psychologische Verarbeitung durch das Kind für die Entstehung autoritärer Charakterzüge und Denkmuster verantwortlich. Die in der Sozialisation ausgebildete Einstellungs- und Persönlichkeitsstruktur hielten die Forscher für zeitlich hochresistent und in einer Vielzahl von sozialen Situationen für konstant verhaltensbestimmend. Angeregt von diesen umfangreichen Forschungsarbeit sind bis heute über 2000 Publikationen zum Thema Autoritarismus veröffentlicht worden. ...

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Soziologie - Politische Soziologie, Majoritäten, Minoritäten, Note: 1,0, Rheinisch-Westfälische Technische Hochschule Aachen (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Methoden und Resultate der Qualitativen Sozialforschung, Sprache: Deutsch, Abstract: Einleitung Im folgenden soll die These überprüft werden, dass die frühkindliche Sozialisation in der autoritären Familie, die von der Berkeley-Gruppe (Adorno 1973) als wichtigste Ursache der Herausbildung einer Autoritären Persönlichkeitsstruktur angesehen wurde, in der heutigen Autoritarismusforschung nach wie vor eine entscheidende Rolle spielt. Nach einer heute weitgehend akzeptierten Definition von Altemeyer (1988) kann Autoritarismus im wesentlichen anhand von drei Variablen festgemacht werden: unkritische Unterwerfung gegenüber anerkannten Autoritäten der Eigengruppe, autoritäre Aggression gegenüber Fremdgruppen (z.B. Andersdenkende, Minderheiten) sowie Konventionalismus (Gebundenheit an Normen der Eigengruppe). In den 'Studien zum autoritären Charakter' (Adorno 1973) wurde erstmals der starke Zusammenhang zwischen Autoritarismus und Ethnozentrismus herausgearbeitet. Ethnozentrismus wird in Analogie zum Antisemitismus als eine Ideologie über die Bewertung von Gruppen definiert. Fremdgruppen werden negativ, die Eigengruppe positiv bewertet. Die Theorie der Autoritären Persönlichkeit ist in der Erklärung abwertenden Verhaltens in die individualtheoretischen Erklärungen eingeordnet, die Verhalten vor allem als von Charakterzügen und weniger von strukturellen (z.B. Gruppeneinflüsse, Kontextvariablen wie sozioökonomischer Status) oder situativen Einflüssen bedingt ansehen (vgl. Marefka 1995). Theodor W. Adorno und Mitarbeiter machten in der ersten umfassenden Studie zum Autoritarismus in den 40er Jahren, die zunächst darauf ausgelegt war, ethnozentrische Einstellungen ursächlich zu erklären, insbesondere die Erziehungsmethoden der deutschen patriarchalischen Familie der zwanziger Jahre (kontrollierend, furchterregend, bestrafend) und deren mangelhafte psychologische Verarbeitung durch das Kind für die Entstehung autoritärer Charakterzüge und Denkmuster verantwortlich. Die in der Sozialisation ausgebildete Einstellungs- und Persönlichkeitsstruktur hielten die Forscher für zeitlich hochresistent und in einer Vielzahl von sozialen Situationen für konstant verhaltensbestimmend. Angeregt von diesen umfangreichen Forschungsarbeit sind bis heute über 2000 Publikationen zum Thema Autoritarismus veröffentlicht worden. ...

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Bonhoeffers Ethik im Gegensatz zum nationalsozialistischen Weltbild by Daniel Lois
Cover of the book Auftritte von Real-Life-Marken in der virtuellen Parallelwelt Second Life by Daniel Lois
Cover of the book Auswirkungen von Ressourcenverbrauch by Daniel Lois
Cover of the book Analyse einer Kinderzeichnung aus kunstpädagogischer Sicht by Daniel Lois
Cover of the book Theophilus Presbyter - Schedula diversarum artium by Daniel Lois
Cover of the book Zwischen Repression und Revolution - Jugend in den Anfangsjahren des Stalinismus by Daniel Lois
Cover of the book Ware, Wert und Arbeit im Kontext der kapitalistischen Ökonomie by Daniel Lois
Cover of the book Grundlagen und Institutionen der Waldorfpädagogik by Daniel Lois
Cover of the book Die Grabungsgeschichte von Hattuscha by Daniel Lois
Cover of the book Monsieur Ibrahim et les fleurs du coran by Daniel Lois
Cover of the book Wahlkampfkommunikation im Überblick by Daniel Lois
Cover of the book Medien und vermittelte Interaktion - Gefahr der Vereinsamung? by Daniel Lois
Cover of the book Chemiepolitik und Liberalismustheorie by Daniel Lois
Cover of the book Feministische Kritik an Gosta Esping-Andersen-zwischen Neuorientierung und Rekonzeptualisierung der Theorie by Daniel Lois
Cover of the book Modernisierungsprozesse und Nationalismusgenese in Osteuropa im 19. Jahrhundert - Interdisziplinäre Fallanalyse anhand ausgewählter Beispiele: Dalmatien und Galizien by Daniel Lois
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy