Die fotografische Darstellung der Menschen in der Ethnologie

Nonfiction, Art & Architecture, General Art, Art Technique
Cover of the book Die fotografische Darstellung der Menschen in der Ethnologie by Justyna Purwin, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Justyna Purwin ISBN: 9783640735372
Publisher: GRIN Verlag Publication: October 26, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Justyna Purwin
ISBN: 9783640735372
Publisher: GRIN Verlag
Publication: October 26, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1, Universität Bremen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den frühesten Zeiten bestand ein besonderes Interesse an fremden Völkern, deren Erscheinungsbild und allgemeiner Lebensweise. Noch bevor man überhaupt der außereuropäischen Völker ansichtig wurde, gab es im Volksglauben bereits den Topos des wilden Menschen. Im Mittelalter betonte man die Andersartigkeit der Menschen, die jenseits des christlich-europäischen Raumes wohnten. Es herrschten die Darstellungen von Fabelwesen, Monstren oder menschlichen Missgestalten. In der Scholastik des 13. Jahrhunderts beschäftigte man sich sogar mit der Frage, ob man die Pygmäen zu Menschen rechnen könnte. 'Die dort lebenden Menschen stellte man sich zumeist als fabelhafte Monstren vor. Auf den weißen Flecken der Karten und auf ihren Umrandungen finden sich Gestalten mit einem Bein, den Kopf zwischen den Schultern, die Ohren so lang, dass man das Gesicht damit bedecken konnte, Hermaphroditen, oder sonst wie von der Schöpfung hervorgebrachte Missbildungen. Dorthin zu gelangen, galt als mühsam und gefahrvoll - die See als Tummelplatz gieriger Ungeheuer, der Mensch als Spielball entfesselter Naturgewalten'. Die angsterregenden Beschreibungen oder Bilder von Monstern, Barbaren oder Wilden galten dem Zweck der Abgrenzung, der Wahrung von Identität und Territorialität und nicht zuletzt zur Legitimation eigener Superioritätsansprüche. Auch mit den ersten Entdeckungsreisen im beginnenden 16. Jahrhundert fand die Mythisierung keineswegs ihr Ende. Die zur Publikation geeinigten Bilder von den außereuropäischen Völkern, wurden meistens von den heimischen Künstlern angefertigt. Diese Künstler richteten sich fast ausschließlich nach den Berichten der Reisenden, da sie selbst die fremden Länder nicht bereist haben. In dieser Zeit herrschten zwei Stereotypen: eines Wilden, der als Vertreter eines reinen Naturzustandes gesehen war, und eines grausamen und unzivilisierten Fremden. Für diese beiden Stereotype wurden die Abbildungen orgiastischer Menschenfresserei charakteristisch.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Studienarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Kunst - Fotografie und Film, Note: 1, Universität Bremen (Kulturwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Seit den frühesten Zeiten bestand ein besonderes Interesse an fremden Völkern, deren Erscheinungsbild und allgemeiner Lebensweise. Noch bevor man überhaupt der außereuropäischen Völker ansichtig wurde, gab es im Volksglauben bereits den Topos des wilden Menschen. Im Mittelalter betonte man die Andersartigkeit der Menschen, die jenseits des christlich-europäischen Raumes wohnten. Es herrschten die Darstellungen von Fabelwesen, Monstren oder menschlichen Missgestalten. In der Scholastik des 13. Jahrhunderts beschäftigte man sich sogar mit der Frage, ob man die Pygmäen zu Menschen rechnen könnte. 'Die dort lebenden Menschen stellte man sich zumeist als fabelhafte Monstren vor. Auf den weißen Flecken der Karten und auf ihren Umrandungen finden sich Gestalten mit einem Bein, den Kopf zwischen den Schultern, die Ohren so lang, dass man das Gesicht damit bedecken konnte, Hermaphroditen, oder sonst wie von der Schöpfung hervorgebrachte Missbildungen. Dorthin zu gelangen, galt als mühsam und gefahrvoll - die See als Tummelplatz gieriger Ungeheuer, der Mensch als Spielball entfesselter Naturgewalten'. Die angsterregenden Beschreibungen oder Bilder von Monstern, Barbaren oder Wilden galten dem Zweck der Abgrenzung, der Wahrung von Identität und Territorialität und nicht zuletzt zur Legitimation eigener Superioritätsansprüche. Auch mit den ersten Entdeckungsreisen im beginnenden 16. Jahrhundert fand die Mythisierung keineswegs ihr Ende. Die zur Publikation geeinigten Bilder von den außereuropäischen Völkern, wurden meistens von den heimischen Künstlern angefertigt. Diese Künstler richteten sich fast ausschließlich nach den Berichten der Reisenden, da sie selbst die fremden Länder nicht bereist haben. In dieser Zeit herrschten zwei Stereotypen: eines Wilden, der als Vertreter eines reinen Naturzustandes gesehen war, und eines grausamen und unzivilisierten Fremden. Für diese beiden Stereotype wurden die Abbildungen orgiastischer Menschenfresserei charakteristisch.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Wortschatzeinführung und Storytelling. Wortbereich 'Körper' by Justyna Purwin
Cover of the book 'Knowledge and Information Awareness' zur Förderung computerunterstützter Kollaboration by Justyna Purwin
Cover of the book Panelforschung by Justyna Purwin
Cover of the book Diagnose und Förderung deutschsprachlicher Kompetenzen bei Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund by Justyna Purwin
Cover of the book Die strategische Positionierung ausgesuchter Automobilbanken in Deutschland by Justyna Purwin
Cover of the book Systematisch-theologische Überlegungen zum Sakrament der Ehe by Justyna Purwin
Cover of the book Wie kommen Planungen in Städtebau und Stadtplanung zustande? by Justyna Purwin
Cover of the book Die Situation von Kindern alkoholabhängiger Eltern. Interaktion und Rollenmodelle by Justyna Purwin
Cover of the book Die Oper zwischen Staat und Markt - Eine Betrachtung der Berliner Opernkrise by Justyna Purwin
Cover of the book No motherland, no fatherland, no tongue - Jamaica Kincaid's 'A Small Place' and the quest for Antiguan identity by Justyna Purwin
Cover of the book Informationsfreiheit für alle oder eine Gefahr für die Menschen? Die Enthüllungsplattform Wikileaks by Justyna Purwin
Cover of the book Wesentliche Unterschiede zwischen HGB und IFRS by Justyna Purwin
Cover of the book Hyperaktivität - Erscheinungsbild und Therapiemöglichkeiten by Justyna Purwin
Cover of the book Aufbau des Wortgottesdienstes by Justyna Purwin
Cover of the book Die Auswirkungen von Anonymität in der Online-Kommunikation by Justyna Purwin
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy