Author: | Daniel Bohé | ISBN: | 9783640455041 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | October 22, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Daniel Bohé |
ISBN: | 9783640455041 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | October 22, 2009 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Sport und Sportwissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar Sportgeschichte und -soziologie Thema: 'Kontroversen zum Fußball im Nationalsozialismus', Sprache: Deutsch, Abstract: Der FC St. Pauli fällt in der Geschichte des deutschen Fußballs weniger durch sportliche Erfolge auf denn durch mehrere finanzielle 'Beinahe-Pleiten' , seine aktive, politische Fangemeinde und damit verbunden durch seine Sonderstellung auf der bundesweiten Fußballbühne. Sportlich hat der Verein keine großen Erfoge vorzuweisen, die Sonderstellung jedoch, die der Verein unter Fußballinteressierten genießt, ist unbestritten. Zu diesem Ruf tragen einerseits Selbstinszenierungen seitens des Vereins bei, wie die Stadionaufschrift '1966: Das Tor von Wembley. 2001: Der Aufstieg von St. Pauli!' oder der weltweite Aufruf, Retter-T-Shirts zu kaufen zur Verhinderung des Zwangsabstiegs, zeigen; den eigentlichen Mythos jedoch erschufen die Fans: die Fanszene des FC St. Pauli gilt als feurig, untypisch, jung, heterogen und vor allem politisch. So machten linksorientierte Fans des FC St. Pauli, die ab Mitte der 80er Jahre die Fanszene des FC St. Pauli prägten, mit politischen Bekenntnissen auf den Verein aufmerksam und verhalfen ihm damit zu weltweiten Sympathien bei alternativ Denkenden und Linksorientierten. Das Selbstbild des Vereins als toleranter, antirassistischer und antisexistischer Fußballclub wurde jedoch 1997 erschüttert, als René Martens in seinem Buch 'You'll never walk alone' darauf hinwies, dass Wilhelm Koch, Vereinspräsident in den Jahren 1933-1945 und 1947-1969 und seit 1970 Namensgeber für das Stadion am Millerntor, Mitglied der NSDAP war. Zudem verwies der Autor darauf, dass Wilhelm Kochs Firma 'Koch & Scharff', die er bis zu seinem Tod 1969 führte, bis 1933 im Besitz zweier jüdische Staatsbürger war. In Folge dessen gab der Verein auf Beschluss der Mitgliederversammlung beim renommierten Historiker Frank Bajohr ein Gutachten in Auftrag, um die Umstände seines NSDAP-Beitritts, die Geschäftsübernahme von den jüdischen Vorbesitzern und die geschäftliche Aktivität Kochs während der NS-Zeit zu untersuchen. Die nun vorliegende Arbeit soll Aufschluss geben über den FC St. Pauli zur Zeit des Nationalsozialismus, besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Person Wilhelm Koch, insbesondere seine Mitgliedschaft in der NSDAP und die Geschäftsübernahme der Firma Scharff & Koch. Des Weiteren steht eine Personalie des FC St. Pauli im Fokus, die während der Zeit des Nationalsozialismus durch zahlreiche Schreibtischverbrechen besonders auffällt: Otto Wolff, Ligaspieler beim FC St. Pauli in den 20er und 30er Jahren auf der markanten Position des Rechtsaußen.
Studienarbeit aus dem Jahr 2009 im Fachbereich Sport - Sportgeschichte, Note: 1, Albert-Ludwigs-Universität Freiburg (Institut für Sport und Sportwissenschaften), Veranstaltung: Hauptseminar Sportgeschichte und -soziologie Thema: 'Kontroversen zum Fußball im Nationalsozialismus', Sprache: Deutsch, Abstract: Der FC St. Pauli fällt in der Geschichte des deutschen Fußballs weniger durch sportliche Erfolge auf denn durch mehrere finanzielle 'Beinahe-Pleiten' , seine aktive, politische Fangemeinde und damit verbunden durch seine Sonderstellung auf der bundesweiten Fußballbühne. Sportlich hat der Verein keine großen Erfoge vorzuweisen, die Sonderstellung jedoch, die der Verein unter Fußballinteressierten genießt, ist unbestritten. Zu diesem Ruf tragen einerseits Selbstinszenierungen seitens des Vereins bei, wie die Stadionaufschrift '1966: Das Tor von Wembley. 2001: Der Aufstieg von St. Pauli!' oder der weltweite Aufruf, Retter-T-Shirts zu kaufen zur Verhinderung des Zwangsabstiegs, zeigen; den eigentlichen Mythos jedoch erschufen die Fans: die Fanszene des FC St. Pauli gilt als feurig, untypisch, jung, heterogen und vor allem politisch. So machten linksorientierte Fans des FC St. Pauli, die ab Mitte der 80er Jahre die Fanszene des FC St. Pauli prägten, mit politischen Bekenntnissen auf den Verein aufmerksam und verhalfen ihm damit zu weltweiten Sympathien bei alternativ Denkenden und Linksorientierten. Das Selbstbild des Vereins als toleranter, antirassistischer und antisexistischer Fußballclub wurde jedoch 1997 erschüttert, als René Martens in seinem Buch 'You'll never walk alone' darauf hinwies, dass Wilhelm Koch, Vereinspräsident in den Jahren 1933-1945 und 1947-1969 und seit 1970 Namensgeber für das Stadion am Millerntor, Mitglied der NSDAP war. Zudem verwies der Autor darauf, dass Wilhelm Kochs Firma 'Koch & Scharff', die er bis zu seinem Tod 1969 führte, bis 1933 im Besitz zweier jüdische Staatsbürger war. In Folge dessen gab der Verein auf Beschluss der Mitgliederversammlung beim renommierten Historiker Frank Bajohr ein Gutachten in Auftrag, um die Umstände seines NSDAP-Beitritts, die Geschäftsübernahme von den jüdischen Vorbesitzern und die geschäftliche Aktivität Kochs während der NS-Zeit zu untersuchen. Die nun vorliegende Arbeit soll Aufschluss geben über den FC St. Pauli zur Zeit des Nationalsozialismus, besonderes Augenmerk richtet sich dabei auf die Person Wilhelm Koch, insbesondere seine Mitgliedschaft in der NSDAP und die Geschäftsübernahme der Firma Scharff & Koch. Des Weiteren steht eine Personalie des FC St. Pauli im Fokus, die während der Zeit des Nationalsozialismus durch zahlreiche Schreibtischverbrechen besonders auffällt: Otto Wolff, Ligaspieler beim FC St. Pauli in den 20er und 30er Jahren auf der markanten Position des Rechtsaußen.