In den vergangenen Jahren hat sich die Nachfrage aus der Industrie nach Nesselfasern erhöht, die als Alternative zu Hanf eingesetzt werden können. Daraus entstand 2008 ein Projekt mit dem Ziel der Züchtung faserreicher Nesselsorten, die den heutigen Anforderungen einer modernen Landwirtschaft entsprechen sowie die Entwicklung ökonomischer Vermehrungs- und Anbaumethoden. Beginnend mit dem Jahr 2008 wurden aus dem Bestand von 10 Stammklonen Neuzüchtungen gezogen, die ab dem Jahr 2009 aus Feldanbau geerntet werden konnten. Bezüglich ihrer mechanischen Kennwerte zeigen sowohl die Stammklone über die drei betrachteten Jahre als auch die Neuzüchtungen der Ernte 2010 gute Werte. Sie erreichen in allen Jahren überwiegend ein Niveau von >30 cN/tex; mehrere liegen mit 35 – 40 cN/tex sogar im sehr guten Bereich. Die gemessenen Feinheitswerte liegen überwiegend bei 30 – 35 µm, Sie sind damit zur textilen oder technischen Verwendung grundsätzlich geeignet. Zusätzlich wurde der Einfluss der Feldröste untersucht. Als optimale Dauer sind etwa 24 – 28 Tage zu empfehlen. Außerdem erfolgte ein enzymatischer Aufschluss von schwach und mittel gerösteten Faserchargen mittels der Pektinase TexazymTM BFE. Alle behandelten Proben erreichen damit mindestens die Feinheit der komplett gerösteten Variante, ohne deutlich an Festigkeit zu verlieren. Es konnte damit gezeigt werden, dass die enzymatische Behandlung der Nesselfasern ein vielversprechender Weg zu Verkürzung oder Ersatz der Feldröste sein kann. Als Vorschlag zur Selektion der besten Neuzüchtungen wurden diejenigen ausgewählt, die vier wichtige Qualitätskriterien erfüllen konnten: geringe Schwankungen der Wuchshöhe und des Reinfasergehaltes über die Jahre sowie Wuchshöhe >1,10 m und Reinfasergehalt ≥14% auch in schlechten Jahren. Danach erreichen viele der Neuzüchtungen zwar große Wuchshöhen oder Reinfasergehalte, unterliegen aber dabei großen Schwankungen über die Jahre. Zwei der Klone konnten die Bedingungen exakt erfüllen. Weitere drei verfehlen in einer der Kategorien die Anforderungen nur knapp. Diese Bewertung soll noch abschließend auf Basis der Boniturdaten des Teilprojektes 1 verifiziert werden. Es ist im Rahmen des Projektes gelungen, aus dem vorhandenen Sortiment neue Sorten zu züchten, deren Erträge deutlich höher liegen, ohne dabei Qualitätseinbußen bei der Faserqualität in Kauf nehmen zu müssen.
In den vergangenen Jahren hat sich die Nachfrage aus der Industrie nach Nesselfasern erhöht, die als Alternative zu Hanf eingesetzt werden können. Daraus entstand 2008 ein Projekt mit dem Ziel der Züchtung faserreicher Nesselsorten, die den heutigen Anforderungen einer modernen Landwirtschaft entsprechen sowie die Entwicklung ökonomischer Vermehrungs- und Anbaumethoden. Beginnend mit dem Jahr 2008 wurden aus dem Bestand von 10 Stammklonen Neuzüchtungen gezogen, die ab dem Jahr 2009 aus Feldanbau geerntet werden konnten. Bezüglich ihrer mechanischen Kennwerte zeigen sowohl die Stammklone über die drei betrachteten Jahre als auch die Neuzüchtungen der Ernte 2010 gute Werte. Sie erreichen in allen Jahren überwiegend ein Niveau von >30 cN/tex; mehrere liegen mit 35 – 40 cN/tex sogar im sehr guten Bereich. Die gemessenen Feinheitswerte liegen überwiegend bei 30 – 35 µm, Sie sind damit zur textilen oder technischen Verwendung grundsätzlich geeignet. Zusätzlich wurde der Einfluss der Feldröste untersucht. Als optimale Dauer sind etwa 24 – 28 Tage zu empfehlen. Außerdem erfolgte ein enzymatischer Aufschluss von schwach und mittel gerösteten Faserchargen mittels der Pektinase TexazymTM BFE. Alle behandelten Proben erreichen damit mindestens die Feinheit der komplett gerösteten Variante, ohne deutlich an Festigkeit zu verlieren. Es konnte damit gezeigt werden, dass die enzymatische Behandlung der Nesselfasern ein vielversprechender Weg zu Verkürzung oder Ersatz der Feldröste sein kann. Als Vorschlag zur Selektion der besten Neuzüchtungen wurden diejenigen ausgewählt, die vier wichtige Qualitätskriterien erfüllen konnten: geringe Schwankungen der Wuchshöhe und des Reinfasergehaltes über die Jahre sowie Wuchshöhe >1,10 m und Reinfasergehalt ≥14% auch in schlechten Jahren. Danach erreichen viele der Neuzüchtungen zwar große Wuchshöhen oder Reinfasergehalte, unterliegen aber dabei großen Schwankungen über die Jahre. Zwei der Klone konnten die Bedingungen exakt erfüllen. Weitere drei verfehlen in einer der Kategorien die Anforderungen nur knapp. Diese Bewertung soll noch abschließend auf Basis der Boniturdaten des Teilprojektes 1 verifiziert werden. Es ist im Rahmen des Projektes gelungen, aus dem vorhandenen Sortiment neue Sorten zu züchten, deren Erträge deutlich höher liegen, ohne dabei Qualitätseinbußen bei der Faserqualität in Kauf nehmen zu müssen.