'Bellum servile' - Antike Sklavenaufstände als Anwendungsbeispiel für Theorien sozialer Bewegungen

Antike Sklavenaufstände als Anwendungsbeispiel für Theorien sozialer Bewegungen

Nonfiction, Social & Cultural Studies, Social Science, Demography
Cover of the book 'Bellum servile' - Antike Sklavenaufstände als Anwendungsbeispiel für Theorien sozialer Bewegungen by Mathias Pfeiffer, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Mathias Pfeiffer ISBN: 9783638871693
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Mathias Pfeiffer
ISBN: 9783638871693
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 6, 2007
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1, Universität Leipzig (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Blockveranstaltung: Politischer Protest und soziale Bewegungen. Ursachen und Wirkungen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 2. und 1. Jh. v. Chr. war für die Römische Republik eine Zeit der Expansion, doch vollzog sich der Wandel vom Stadtstaat zum mediterranen Imperium nicht ohne innere Spannungen. Soziale und politische Krisen, meist blutige Konflikte zeichnen die dunklen Töne im Bild jener Ära. Der Sklavenaufstand um Spartakus zählt sicher zu den bekannteren Episoden, und es ist denkwürdig, daß praktisch alle großen Sklavenaufstände der Antike in diese Epoche fielen, in den relativ begrenzten Zeitraum von 140 - 70 v. Chr. Antike Sklavenaufstände, Spartakus - vielleicht denkt man an Kirk Douglas in der Hollywood-Verfilmung. Vielleicht denkt man auch an den Spartakusbund samt Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Doch bestehen signifikante Unterschiede zwischen antiker und moderner Bewegung: War der 'Bund' eine Vereinigung mit mehr oder weniger klaren Vorstellungen vom anzustrebenden Wandel der Gesellschaft, verband die Sklaven des Spartakus zwar der Wille zur Freiheit, jedoch kein politisch-ideologisches Programm. Nach einigen - enger gefaßten - Definitionen in der Soziologie ist der Spartakusaufstand nicht einmal als soziale Bewegung einzustufen, da sie neben formaler Organisation und kollektivem Handeln v.a. fordern, daß die Ziele einer solchen Bewegung im sozialen Wandel bestehen. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen: Tausende von aufsässigen Sklaven wagten gemeinsam kämpfend ihr Leben für die Freiheit, aber in der Tat ist (soweit wir wissen) von ihnen nie die grundsätzliche Abschaffung der Sklaverei gefordert worden. Wählt man eine weite Definition sozialer Bewegungen, etwa Gruppen, die für ein gemeinsames Ziel handeln, lassen sich die antiken Sklavenaufstände mit gängigen soziologischen Theorien beschreiben. Dies soll in dieser Arbeit versucht werden. Untersuchungsgegenstand sind die drei größten Sklavenaufstände, furiose Rebellionen, die zu langwierigen Kriegen gerieten und die römische Welt in Atem hielten: Der erste und der zweite sizilische Aufstand (ca. 136-132 / 104-101 v. Chr.) sowie die Erhebung des Spartakus in Italien (73-71 v. Chr.). Interessant sind sie als 'unorthodoxes' Anwendungsbeispiel für die soziologische Beschreibung sozialer Bewegungen nicht zuletzt, weil darin eine fruchtbare Herausforderung für die Theorie bestehen könnte. Zur Erörterung der Sklavenaufstände wird hauptsächliche die Theorie kollektiven Handelns von Mancur Olson herangezogen, verlinkt mit Teilannahmen zur Rolle von 'frames' und Identität in sozialen Bewegungen.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2007 im Fachbereich Soziologie - Soziales System, Sozialstruktur, Klasse, Schichtung, Note: 1, Universität Leipzig (Institut für Soziologie), Veranstaltung: Blockveranstaltung: Politischer Protest und soziale Bewegungen. Ursachen und Wirkungen, 26 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Das 2. und 1. Jh. v. Chr. war für die Römische Republik eine Zeit der Expansion, doch vollzog sich der Wandel vom Stadtstaat zum mediterranen Imperium nicht ohne innere Spannungen. Soziale und politische Krisen, meist blutige Konflikte zeichnen die dunklen Töne im Bild jener Ära. Der Sklavenaufstand um Spartakus zählt sicher zu den bekannteren Episoden, und es ist denkwürdig, daß praktisch alle großen Sklavenaufstände