Author: | Josephine Siebe, Ernst Kutzer | ISBN: | 1230001010763 |
Publisher: | Mauro Liistro Editore | Publication: | March 28, 2016 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Josephine Siebe, Ernst Kutzer |
ISBN: | 1230001010763 |
Publisher: | Mauro Liistro Editore |
Publication: | March 28, 2016 |
Imprint: | |
Language: | German |
Im Silbernen Stern zu Breitenwert stand Mina in der großen Küche und — wunderte sich.
Mina, die schon zwanzig Jahre in dem altberühmten Gasthaus diente, war eigentlich nie eine Minute müßig, aber jetzt stand sie am Herd, ließ die Töpfe überkochen und sagte nur immerzu: „Jemine, nein, so etwas, jemine, jemine!“
Käthle, die Zweitmagd, hielt beim Hühnerrupfen inne und sah ihre ältere Genossin verdutzt an. So ein Gewundere war ihr noch nicht vorgekommen. „Sag doch, was ist, was soll das Jeminegerufe?“ fragte sie neugierig.
Da tat Mina einen kellertiefen Seufzer und sprach mit einer Stimme wie eine Brummglocke: „Unsere Bübles sollen nächste Woche verreisen!“
„Waaas?“ Käthle sperrte Augen und Mund weit auf, vergaß das Hühnerrupfen und schüttelte vor Verwunderung den Kopf, als wäre sie ein Apfelbaum, von dem just ein paar Äpfel herunterpurzeln müßten.
„Ja, ja, guck mich nur net an, als wäre ich ein Gespenst!“ rief Mina barsch. „Unsere Bübles verreisen — nach Leipzig.“
Mina seufzte, Käthle seufzte. Mina aus Sorgen, Käthle, weil sie die Sache nicht verstand, auch nicht wußte, wo dies Leipzig lag. Auf dem Monde vielleicht! Wer konnte alle Städte in der Welt kennen. Aber schließlich schwätzte Käthle lieber als zu seufzen; sie ermahnte daher Mina: „Erzähl doch, warum müssen sie verreisen? Ist’s gar eine Strafe?“
„Bewahre, eine Belohnung! Eingeladen sind sie von einer reichen, vornehmen Dame. Mathes ist ihr Patchen. Ach jemine, die kennt doch unsere Bübles net, die weiß net, was das für Stricke sind!“
„Jetzt sind sie doch brav!“ rief Käthle entrüstet.
Im Silbernen Stern zu Breitenwert stand Mina in der großen Küche und — wunderte sich.
Mina, die schon zwanzig Jahre in dem altberühmten Gasthaus diente, war eigentlich nie eine Minute müßig, aber jetzt stand sie am Herd, ließ die Töpfe überkochen und sagte nur immerzu: „Jemine, nein, so etwas, jemine, jemine!“
Käthle, die Zweitmagd, hielt beim Hühnerrupfen inne und sah ihre ältere Genossin verdutzt an. So ein Gewundere war ihr noch nicht vorgekommen. „Sag doch, was ist, was soll das Jeminegerufe?“ fragte sie neugierig.
Da tat Mina einen kellertiefen Seufzer und sprach mit einer Stimme wie eine Brummglocke: „Unsere Bübles sollen nächste Woche verreisen!“
„Waaas?“ Käthle sperrte Augen und Mund weit auf, vergaß das Hühnerrupfen und schüttelte vor Verwunderung den Kopf, als wäre sie ein Apfelbaum, von dem just ein paar Äpfel herunterpurzeln müßten.
„Ja, ja, guck mich nur net an, als wäre ich ein Gespenst!“ rief Mina barsch. „Unsere Bübles verreisen — nach Leipzig.“
Mina seufzte, Käthle seufzte. Mina aus Sorgen, Käthle, weil sie die Sache nicht verstand, auch nicht wußte, wo dies Leipzig lag. Auf dem Monde vielleicht! Wer konnte alle Städte in der Welt kennen. Aber schließlich schwätzte Käthle lieber als zu seufzen; sie ermahnte daher Mina: „Erzähl doch, warum müssen sie verreisen? Ist’s gar eine Strafe?“
„Bewahre, eine Belohnung! Eingeladen sind sie von einer reichen, vornehmen Dame. Mathes ist ihr Patchen. Ach jemine, die kennt doch unsere Bübles net, die weiß net, was das für Stricke sind!“
„Jetzt sind sie doch brav!“ rief Käthle entrüstet.