Author: | Ludwig Rubiner | ISBN: | 9783746016894 |
Publisher: | Books on Demand | Publication: | November 2, 2017 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Ludwig Rubiner |
ISBN: | 9783746016894 |
Publisher: | Books on Demand |
Publication: | November 2, 2017 |
Imprint: | |
Language: | German |
... Cecily merkte, dass hinter den Worten des alten Mädchens etwas Unausgesprochenes lag, das ihr Angst machte. Sie stieß die Schlafzimmertür auf - niemand war im Raum. Das Bett war unberührt, es schien eben frisch aufgeschlagen. Was war denn das nur? Der Vater ging doch kaum aus dem Hause, und am allerwenigsten zur Nacht und heimlich. Voll Angst eilte sie ins Billardzimmer zurück und öffnete die Tür zum Bibliothekszimmer. Aber nichts war zu sehen als ein hoher, heller Raum mit Bücherregalen an den geweißten Wänden und einem großen Tisch in der Mitte. Ein wenig zögernd ging sie zur nächsten Tür. Es war die kleine Tür aus getäfeltem Eichenholz, die zum Arbeitszimmer des alten Brandorff führte. Niemand durfte dies Zimmer betreten, selbst Cecily nicht. Brandorff pflegte sogar dies Zimmer selbst aufzuräumen - das war seine Marotte. Nur in früheren Jahren, als er noch von Zeit zu Zeit kleinere Gesellschaften gab, war der Höhepunkt des Abends, wenn er die kleine Tür mit feierlicher Miene öffnete und seine Gäste einlud, jene kostbare Sammlung seltener Edelsteine zu besichtigen, die er sorgsam in Glaskasten geordnet hatte. Aber das war längst vorbei. Cecily zögerte vor der Tür, sie wagte nicht, ohne Weiteres die Klinke herunterzudrücken. Sie klopfte zaghaft. - Keine Antwort. - Zweimal, dreimal - ohne Erfolg. Entschlossen griff sie nach der Türklinke und drückte sie herunter. Die Tür war verschlossen. ...
... Cecily merkte, dass hinter den Worten des alten Mädchens etwas Unausgesprochenes lag, das ihr Angst machte. Sie stieß die Schlafzimmertür auf - niemand war im Raum. Das Bett war unberührt, es schien eben frisch aufgeschlagen. Was war denn das nur? Der Vater ging doch kaum aus dem Hause, und am allerwenigsten zur Nacht und heimlich. Voll Angst eilte sie ins Billardzimmer zurück und öffnete die Tür zum Bibliothekszimmer. Aber nichts war zu sehen als ein hoher, heller Raum mit Bücherregalen an den geweißten Wänden und einem großen Tisch in der Mitte. Ein wenig zögernd ging sie zur nächsten Tür. Es war die kleine Tür aus getäfeltem Eichenholz, die zum Arbeitszimmer des alten Brandorff führte. Niemand durfte dies Zimmer betreten, selbst Cecily nicht. Brandorff pflegte sogar dies Zimmer selbst aufzuräumen - das war seine Marotte. Nur in früheren Jahren, als er noch von Zeit zu Zeit kleinere Gesellschaften gab, war der Höhepunkt des Abends, wenn er die kleine Tür mit feierlicher Miene öffnete und seine Gäste einlud, jene kostbare Sammlung seltener Edelsteine zu besichtigen, die er sorgsam in Glaskasten geordnet hatte. Aber das war längst vorbei. Cecily zögerte vor der Tür, sie wagte nicht, ohne Weiteres die Klinke herunterzudrücken. Sie klopfte zaghaft. - Keine Antwort. - Zweimal, dreimal - ohne Erfolg. Entschlossen griff sie nach der Türklinke und drückte sie herunter. Die Tür war verschlossen. ...