Ein Dorf verschwindet

Erzählungen

Rudolf Stirn schafft es auf geniale Weise das wesentliche einer Geschichte, mit wenigen Worten auf den Punkt zu bringen. Dabei entsteht hochwertiger, hochdestillierter Lesestoff der Kurzprosa. In 77kurzweiligen Geschichten, die vielfältiger in Form und Thema kaum sein können, zieht er einen weiten Bogen vom Denkwürdigen über das humoristisch Skurrile zum Abgründigen, vom Experiment zur spannenden Geschichte. Im Mittelpunkt steht der Mensch in den verschiedenen Bereichen des Lebens. Hier ein kleines Beispiel; 'Eines Tages ging er mit der Mutter in die Stadt, neue Ohren kaufen. Für drei Pfennige bekam man damals das Paar, das waren die billigeren. An der Hand führte sie ihn über die Straße, er wackelte mit den neuen Ohren. Die Stadt war mit neuen Ohren nicht mehr dieselbe, liebe Kinder. Einen Mund bekam er zu seinem zweiten Geburtstag. Er war nicht bemalt und passte zu seinem übrigen Gesicht, das ihm eine Tante zu Weihnachten geschenkt hatte.' Trotz, oder sollte man lieber sagen, wegen der wenigen, benutzten Worte, schafft es der Autor, Bilder entstehen zu lassen, die uns die Geschichten vor Augen führen, uns in die Geschichten miteinbeziehen. Dieses Buch erschien erstmals 2004 unter dem Titel 'Ein Telefongespräch mit Mapulski - Aus dem GeschichtenkabinettI' und liegt nun mit neuer Rechtschreibung als eBook vor.