Author: | Ulrich Ackermann | ISBN: | 9783640314287 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | April 22, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Ulrich Ackermann |
ISBN: | 9783640314287 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | April 22, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Volkskunde ), Veranstaltung: Proseminar (Wintersemester 2004/2005): Kulturtheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: 'In meinen Augen hat sich die alte Zweiteilung oder gar Opposition zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften überlebt und muss den Wissenschaften vom Menschen und der Gesellschaft Platz machen. ' So wird der französische Anthropologe Maurice Godelier in einem Interview mit der Europäischen Komission Forschung zitiert. Die Wurzeln dieser Vorstellung einer umfassenden, allgemeinen Humanwissenschaft lassen sich auf Godeliers in den 70er Jahren anvisierten universalen Theorie der Produktionsverhältnisse zurückführen, einer Theorie, in der der direkte Schüler von Claude Leví- Strauss und indirekte Schüler von Karl Marx eine Synthese von Strukturalismus und Marxismus anstrebte. Dieser universaltheoretische Syntheseversuch wurde auch von Pierre Bourdieu in seinem 1972 veröffentlichten Buch Theorie der Praxis unternommen, in dem er eine 'allgemeine Wissenschaft der Ökonomie der praktischen Handlungen' anstrebte. Karl Polanyi verweist in seinem 1944 veröffentlichten Werk Great Transformation darauf, dass das was allgemeingültig für das Zeitalter der Industrialisierung von 1750 - 1850 als ökonomisches Handeln gilt, in soziokulturelle Kontexte eingebettet war. Von Bourdieu grenzt sich Godeliers Werk dadurch ab, dass er seine ökonomische Anthropologie im Rahmen des klassischen marxschen Basis-Überbau- Modells entwickelt, dieses allerdings grundlegend verändert. Von Polanyi, dessen Theorien eher 'recht unsystematische Generalisierungen aus empirischen Befunden' darstellen, unterscheidet ihn die strenge theoretische Vorgehensweise. In seinem Werk Ökonomische Anthropologie. Untersuchung zum Begriff der sozialen Struktur primitiver Gesellschaften nennt Godelier zwei für die Erforschung verschiedener Produktionsweisen und des Güterverkehrs unterschiedlicher Wirtschaftsformen grundlegende Prinzipien: 1. Jenseits der äußerlich sichtbaren Logik muss eine unsichtbare zugrunde liegende Logik gesucht und entdeckt werden. 2. Die strukturellen und historischen Bedingungen ihres Auftretens, ihrer Reproduktion und ihres Verschwindens in der Geschichte müssen gesucht und entdeckt werden In der folgenden Arbeit soll nach ein paar biographischen Angaben zur Person Maurice Godeliers versucht werden, seinen theoretischen Entwurf kurz darzustellen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Ethnologie / Volkskunde, Note: 1,0, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Volkskunde ), Veranstaltung: Proseminar (Wintersemester 2004/2005): Kulturtheorien, Sprache: Deutsch, Abstract: 'In meinen Augen hat sich die alte Zweiteilung oder gar Opposition zwischen Geistes- und Sozialwissenschaften überlebt und muss den Wissenschaften vom Menschen und der Gesellschaft Platz machen. ' So wird der französische Anthropologe Maurice Godelier in einem Interview mit der Europäischen Komission Forschung zitiert. Die Wurzeln dieser Vorstellung einer umfassenden, allgemeinen Humanwissenschaft lassen sich auf Godeliers in den 70er Jahren anvisierten universalen Theorie der Produktionsverhältnisse zurückführen, einer Theorie, in der der direkte Schüler von Claude Leví- Strauss und indirekte Schüler von Karl Marx eine Synthese von Strukturalismus und Marxismus anstrebte. Dieser universaltheoretische Syntheseversuch wurde auch von Pierre Bourdieu in seinem 1972 veröffentlichten Buch Theorie der Praxis unternommen, in dem er eine 'allgemeine Wissenschaft der Ökonomie der praktischen Handlungen' anstrebte. Karl Polanyi verweist in seinem 1944 veröffentlichten Werk Great Transformation darauf, dass das was allgemeingültig für das Zeitalter der Industrialisierung von 1750 - 1850 als ökonomisches Handeln gilt, in soziokulturelle Kontexte eingebettet war. Von Bourdieu grenzt sich Godeliers Werk dadurch ab, dass er seine ökonomische Anthropologie im Rahmen des klassischen marxschen Basis-Überbau- Modells entwickelt, dieses allerdings grundlegend verändert. Von Polanyi, dessen Theorien eher 'recht unsystematische Generalisierungen aus empirischen Befunden' darstellen, unterscheidet ihn die strenge theoretische Vorgehensweise. In seinem Werk Ökonomische Anthropologie. Untersuchung zum Begriff der sozialen Struktur primitiver Gesellschaften nennt Godelier zwei für die Erforschung verschiedener Produktionsweisen und des Güterverkehrs unterschiedlicher Wirtschaftsformen grundlegende Prinzipien: 1. Jenseits der äußerlich sichtbaren Logik muss eine unsichtbare zugrunde liegende Logik gesucht und entdeckt werden. 2. Die strukturellen und historischen Bedingungen ihres Auftretens, ihrer Reproduktion und ihres Verschwindens in der Geschichte müssen gesucht und entdeckt werden In der folgenden Arbeit soll nach ein paar biographischen Angaben zur Person Maurice Godeliers versucht werden, seinen theoretischen Entwurf kurz darzustellen.