Single-Gesellschaft - Das Phänomen Parasiten-Singles in Japan - Ökonomische Bremsen oder Wegbereiter eines neuen Gesellschaftssystems?

Das Phänomen Parasiten-Singles in Japan - Ökonomische Bremsen oder Wegbereiter eines neuen Gesellschaftssystems?

Nonfiction, Reference & Language, Foreign Languages, Japanese
Cover of the book Single-Gesellschaft - Das Phänomen Parasiten-Singles in Japan - Ökonomische Bremsen oder Wegbereiter eines neuen Gesellschaftssystems? by Sebastian Scheplitz, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Sebastian Scheplitz ISBN: 9783638409032
Publisher: GRIN Verlag Publication: August 15, 2005
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Sebastian Scheplitz
ISBN: 9783638409032
Publisher: GRIN Verlag
Publication: August 15, 2005
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 2, Universität Leipzig (Japanologie), Veranstaltung: Japans Mittelklassengesellschaft, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die hier vorliegende Arbeit hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein Phänomen zu untersuchen, welches neben dem der Überalterung und des Rückgangs der Geburtenrate vielen westlichen Gesellschaften immanent ist und legt hierbei ein besonderes Augenmerk auf Japan. Angesprochene Erscheinung ist die der 'Parasiten-Singles'1. Geprägt wurde der Begriff erstmals 1997 von Yamada Masahiro2 in einem Artikel in der Nihon Keizai Shimbun. Die 'westliche Welt' wurde 1998 auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht, als die U.S. News and World Report ihn mit 'parasitic singles' übernahm (Kondô 2001). Er soll auf seine Richtigkeit geprüft und auf seine Wurzeln hin erforscht werden. Biologisch gesehen bezeichnet der Parasitismus die Ausnutzung eines Wirtes durch einen Nutznießer - den Parasiten. Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia erklärt den Begriff folgendermaßen: 'Parasiten kommt von griechisch pa??s?t??, pará- für neben und sitos für gemästet - ursprünglich für Vorkoster bei Opferfesten, die dadurch ohne Leistung zu einer Speisung kamen. Das deutsche Wort Schmarotzer für einen Parasiten stammt von mittelhochdeutschen smorotzer ab, das soviel wie Bettler heißt'. Es wird sich zeigen, ob die Verwendung dieses Begriffs soziologisch gerechtfertigt ist. Der 'ZEIT'-Redakteur Georg Blume (2002) meint zu dem Thema: 'Ohne Berufsziel leben sie weiter auf Kosten der Eltern. Man nennt sie «Parasiten»: Es ist die Generation, der eines Tages die Qualifikation fehlen wird, um in einem Land, dessen Bevölkerung dramatisch altert, die Pensionen zu sichern. Ihre sprichwörtliche Faulheit aber sagt alles über die Zustände im Land der Arbeitsbienen: So viel Zukunftslosigkeit war in Japan noch nie.' Die 'Tagesspiegel'-Redakteurin Ulrike Haak (2002) urteilt vom wirtschaftlichen Standpunkt her nahezu entgegengesetzt: 'fast die Hälfte aller japanischen Männer zwischen 30 und 34 ist Single - vor fünfzehn Jahren war nicht mal jeder Dritte im selben Alter noch allein stehend. Und während im Jahr 1985 gerade mal jede zehnte Japanerin über 30 noch ledig war, ist es heute jede dritte. Derweil hat ein krasser Imagewandel stattgefunden: Alleinstehende berufstätige Frauen im heiratsfähigen Alter gelten heutzutage als die freiesten und entspanntesten Menschen der Nation - vielleicht sogar die einzigen freien und entspannten Menschen in einem Land, in dem das Zusammenleben immer noch von starken Hierarchien geprägt ist. Und die ledigen Damen sind ein verlässliches Element des Binnenkonsums.'

