Sexy Inspiration

Es hatte wieder funktioniert. Unglaublich. Sie war begeistert. Sie konnte schreiben und schreiben, als flösse ihr alles nur so aus den Fingern. Sie konnte sich tief in ihre Story fallenlassen und war ganz umgeben von ihrer Traumwelt. Ihre Finger flogen über die Tasten und die Ideen schienen ihr nicht auszugehen. Sie amüsierte sich über ihre eigene Prosa, über ihren Geist, Humor, ihre Einfälle, und war glücklich. Ein Glück so schreiben zu können.

Das war nicht immer so gewesen. Genau genommen hatte sie früher kaum geglaubt ihrem inneren Drang, sich auf Papier zu verewigen je erfüllen zu können. Sie hatte keine Ideen, keinen Esprit, alles was sie schreiben konnte erschien ihr unglaublich abgeschmackt, langweilig, schlicht ohne Inspiration. Sie hatte es beinahe aufgegeben, da geschah das besondere.

Es war einer dieser Nachmittage gewesen, an denen man nicht weiß wohin mit der Zeit, wo die Sekunden sich wie durch zähen Kaugummi wälzen und zwischen jedem Moment eine Ewigkeit zum nächsten zu liegen scheint. Wieder einmal setze sie sich an ihren Laptop und versuchte eine Geschichte zu erfinden, doch es kam nichts. Frustriert lies sie sich wieder aufs Sofa fallen und versank in morbiden Gedanken über den Sinn des Daseins.

Sie musste raus. Und das würde sie auch tun. Sie warf ein leichtes Sommerkleid über und schlüpfte in flache Sandalen. Einen Moment zögerte sie, ob sie ein Höschen anziehen sollte. Ansich war es zu warm, sogar schon für das Kleid. Doch sie konnte ja kaum nackt gehen. Der Gedanke zauberte ihr ein Schmunzeln auf ihre weiblich geschwungenen Lippen. Nein, nein wirklich nicht. Barfuß? Der Gedanke blieb an ihr Haften. Oder sie an ihm? Barfuß war eine gute Idee. Als Kind war sie gerne barfuß unterwegs gewesen. Der direkte Hautkontakt mit der Welt, mit Mutter-Erde hatte ihr viel gegeben. Ein Gefühl von Geborgenheit und Stärke, von Verwurzeltsein in der Natur. Sie hatte dieses Gefühl schon lange nicht mehr empfunden und sah keinen Grund, nicht einmal wieder barfuß zu sein in der Welt. Es war ja nicht so frech und verboten wie ganz nackt. Also schlüpfte sie wieder aus den Schuhen und stellte sie zurück an ihren Platz zwischen den vielen anderen. Einer ihrer Freunde hatte sie stetig damit aufgezogen, dass sie so viele Schuhe hatte. Sein Pech, woauchimmer er jetzt war.

Sie sah an sich herab und betrachtete ihre Füße. Irgendetwas war noch flau daran. Genau. Ihr war nach einem Auftritt zumute. Es war, gestand sie sich ein, nicht allein die Erinnerung an Gefühle aus ihrer Kindheit, an Freiheit und Natürlichkeit, an einen gewissen Nonkonformismus, der sie auch in der Uni noch öfter dazu brachte, im Sommer barfuß in die Vorlesung zu gehen. Es war auch, dass sie sich durchaus im Klaren darüber war, wie anregend nackte Füße auf Männer wirken konnten, und wie anregend auch auf sie selbst. Wie sehr es ihre gefühlvolle Seite in den Vordergrund rückte und sie sich weiblich und erotisch fühlte.

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Der Autor

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