Author: | Steffen Prosser | ISBN: | 9783656448891 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | June 20, 2013 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Steffen Prosser |
ISBN: | 9783656448891 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | June 20, 2013 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dreißigjährige Krieg, der mit dem Ständeaufstand in Böhmen 1618 seinen Anfang genommen hatte und erst 1648, inzwischen zum Krieg der europäischen Großmächte mutiert, mit Unterzeichnung des Westfälischen Friedens beendet werden konnte, gilt gemeinhin, neben der Reformation Martin Luthers und der Kirchenspaltung, als das einschneidenste Ereignis der Frühen Neuzeit in Europa. Am Ende stand der Aufstieg Frankreichs zum neuen kontinentalen Hegemon und die politische Ohnmacht des Reiches, die durch die Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt zugunsten der Souveränität der Fürsten und Städte zementiert wurde. Der Westfälische Frieden wurde somit, besonders vor dem Hintergrund des seit dem 19. Jahrhundert aufblühenden deutschen Nationalismus, von der historischen Forschung noch bis in die jüngste Vergangenheit als 'ein nationales Unglück' für das deutsche Volk und für das Heilige Römische Reich als Beginn 'der tödlichen Krankheit, der es schließlich erlag' betrachtet. Dass die Geschichte ganz anders hätte verlaufen können, wird dabei häufig übersehen. In der Tat gab es nach dem Tod des schwedischen Königs Gustav Adolf Ende 1632 eine durchaus reelle Möglichkeit, den Frieden im Reich auf der Grundlage eines gesunden Kräftegleichgewichts zwischen Kaiser und Ständen wiederherzustellen. Doch der 1633 nach Breslau einberufene Friedenskongress scheiterte bereits im Vorfeld. Stattdessen schuf der kaiserliche Sieg in der Schlacht von Nördlingen 1634 eine Situation, die den Kaiser dazu verleitete, Kursachsen als Haupt der deutschen Protestanten seine Friedensbedingungen zu diktieren und zugleich die Forderungen Schwedens und Frankreichs völlig zu ignorieren. Der 1635 in Prag geschlossene Frieden zwischen Kaiser und Kursachsen konnte daher, obwohl von der Mehrheit der Stände ratifiziert, dem Reich den ersehnten Frieden nicht sichern. Die historische Forschung hat den Friedensbemühungen nach dem Ableben von Gustav Adolf bis zum Abschluss des Prager Friedens wenig Aufmerksamkeit geschenkt.
Studienarbeit aus dem Jahr 2012 im Fachbereich Geschichte Europa - Deutschland - Neuere Geschichte, Note: 1,0, Friedrich-Schiller-Universität Jena (Historisches Institut), Veranstaltung: Der Dreißigjährige Krieg, Sprache: Deutsch, Abstract: Der Dreißigjährige Krieg, der mit dem Ständeaufstand in Böhmen 1618 seinen Anfang genommen hatte und erst 1648, inzwischen zum Krieg der europäischen Großmächte mutiert, mit Unterzeichnung des Westfälischen Friedens beendet werden konnte, gilt gemeinhin, neben der Reformation Martin Luthers und der Kirchenspaltung, als das einschneidenste Ereignis der Frühen Neuzeit in Europa. Am Ende stand der Aufstieg Frankreichs zum neuen kontinentalen Hegemon und die politische Ohnmacht des Reiches, die durch die Schwächung der kaiserlichen Zentralgewalt zugunsten der Souveränität der Fürsten und Städte zementiert wurde. Der Westfälische Frieden wurde somit, besonders vor dem Hintergrund des seit dem 19. Jahrhundert aufblühenden deutschen Nationalismus, von der historischen Forschung noch bis in die jüngste Vergangenheit als 'ein nationales Unglück' für das deutsche Volk und für das Heilige Römische Reich als Beginn 'der tödlichen Krankheit, der es schließlich erlag' betrachtet. Dass die Geschichte ganz anders hätte verlaufen können, wird dabei häufig übersehen. In der Tat gab es nach dem Tod des schwedischen Königs Gustav Adolf Ende 1632 eine durchaus reelle Möglichkeit, den Frieden im Reich auf der Grundlage eines gesunden Kräftegleichgewichts zwischen Kaiser und Ständen wiederherzustellen. Doch der 1633 nach Breslau einberufene Friedenskongress scheiterte bereits im Vorfeld. Stattdessen schuf der kaiserliche Sieg in der Schlacht von Nördlingen 1634 eine Situation, die den Kaiser dazu verleitete, Kursachsen als Haupt der deutschen Protestanten seine Friedensbedingungen zu diktieren und zugleich die Forderungen Schwedens und Frankreichs völlig zu ignorieren. Der 1635 in Prag geschlossene Frieden zwischen Kaiser und Kursachsen konnte daher, obwohl von der Mehrheit der Stände ratifiziert, dem Reich den ersehnten Frieden nicht sichern. Die historische Forschung hat den Friedensbemühungen nach dem Ableben von Gustav Adolf bis zum Abschluss des Prager Friedens wenig Aufmerksamkeit geschenkt.