Umgang mit regionalen, ethnischen und geschlechtlichen Stereotypen in Craig Brewers 'Black Snake Moan'

Nonfiction, Entertainment, Drama, Anthologies
Cover of the book Umgang mit regionalen, ethnischen und geschlechtlichen Stereotypen in Craig Brewers 'Black Snake Moan' by Julia Fatianova, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Julia Fatianova ISBN: 9783640133048
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 11, 2008
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Julia Fatianova
ISBN: 9783640133048
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 11, 2008
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: Der US-amerikanische Süden in Texten der amerikanischen Gegenwartsliteratur, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Werbeplakate zu dem 2007 erschienen Film von Craig Brewer Black Snake Moan konnte man nicht übersehen: im Frühjahr wurde man überall von Samuel L. Jackson im Rippenunterhemd grimmig angestarrt, der eine zu seinen Füßen liegende, halbnackte Christinna Ricci an einer massiven Kette hielt. Der Werbespruch auf dem Plakat lautete: 'Everything is hotter down South'. In dem Moment, als ich das sah, war mir klar, dass ich dafür nicht ins Kino gehen würde. Ich stellte mir unter dem Film einen amerikanischen Blockbuster vor, der Sex und Gewalt schamlos ausbeutet. Die Werbekampagne war so aggressiv sexistisch, dass man sich wunderte, wie es im Jahr 2007 überhaupt noch möglich ist, so etwas zu produzieren. Die Kombination 'schwarzer Mann/weiße Frau', im Zusammenhang mit der von der Reklame deutlich gemachten hierarchischen Machtverteilung unter den Figuren (er hält sie an der Kette/sie liegt zu seinen Füßen), wirkte sehr verstörend, weckte aber gleichzeitig Assoziationen mit dem bereits auf der Leinwand Gesehenen. Sehr gut könnte man sich die umgekehrte Rollenverteilung vorstellen: der weiße Mann mit einer angeketteten Schwarzen Frau - er ist der böse Plantagebesitzer und sie ist die ihm schutzlos ausgelieferte Sklavin. Das war zumindest die gängige Praxis der Werbung für die ersten großen Hollywood-Produktionen, die sich kritisch mit dem Thema der Sklaverei in den Südstaaten zu befassen versuchten. In seinem Buch The Celluloid South zählt Edward Campbell mehrere Beispiele für solche 'sensational advertising techniques' auf: für den 1965 erschienen Film Uncle Tom's Cabin wurde mit einem 'very scantily clad slave girl in the eager clutches of Simon Legree' geworben. Der Werbeplakat zu Slaves (1976) zeigte 'master Stephen Boyd with an open shirt and an unmistakable look, with his nude black mistress' . Einer der Werbesprüche lautete: 'desire knew no color in the savage world of the Old South' (Campbell:185). Campbell macht deutlich, dass die angewendeten Werbestrategien Zuschauer anlocken sollten, die sich weniger nach einer politischen Lehrstunde sehnten, sondern eher exotische Unterhaltung erwarteten. Der 'Köder' dabei war 'the empasis on multi-racial sex' (Campbell: 186) - in diesem Sinne hat sich im Fall von der Werbekampagne von Black Snake Moan wenig verändert.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2008 im Fachbereich Amerikanistik - Literatur, Note: 1,3, Universität Potsdam (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Veranstaltung: Der US-amerikanische Süden in Texten der amerikanischen Gegenwartsliteratur, 13 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Werbeplakate zu dem 2007 erschienen Film von Craig Brewer Black Snake Moan konnte man nicht übersehen: im Frühjahr wurde man überall von Samuel L. Jackson im Rippenunterhemd grimmig angestarrt, der eine zu seinen Füßen liegende, halbnackte Christinna Ricci an einer massiven Kette hielt. Der Werbespruch auf dem Plakat lautete: 'Everything is hotter down South'. In dem Moment, als ich das sah, war mir klar, dass ich dafür nicht ins Kino gehen würde. Ich stellte mir unter dem Film einen amerikanischen Blockbuster vor, der Sex und Gewalt schamlos ausbeutet. Die Werbekampagne war so aggressiv sexistisch, dass man sich wunderte, wie es im Jahr 2007 überhaupt noch möglich ist, so etwas zu produzieren. Die Kombination 'schwarzer Mann/weiße Frau', im Zusammenhang mit der von der Reklame deutlich gemachten hierarchischen Machtverteilung unter den Figuren (er hält sie an der Kette/sie liegt zu seinen Füßen), wirkte sehr verstörend, weckte aber gleichzeitig Assoziationen mit dem bereits auf der Leinwand Gesehenen. Sehr gut könnte man sich die umgekehrte Rollenverteilung vorstellen: der weiße Mann mit einer angeketteten Schwarzen Frau - er ist der böse Plantagebesitzer und sie ist die ihm schutzlos ausgelieferte Sklavin. Das war zumindest die gängige Praxis der Werbung für die ersten großen Hollywood-Produktionen, die sich kritisch mit dem Thema der Sklaverei in den Südstaaten zu befassen versuchten. In seinem Buch The Celluloid South zählt Edward Campbell mehrere Beispiele für solche 'sensational advertising techniques' auf: für den 1965 erschienen Film Uncle Tom's Cabin wurde mit einem 'very scantily clad slave girl in the eager clutches of Simon Legree' geworben. Der Werbeplakat zu Slaves (1976) zeigte 'master Stephen Boyd with an open shirt and an unmistakable look, with his nude black mistress' . Einer der Werbesprüche lautete: 'desire knew no color in the savage world of the Old South' (Campbell:185). Campbell macht deutlich, dass die angewendeten Werbestrategien Zuschauer anlocken sollten, die sich weniger nach einer politischen Lehrstunde sehnten, sondern eher exotische Unterhaltung erwarteten. Der 'Köder' dabei war 'the empasis on multi-racial sex' (Campbell: 186) - in diesem Sinne hat sich im Fall von der Werbekampagne von Black Snake Moan wenig verändert.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Feuerbach: Grundlegung der Dialektik by Julia Fatianova
Cover of the book Analyse des Drehbuchs 'Adaptation' von Charlie Kaufman unter besonderer Betrachtung des Wechselspiels fiktiver und metafiktiver Ebenen by Julia Fatianova
Cover of the book Das fachgerechte Eindecken eines 4-Gänge-Menüs (Unterweisung Restaurantfachmann/-frau) by Julia Fatianova
Cover of the book Das persönliche Interview als Non-plus-ultra des Auswahlprozesses? by Julia Fatianova
Cover of the book Bibeldidaktik. Stufenentwicklung nach James W. Fowler by Julia Fatianova
Cover of the book Management of Family Involvement in early Childhood Education by Julia Fatianova
Cover of the book Varianten des Kapitalismus by Julia Fatianova
Cover of the book Management by Objectives by Julia Fatianova
Cover of the book Kritische Analyse von Ansatz und Bewertung der Finanzinstrumente im Rahmen des IFRS 9 by Julia Fatianova
Cover of the book Underachievement in der beruflichen Bildung by Julia Fatianova
Cover of the book Fremdsprachendidaktik seit den 70er Jahren im Überblick by Julia Fatianova
Cover of the book Sexualmoral bei Frauen und Männern by Julia Fatianova
Cover of the book 'Jenseits von Stand und Klasse?'. Thesen von Ulrich Beck zur Individualisierung der Gesellschaft by Julia Fatianova
Cover of the book Die Notwendigkeit der Einrichtung eines Compliance Management Systems (CMS) in kommunalen Eigenbetrieben (Stadtwerken) by Julia Fatianova
Cover of the book The Future of Digital Financing by Crowdinvesting by Julia Fatianova
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy