Von Leitmeritz nach Pirna. Der Kaiser, Kursachsen und die Friedensfrage 1633/1634

Nonfiction, History, Modern
Cover of the book Von Leitmeritz nach Pirna. Der Kaiser, Kursachsen und die Friedensfrage 1633/1634 by Steffen Prosser, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Steffen Prosser ISBN: 9783656448891
Publisher: GRIN Verlag Publication: June 20, 2013
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Steffen Prosser
ISBN: 9783656448891
Publisher: GRIN Verlag
Publication: June 20, 2013
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dreißigjährige Krieg, der mit dem Ständeaufstand in Böhmen 1618 seinen Anfang genommen hatte und erst 1648, inzwischen zum Krieg der europäischen Großmächte mutiert, mit Unterzeichnung des Westfälischen Friedens beendet werden konnte, gilt gemeinhin, neben der Reformation Martin Luthers und der Kirchenspaltung, als das einschneidenste Ereignis der Frühen Neuzeit in Europa. Am Ende stand der Aufstieg Frankreichs zum neuen kontinentalen Hegemon und die politische Ohnmacht des Reiches, die durch die Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt zugunsten der Souveränität der Fürsten und Städte zementiert wurde. Der Westfälische Frieden wurde somit, besonders vor dem Hintergrund des seit dem 19. Jahrhundert aufblühenden deutschen Nationalismus, von der historischen Forschung noch bis in die jüngste Vergangenheit als 'ein nationales Unglück' für das deutsche Volk und für das Heilige Römische Reich als Beginn 'der tödlichen Krankheit, der es schließlich erlag' betrachtet. Dass die Geschichte ganz anders hätte verlaufen können, wird dabei häufig übersehen. In der Tat gab es nach dem Tod des schwedischen Königs Gustav Adolf Ende 1632 eine durchaus reelle Möglichkeit, den Frieden im Reich auf der Grundlage eines gesunden Kräftegleichgewichts zwischen Kaiser und Ständen wiederherzustellen. Doch der 1633 nach Breslau einberufene Friedenskongress scheiterte bereits im Vorfeld. Stattdessen schuf der kaiserliche Sieg in der Schlacht von Nördlingen 1634 eine Situation, die den Kaiser dazu verleitete, Kursachsen als Haupt der deutschen Protestanten seine Friedensbedingungen zu diktieren und zugleich die Forderungen Schwedens und Frankreichs völlig zu ignorieren. Der 1635 in Prag geschlossene Frieden zwischen Kaiser und Kursachsen konnte daher, obwohl von der Mehrheit der Stände ratifiziert, dem Reich den ersehnten Frieden nicht sichern. Die historische Forschung hat den Friedensbemühungen nach dem Ableben von Gustav Adolf bis zum Abschluss des Prager Friedens wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dreißigjährige Krieg, der mit dem Ständeaufstand in Böhmen 1618 seinen Anfang genommen hatte und erst 1648, inzwischen zum Krieg der europäischen Großmächte mutiert, mit Unterzeichnung des Westfälischen Friedens beendet werden konnte, gilt gemeinhin, neben der Reformation Martin Luthers und der Kirchenspaltung, als das einschneidenste Ereignis der Frühen Neuzeit in Europa. Am Ende stand der Aufstieg Frankreichs zum neuen kontinentalen Hegemon und die politische Ohnmacht des Reiches, die durch die Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt zugunsten der Souveränität der Fürsten und Städte zementiert wurde. Der Westfälische Frieden wurde somit, besonders vor dem Hintergrund des seit dem 19. Jahrhundert aufblühenden deutschen Nationalismus, von der historischen Forschung noch bis in die jüngste Vergangenheit als 'ein nationales Unglück' für das deutsche Volk und für das Heilige Römische Reich als Beginn 'der tödlichen Krankheit, der es schließlich erlag' betrachtet. Dass die Geschichte ganz anders hätte verlaufen können, wird dabei häufig übersehen. In der Tat gab es nach dem Tod des schwedischen Königs Gustav Adolf Ende 1632 eine durchaus reelle Möglichkeit, den Frieden im Reich auf der Grundlage eines gesunden Kräftegleichgewichts zwischen Kaiser und Ständen wiederherzustellen. Doch der 1633 nach Breslau einberufene Friedenskongress scheiterte bereits im Vorfeld. Stattdessen schuf der kaiserliche Sieg in der Schlacht von Nördlingen 1634 eine Situation, die den Kaiser dazu verleitete, Kursachsen als Haupt der deutschen Protestanten seine Friedensbedingungen zu diktieren und zugleich die Forderungen Schwedens und Frankreichs völlig zu ignorieren. Der 1635 in Prag geschlossene Frieden zwischen Kaiser und Kursachsen konnte daher, obwohl von der Mehrheit der Stände ratifiziert, dem Reich den ersehnten Frieden nicht sichern. Die historische Forschung hat den Friedensbemühungen nach dem Ableben von Gustav Adolf bis zum Abschluss des Prager Friedens wenig Aufmerksamkeit geschenkt.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Technisierung des Alltags und die damit einhergehende Differenzierung - die Konzepte der Distinktion, des Lebensstils und der Semiotisierung by Steffen Prosser
Cover of the book Georg Trakl: Verfall - Gedichtinterpretation by Steffen Prosser
Cover of the book Conversation Openings and Closings by Steffen Prosser
Cover of the book Islamic Banking unter besonderer Berücksichtigung der Produkt und Marktlandschaft by Steffen Prosser
Cover of the book Gütekriterien von Persönlichkeitstrainings by Steffen Prosser
Cover of the book Spektralismus. Gérard Griseys 'Accords Perdus - cinq miniatures pour deux cors en fa' by Steffen Prosser
Cover of the book Zum Verhältnis zwischen Weblogs und klassischem Journalismus by Steffen Prosser
Cover of the book The Proscenium Arch - A Representation of our Anxiety within the Theatre? by Steffen Prosser
Cover of the book Erfolgsorientierte Vergütung - Pay for Performance by Steffen Prosser
Cover of the book Die Darstellung 'schwieriger' und 'böser' Kinder in Heinrich Hoffmanns 'Der Struwwelpeter' by Steffen Prosser
Cover of the book Methoden und Modelle in der psychologischen Erforschung des Wohnens by Steffen Prosser
Cover of the book Soziale Ungleichheit im deutschen Bildungssystem by Steffen Prosser
Cover of the book Analyse eines Freifunknetzwerkes by Steffen Prosser
Cover of the book Allgemeine Grundlagen Brandschutz by Steffen Prosser
Cover of the book Vom Alters- und Pflegewohnheim 'Im Spitz' zum Pflegezentrum 'Im Spitz' by Steffen Prosser
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy