Author: | Mario Lange | ISBN: | 9783656012917 |
Publisher: | GRIN Verlag | Publication: | September 22, 2011 |
Imprint: | GRIN Verlag | Language: | German |
Author: | Mario Lange |
ISBN: | 9783656012917 |
Publisher: | GRIN Verlag |
Publication: | September 22, 2011 |
Imprint: | GRIN Verlag |
Language: | German |
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Angewandte Ethik - Gewalt und Gerechtigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gegenwart stellt die Menschheit bei der Betrachtung der Kriegsthematik vor ungekannte Schwierigkeiten. Durch den Briand Kellogg-Pakt 1928 und die Gründung der UNO 1945 schien militärische Gewalt als politisches Mittel verworfen, verachtet und unter dem Entscheidungsmonopol des UN-Sicherheitsrates nur in Ausnahmefällen legitimiert zu sein. Die UN-Charta bildet dafür die rechtliche Grundlage. Doch durch die steigende militärische Aktivität der NATO-Staaten nach 1990 und die deutliche Missachtung der UNO durch den Kosovo-Krieg 1999 und den Irak-Krieg 2003 wird das geltende Völkerrecht in Frage gestellt. Auffallend ist dabei eine Veränderung weg von zwischenstaatlichen zu innerstaatlichen Konflikten. Mit dieser Entwicklung geht eine neue Form des Krieges einher, die humanitäre Intervention. 'Humanitäre Intervention im engeren Sinn bedeutet, daß ein auswärtiger Staat oder eine Staatengemeinschaft militärisch gegen einen anderen Staat vorgeht, um dessen eigene Bürger vor schwerwiegendem Unrecht zu schützen.' Aufgrund des dabei schwindenden Rekurses auf das Völkerrecht und der damit verbundenen nachlassenden rechtlichen Bewertung von militärischen Operationen gewinnt die Lehre vom gerechten Krieg wieder an Aktualität. Mit dieser, bis in die Zeit der Stoa zurückreichenden und bis heute weiter entwickelten ethischen Theorie besteht die Möglichkeit, Kriege nach bestimmten Kriterien auf ihre moralische Legitimität, abseits der rechtlichen Legalität, zu untersuchen. Die bellum-iustum-Theorie bietet sich besonders bei humanitären Interventionen an, da diese vorwiegend moralisch begründet werden. Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Lehre vom gerechten Krieg auf die NATO-Intervention im Kosovo 1999 anzuwenden, weil eine rein theoretische Darstellung der Kriterien nicht ausreichend ist, um die Wirksamkeit und Präsenz der bellum-iustum-Theorie zu projizieren. Da eine umfassende Analyse den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, liegt hauptsächlich das ius ad bellum im Fokus der Untersuchung.
Studienarbeit aus dem Jahr 2011 im Fachbereich Philosophie - Praktische (Ethik, Ästhetik, Kultur, Natur, Recht, ...), Note: 1,3, Universität Leipzig (Institut für Philosophie), Veranstaltung: Angewandte Ethik - Gewalt und Gerechtigkeit, Sprache: Deutsch, Abstract: Die Gegenwart stellt die Menschheit bei der Betrachtung der Kriegsthematik vor ungekannte Schwierigkeiten. Durch den Briand Kellogg-Pakt 1928 und die Gründung der UNO 1945 schien militärische Gewalt als politisches Mittel verworfen, verachtet und unter dem Entscheidungsmonopol des UN-Sicherheitsrates nur in Ausnahmefällen legitimiert zu sein. Die UN-Charta bildet dafür die rechtliche Grundlage. Doch durch die steigende militärische Aktivität der NATO-Staaten nach 1990 und die deutliche Missachtung der UNO durch den Kosovo-Krieg 1999 und den Irak-Krieg 2003 wird das geltende Völkerrecht in Frage gestellt. Auffallend ist dabei eine Veränderung weg von zwischenstaatlichen zu innerstaatlichen Konflikten. Mit dieser Entwicklung geht eine neue Form des Krieges einher, die humanitäre Intervention. 'Humanitäre Intervention im engeren Sinn bedeutet, daß ein auswärtiger Staat oder eine Staatengemeinschaft militärisch gegen einen anderen Staat vorgeht, um dessen eigene Bürger vor schwerwiegendem Unrecht zu schützen.' Aufgrund des dabei schwindenden Rekurses auf das Völkerrecht und der damit verbundenen nachlassenden rechtlichen Bewertung von militärischen Operationen gewinnt die Lehre vom gerechten Krieg wieder an Aktualität. Mit dieser, bis in die Zeit der Stoa zurückreichenden und bis heute weiter entwickelten ethischen Theorie besteht die Möglichkeit, Kriege nach bestimmten Kriterien auf ihre moralische Legitimität, abseits der rechtlichen Legalität, zu untersuchen. Die bellum-iustum-Theorie bietet sich besonders bei humanitären Interventionen an, da diese vorwiegend moralisch begründet werden. Das Ziel dieser Arbeit soll es sein, die Lehre vom gerechten Krieg auf die NATO-Intervention im Kosovo 1999 anzuwenden, weil eine rein theoretische Darstellung der Kriterien nicht ausreichend ist, um die Wirksamkeit und Präsenz der bellum-iustum-Theorie zu projizieren. Da eine umfassende Analyse den Rahmen dieser Arbeit sprengen würde, liegt hauptsächlich das ius ad bellum im Fokus der Untersuchung.