Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem

Disobedience as a Psychological and Moral Problem

Nonfiction, Health & Well Being, Psychology, Psychoanalysis, Social Psychology
Cover of the book Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem by Erich Fromm, Edition Erich Fromm
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Author: Erich Fromm ISBN: 9783959120777
Publisher: Edition Erich Fromm Publication: September 18, 2015
Imprint: Edition Erich Fromm Language: German
Author: Erich Fromm
ISBN: 9783959120777
Publisher: Edition Erich Fromm
Publication: September 18, 2015
Imprint: Edition Erich Fromm
Language: German

In 'Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem' stellt Fromm die Fähigkeit und Notwendigkeit zum Ungehorsam systematisch dar. Er verbindet dabei die Fähigkeit zum Ungehorsam mit seiner Lehre vom humanistischen Gewissen. Dieses legitimiert den Ungehorsam und stellt eine Gegenkraft zur autoritären Charakterorientierung dar, für die Gehorsam eine Haupttugend ist. Fromms Plädoyer für den Ungehorsam richtet sich aber nicht nur gegen alle Formen des Autoritarismus. Es geht darum, auch gegen das, was als gesunder Menschenverstand und als 'völlig normal' gilt, ungehorsam zu sein und als common non-sense und eine 'Pathologie der Normalität' anzusehen. Heute werden beispielweise die Selbstregulation des Marktes, der Wettbewerb, die Gewinnmaximierung, das endlose Wachstumsstreben oder technische Lösungen bei menschlichen Problemen als 'völlig normal' angesehen. Diesem common non-sense gegenüber gilt es ungehorsam zu sein, um den Menschen und das individuelle und soziale Wohl-Sein wieder zum Maßstab des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Handelns zu machen.

Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'. Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.

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In 'Der Ungehorsam als ein psychologisches und ethisches Problem' stellt Fromm die Fähigkeit und Notwendigkeit zum Ungehorsam systematisch dar. Er verbindet dabei die Fähigkeit zum Ungehorsam mit seiner Lehre vom humanistischen Gewissen. Dieses legitimiert den Ungehorsam und stellt eine Gegenkraft zur autoritären Charakterorientierung dar, für die Gehorsam eine Haupttugend ist. Fromms Plädoyer für den Ungehorsam richtet sich aber nicht nur gegen alle Formen des Autoritarismus. Es geht darum, auch gegen das, was als gesunder Menschenverstand und als 'völlig normal' gilt, ungehorsam zu sein und als common non-sense und eine 'Pathologie der Normalität' anzusehen. Heute werden beispielweise die Selbstregulation des Marktes, der Wettbewerb, die Gewinnmaximierung, das endlose Wachstumsstreben oder technische Lösungen bei menschlichen Problemen als 'völlig normal' angesehen. Diesem common non-sense gegenüber gilt es ungehorsam zu sein, um den Menschen und das individuelle und soziale Wohl-Sein wieder zum Maßstab des wirtschaftlichen, politischen und gesellschaftlichen Handelns zu machen.

Erich Fromm, Psychoanalytiker, Sozialpsychologe und Autor zahlreicher aufsehenerregender Werke, wurde 1900 in Frankfurt am Main geboren. Der promovierte Soziologe und praktizierende Psychoanalytiker widmete sich zeitlebens der Frage, was Menschen ähnlich denken, fühlen und handeln lässt. Er verband soziologisches und psychologisches Denken. Anfang der Dreißiger Jahre war er mit seinen Theorien zum autoritären Charakter der wichtigste Ideengeber der sogenannten 'Frankfurter Schule' um Max Horkheimer. 1934 emigrierte Fromm in die USA. Dort hatte er verschiedene Professuren inne und wurde 1941 mit seinem Buch 'Die Furcht vor der Freiheit' weltbekannt. Von 1950 bis 1973 lebte und lehrte er in Mexiko, von wo aus er nicht nur das Buch 'Die Kunst des Liebens' schrieb, sondern auch das Buch 'Wege aus einer kranken Gesellschaft'. Immer stärker nahm der humanistische Denker Fromm auf die Politik der Vereinigten Staaten Einfluss und engagierte sich in der Friedensbewegung. Die letzten sieben Jahre seines Lebens verbrachte er in Locarno in der Schweiz. Dort entstand das Buch 'Haben oder Sein'. In ihm resümierte Fromm seine Erkenntnisse über die seelischen Grundlagen einer neuen Gesellschaft. Am 18. März 1980 ist Fromm in Locarno gestorben.

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