Author: | Friedrich Gerstäcker | ISBN: | 9783965374492 |
Publisher: | Otbebookpublishing | Publication: | July 8, 2019 |
Imprint: | Otbebookpublishing | Language: | German |
Author: | Friedrich Gerstäcker |
ISBN: | 9783965374492 |
Publisher: | Otbebookpublishing |
Publication: | July 8, 2019 |
Imprint: | Otbebookpublishing |
Language: | German |
Synopsis: "Am 30. Mai des Jahres 1864 war die erste Etage des großen und schönen Hauses in Mexiko, das der General und frühere Präsident Miramon mit seiner jungen Frau bewohnte, festlich erleuchtet, und die geschäftige Dienerschaft noch in voller Arbeit, um die verschiedenen Säle für den Empfang der erwarteten Gäste instand zu setzen. Im Spielzimmer wurden die Tische arrangiert und die Lichter angezündet; im großen Saal rückte man das Instrument etwas von der Wand ab, und alles verriet, daß der Besuch ein sehr zahlreicher und auch äußerst glänzender sein würde – keine der gewöhnlichen Tertulias, die in der letzten Zeit fast wöchentlich eine Anzahl von Freunden wie Gesinnungsgenossen in dem gastlichen Haus des jungen Kriegers und Staatsmannes versammelt hatten. Es war auch in der Tat eine bewegte und lebendige Zeit in Mexiko – dies Frühjahr von 1864, denn es schien fast, als ob es Frühling im ganzen Lande werden, und Krieg und Blutvergießen, die ihre Schrecken seit langen Jahren über die schöne Erde gegossen, nun doch ein Ende nehmen sollten. Allerdings standen die Franzosen überall im Land; das Blut, das ihre Waffen vergossen, rauchte noch allerorten in den Tälern – mexikanisches Blut, den Herzen derer entströmt, die sich den fremden Usurpatoren keck entgegengeworfen und ihr eigenes Vaterland, den eigenen Herd verteidigt hatten; aber daran war man ja in Mexiko gewöhnt. Solange die jetzige Generation lebte, hatte sie es – mit kurzen Unterbrechungen vielleicht – nie anders gesehen und gekannt, und was deren Eltern erzählten, drehte sich nur ebenfalls um Geschichten von Revolutionen und Pronunciamentos, um Erpressungen und Exekutionen. Sie wußten es nicht besser, und, von der übrigen Welt so ziemlich abgeschlossen, schien es fast, als ob ein anderer staatlicher Zustand gar nicht denkbar sei."
Synopsis: "Am 30. Mai des Jahres 1864 war die erste Etage des großen und schönen Hauses in Mexiko, das der General und frühere Präsident Miramon mit seiner jungen Frau bewohnte, festlich erleuchtet, und die geschäftige Dienerschaft noch in voller Arbeit, um die verschiedenen Säle für den Empfang der erwarteten Gäste instand zu setzen. Im Spielzimmer wurden die Tische arrangiert und die Lichter angezündet; im großen Saal rückte man das Instrument etwas von der Wand ab, und alles verriet, daß der Besuch ein sehr zahlreicher und auch äußerst glänzender sein würde – keine der gewöhnlichen Tertulias, die in der letzten Zeit fast wöchentlich eine Anzahl von Freunden wie Gesinnungsgenossen in dem gastlichen Haus des jungen Kriegers und Staatsmannes versammelt hatten. Es war auch in der Tat eine bewegte und lebendige Zeit in Mexiko – dies Frühjahr von 1864, denn es schien fast, als ob es Frühling im ganzen Lande werden, und Krieg und Blutvergießen, die ihre Schrecken seit langen Jahren über die schöne Erde gegossen, nun doch ein Ende nehmen sollten. Allerdings standen die Franzosen überall im Land; das Blut, das ihre Waffen vergossen, rauchte noch allerorten in den Tälern – mexikanisches Blut, den Herzen derer entströmt, die sich den fremden Usurpatoren keck entgegengeworfen und ihr eigenes Vaterland, den eigenen Herd verteidigt hatten; aber daran war man ja in Mexiko gewöhnt. Solange die jetzige Generation lebte, hatte sie es – mit kurzen Unterbrechungen vielleicht – nie anders gesehen und gekannt, und was deren Eltern erzählten, drehte sich nur ebenfalls um Geschichten von Revolutionen und Pronunciamentos, um Erpressungen und Exekutionen. Sie wußten es nicht besser, und, von der übrigen Welt so ziemlich abgeschlossen, schien es fast, als ob ein anderer staatlicher Zustand gar nicht denkbar sei."