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Orientalistik / Sinologie - Japanologie, Note: 2, Universität Leipzig (Japanologie), Veranstaltung: Japans Mittelklassengesellschaft, 22 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die hier vorliegende Arbeit hat es sich zur Aufgabe gestellt, ein Phänomen zu untersuchen, welches neben dem der Überalterung und des Rückgangs der Geburtenrate vielen westlichen Gesellschaften immanent ist und legt hierbei ein besonderes Augenmerk auf Japan. Angesprochene Erscheinung ist die der 'Parasiten-Singles'1. Geprägt wurde der Begriff erstmals 1997 von Yamada Masahiro2 in einem Artikel in der Nihon Keizai Shimbun. Die 'westliche Welt' wurde 1998 auf dieses Phänomen aufmerksam gemacht, als die U.S. News and World Report ihn mit 'parasitic singles' übernahm (Kondô 2001). Er soll auf seine Richtigkeit geprüft und auf seine Wurzeln hin erforscht werden. Biologisch gesehen bezeichnet der Parasitismus die Ausnutzung eines Wirtes durch einen Nutznießer - den Parasiten. Die Internet-Enzyklopädie Wikipedia erklärt den Begriff folgendermaßen: 'Parasiten kommt von griechisch pa??s?t??, pará- für neben und sitos für gemästet - ursprünglich für Vorkoster bei Opferfesten, die dadurch ohne Leistung zu einer Speisung kamen. Das deutsche Wort Schmarotzer für einen Parasiten stammt von mittelhochdeutschen smorotzer ab, das soviel wie Bettler heißt'. Es wird sich zeigen, ob die Verwendung dieses Begriffs soziologisch gerechtfertigt ist. Der 'ZEIT'-Redakteur Georg Blume (2002) meint zu dem Thema: 'Ohne Berufsziel leben sie weiter auf Kosten der Eltern. Man nennt sie «Parasiten»: Es ist die Generation, der eines Tages die Qualifikation fehlen wird, um in einem Land, dessen Bevölkerung dramatisch altert, die Pensionen zu sichern. Ihre sprichwörtliche Faulheit aber sagt alles über die Zustände im Land der Arbeitsbienen: So viel Zukunftslosigkeit war in Japan noch nie.' Die 'Tagesspiegel'-Redakteurin Ulrike Haak (2002) urteilt vom wirtschaftlichen Standpunkt her nahezu entgegengesetzt: 'fast die Hälfte aller japanischen Männer zwischen 30 und 34 ist Single - vor fünfzehn Jahren war nicht mal jeder Dritte im selben Alter noch allein stehend. Und während im Jahr 1985 gerade mal jede zehnte Japanerin über 30 noch ledig war, ist es heute jede dritte. Derweil hat ein krasser Imagewandel stattgefunden: Alleinstehende berufstätige Frauen im heiratsfähigen Alter gelten heutzutage als die freiesten und entspanntesten Menschen der Nation - vielleicht sogar die einzigen freien und entspannten Menschen in einem Land, in dem das Zusammenleben immer noch von starken Hierarchien geprägt ist. Und die ledigen Damen sind ein verlässliches Element des Binnenkonsums.'

More books from GRIN Verlag

Cover of the book The concept of modernity in Moroccan press by Sebastian Scheplitz
Cover of the book A Comparison of the Slave Narratives 'The History of Mary Prince' and 'Narrative of the Life of Frederick Douglass' by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Georg Friedrich Puchta - Leben und Werk by Sebastian Scheplitz
Cover of the book DDR Punker. Gefahr für Bürger und Staat? by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Tennysons 'The Lady of Shalott' and her nameless desire for the veiled unveiling by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Ungleiche Lohnverteilung durch den Handel mit Entwicklungsländern? by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Steuerrecht in Südafrika by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Das außerordentliche Imperium des Pompeius im Jahre 67 vor Christus by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Sozialisation in der Soziologie und die Bedeutung der Familie im Sozialisationsprozess by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Paralympics: Die Olympiade für Menschen mit Beeinträchtigungen by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Pan Mythos in Hugo von Hofmannsthals 'Tod des Tizian' by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Krise und Kapitalismus by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Unterrichtsentwurf im Deutschunterricht zum Thema Satzglieder (3. Klasse) by Sebastian Scheplitz
Cover of the book Freier Welthandel durch GATT und WTO und die Herausbildung neuer Formen der wirtschaftlichen Integration von Staaten by Sebastian Scheplitz
Cover of the book John Rawls über das Recht auf zivilen Ungehorsam by Sebastian Scheplitz
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy