Der Personbegriff des Johannes Duns Scotus

Eine systematische Untersuchung unter besonderer Berücksichtigung der ontologischen Grundlagen

Nonfiction, Religion & Spirituality, Philosophy, Medieval
Cover of the book Der Personbegriff des Johannes Duns Scotus by Axel Schmidt, GRIN Verlag
View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart
Author: Axel Schmidt ISBN: 9783640787128
Publisher: GRIN Verlag Publication: December 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag Language: German
Author: Axel Schmidt
ISBN: 9783640787128
Publisher: GRIN Verlag
Publication: December 29, 2010
Imprint: GRIN Verlag
Language: German

Diplomarbeit aus dem Jahr 1985 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Fachbreich katholische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, was unter Person oder personalem Leben zu verstehen ist, bewegt heute viele Gemüter. Biologen, Mediziner und Juristen versuchen, den Beginn und das Ende menschlicher Personalität zu definieren, da diese zeitliche Festlegung heute zum Problem geworden ist angesichts der Debatten um die sittliche Erlaubtheit der Abtreibung und der (aktiven) Euthanasie. Einige Moraltheologen unterscheiden zwischen biologisch-menschlichem und personal-menschlichem Leben, als gäbe es eine Zeitspanne, in der ein Mensch noch nicht Person ist (und eine solche, in welcher er nicht mehr Person ist?). Häufig läßt man sich bei solchen Überlegungen von pragmatischen Gesichtspunkten leiten, oder man interpretiert gewisse empirische Erkenntnisse aus der Embryonalentwicklung oder aus der Gehirnphysiologie voreilig als metaphysisch relevante Aussagen über das Wesen des Menschen und seines Personseins. Demgegenüber tut eine genuin philosophische Besinnung über das Wesen der Person not. Eine Hauptursache der heutigen Unklarheit über den Personbegriff besteht darin, daß nicht mehr klar zwischen Vermögen und aktueller Ausübung desselben unterschieden wird, oder ontologisch gesagt: zwischen actus primus und secundus. Wenn auch ungeborene Kinder, Unmündige oder geistig Behinderte nicht aktuell in der Lage sind, gewisse Akte zu setzen, die man zu Recht als personal bezeichnet (z.B. freie Willensentscheidungen, Vernunftgebrauch, Kommunikation mit anderen usw.), so besagt dies noch nichts über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der realen Vermögen zu solchen Akten. Die Würde der Person besteht nicht in der tatsächlichen (und damit zufälligen) Ausübung gewisser Fähigkeiten, sondern ist begründet in ihrem Wesen als Inhaberin einer geistigen Natur. Was darunter zu verstehen ist, ist eine rein philosophische Frage, zu deren Beantwortung in dieser Arbeit der große scholastische Denker Johannes Duns Scotus herangezogen werden soll. Daß Scotus nicht unmittelbar Antworten auf Fragen unserer Zeit geben kann, ist klar; aber es könnte sich herausstellen, daß dieser Philosoph uns heute mehr zu sagen hat, als man auf den ersten Blick anzunehmen geneigt ist.

View on Amazon View on AbeBooks View on Kobo View on B.Depository View on eBay View on Walmart

Diplomarbeit aus dem Jahr 1985 im Fachbereich Philosophie - Philosophie des Mittelalters (ca. 500-1300), Note: 1,0, Westfälische Wilhelms-Universität Münster (Fachbreich katholische Theologie), Sprache: Deutsch, Abstract: Die Frage, was unter Person oder personalem Leben zu verstehen ist, bewegt heute viele Gemüter. Biologen, Mediziner und Juristen versuchen, den Beginn und das Ende menschlicher Personalität zu definieren, da diese zeitliche Festlegung heute zum Problem geworden ist angesichts der Debatten um die sittliche Erlaubtheit der Abtreibung und der (aktiven) Euthanasie. Einige Moraltheologen unterscheiden zwischen biologisch-menschlichem und personal-menschlichem Leben, als gäbe es eine Zeitspanne, in der ein Mensch noch nicht Person ist (und eine solche, in welcher er nicht mehr Person ist?). Häufig läßt man sich bei solchen Überlegungen von pragmatischen Gesichtspunkten leiten, oder man interpretiert gewisse empirische Erkenntnisse aus der Embryonalentwicklung oder aus der Gehirnphysiologie voreilig als metaphysisch relevante Aussagen über das Wesen des Menschen und seines Personseins. Demgegenüber tut eine genuin philosophische Besinnung über das Wesen der Person not. Eine Hauptursache der heutigen Unklarheit über den Personbegriff besteht darin, daß nicht mehr klar zwischen Vermögen und aktueller Ausübung desselben unterschieden wird, oder ontologisch gesagt: zwischen actus primus und secundus. Wenn auch ungeborene Kinder, Unmündige oder geistig Behinderte nicht aktuell in der Lage sind, gewisse Akte zu setzen, die man zu Recht als personal bezeichnet (z.B. freie Willensentscheidungen, Vernunftgebrauch, Kommunikation mit anderen usw.), so besagt dies noch nichts über das Vorhandensein oder Nichtvorhandensein der realen Vermögen zu solchen Akten. Die Würde der Person besteht nicht in der tatsächlichen (und damit zufälligen) Ausübung gewisser Fähigkeiten, sondern ist begründet in ihrem Wesen als Inhaberin einer geistigen Natur. Was darunter zu verstehen ist, ist eine rein philosophische Frage, zu deren Beantwortung in dieser Arbeit der große scholastische Denker Johannes Duns Scotus herangezogen werden soll. Daß Scotus nicht unmittelbar Antworten auf Fragen unserer Zeit geben kann, ist klar; aber es könnte sich herausstellen, daß dieser Philosoph uns heute mehr zu sagen hat, als man auf den ersten Blick anzunehmen geneigt ist.

More books from GRIN Verlag

Cover of the book Die Wiederkehr musikalischer Motive in der Oper 'La Traviata' by Axel Schmidt
Cover of the book Interpretation des fünften Briefes 'Oenone an Paris' der ovidischen Heroides by Axel Schmidt
Cover of the book Kinder als soziale Akteure by Axel Schmidt
Cover of the book Lebenslanges Lernen und berufliche Bildung by Axel Schmidt
Cover of the book Die Heilig-Rock-Wallfahrt zu Trier by Axel Schmidt
Cover of the book Projetkmanagement - Vorgehensweise bei Aufbau und Einführung der Prozesskostenrechnung by Axel Schmidt
Cover of the book Der 11. September als Medienereignis by Axel Schmidt
Cover of the book Von den Kurilen bis Senkaku by Axel Schmidt
Cover of the book Der handlungsorientierte Unterricht unter dem Blickwinkel des Menschenbildes des 'psycho-ecological man' by Axel Schmidt
Cover of the book Vergleich zwischen den sächsischen Lehrplänen der Altenpflege und Heilerziehungspflege in Bezug auf die pflegerische Handlungskompetenz by Axel Schmidt
Cover of the book Propädeutik der Komplementärmedizin by Axel Schmidt
Cover of the book Claude Monet: Die Europabrücke am Bahnhof Saint-Lazare - eine analytische Betrachtung zeittypischer Phänomene by Axel Schmidt
Cover of the book Die Qualitätskriterien des Pflegeassessments auf einer Chirurgie by Axel Schmidt
Cover of the book Echte Bauern - Der soziologische Dokumentarfilm by Axel Schmidt
Cover of the book Aktuelle Ansätze der Erklärung von Werbewirkung by Axel Schmidt
We use our own "cookies" and third party cookies to improve services and to see statistical information. By using this website, you agree to our Privacy Policy