der Antike in diese Epoche fielen, in den relativ begrenzten Zeitraum von 140 - 70 v. Chr. Antike Sklavenaufstände, Spartakus - vielleicht denkt man an Kirk Douglas in der Hollywood-Verfilmung. Vielleicht denkt man auch an den Spartakusbund samt Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Doch bestehen signifikante Unterschiede zwischen antiker und moderner Bewegung: War der 'Bund' eine Vereinigung mit mehr oder weniger klaren Vorstellungen vom anzustrebenden Wandel der Gesellschaft, verband die Sklaven des Spartakus zwar der Wille zur Freiheit, jedoch kein politisch-ideologisches Programm. Nach einigen - enger gefaßten - Definitionen in der Soziologie ist der Spartakusaufstand nicht einmal als soziale Bewegung einzustufen, da sie neben formaler Organisation und kollektivem Handeln v.a. fordern, daß die Ziele einer solchen Bewegung im sozialen Wandel bestehen. Das mag auf den ersten Blick paradox klingen: Tausende von aufsässigen Sklaven wagten gemeinsam kämpfend ihr Leben für die Freiheit, aber in der Tat ist (soweit wir wissen) von ihnen nie die grundsätzliche Abschaffung der Sklaverei gefordert worden. Wählt man eine weite Definition sozialer Bewegungen, etwa Gruppen, die für ein gemeinsames Ziel handeln, lassen sich die antiken Sklavenaufstände mit gängigen soziologischen Theorien beschreiben. Dies soll in dieser Arbeit versucht werden. Untersuchungsgegenstand sind die drei größten Sklavenaufstände, furiose Rebellionen, die zu langwierigen Kriegen gerieten und die römische Welt in Atem hielten: Der erste und der zweite sizilische Aufstand (ca. 136-132 / 104-101 v. Chr.) sowie die Erhebung des Spartakus in Italien (73-71 v. Chr.). Interessant sind sie als 'unorthodoxes' Anwendungsbeispiel für die soziologische Beschreibung sozialer Bewegungen nicht zuletzt, weil darin eine fruchtbare Herausforderung für die Theorie bestehen könnte. Zur Erörterung der Sklavenaufstände wird hauptsächliche die Theorie kollektiven Handelns von Mancur Olson herangezogen, verlinkt mit Teilannahmen zur Rolle von 'frames' und Identität in sozialen Bewegungen.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Instrumente zur Zielkostenerreichung im Target Costing by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Schutz der Aktiengesellschaft vor Berufsklägern by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Privatization of Education Services Provision and Implications for Quality Education in Tanzania by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Chancengleichheit ausgeschlossen - Eine Betrachtung anhand der Erklärungsansätze von Pierre Bourdieu by Mathias Pfeiffer
Cover of the book The Erie Canal. Construction and contributions by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Vertiefung des Wortfelds und der Phrasen zu 'my body' um Monster an der Tafel zu beschreiben by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Japanese Economic Interests in Sabah after the Second World War by Mathias Pfeiffer
Cover of the book New Labor - Wandel der internen Arbeitsstrukturen der New Economy durch die neuen Kommunikationsprozesse by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Analyse eines ethnisch-religiösen Konflikts: Der Indien-Pakistan-Konflikt by Mathias Pfeiffer
Cover of the book The Emergence of Detente in the Cold War by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Wir können einander Freude bereiten - Freude und Leid by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Messen von Ohmschen Widerständen mit dem Digitalmultimeter (Unterweisung Elektroniker/in, Fachrichtung Informations- u. Telekommunikationstechnik) by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Umgang mit regionalen, ethnischen und geschlechtlichen Stereotypen in Craig Brewers 'Black Snake Moan' by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Postmortalitätsvorstellungen der 'Azteken' im Vergleich zu den Postmortalitätsvorstellungen der Katholiken in Zamora, Kastilien im 16. Jhd. by Mathias Pfeiffer
Cover of the book Keyword-Advertising. Voraussetzungen und Grenzen der zulässigen Nutzung fremder Marken by Mathias Pfeiffer
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy