Author: | Fritz Mauthner | ISBN: | 9788026828037 |
Publisher: | e-artnow | Publication: | January 19, 2015 |
Imprint: | Language: | German |
Author: | Fritz Mauthner |
ISBN: | 9788026828037 |
Publisher: | e-artnow |
Publication: | January 19, 2015 |
Imprint: | |
Language: | German |
Dieses eBook: "Der neue Ahasver: Ein Roman aus Jung-Berlin" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Fritz Mauthner (1849-1923) war ein deutschsprachiger Philosoph und Schriftsteller. Aus dem Buch: "In diesem Augenblicke nahte vom Bahnhof wieder ein Militärzug, wie deren heute so viele vorübergeflogen waren. Gleich hinter der Lokomotive hatte in einem Lastwagen die Musikbande Platz genommen und wiederholte eben zum fünften Mal den letzten Vers des "Gott erhalte". In unabsehbarer Reihe folgten Wagen aller Gattungen und aller Klassen, gefüllt mit schreienden, singenden, lärmenden Soldaten. Trotzdem nur zwei Regimenter vertreten waren, hörte man doch fast alle Sprachen der Monarchie durcheinander tönen. Niemand sang das Lied mit, welches die Instrumente vorn aufspielten; aus dem einen Wagen erklang ein recht wehmütiges slowakisches Volkslied, aus dem anderen surrte und knatterte, von hübschen Stimmen vorgetragen, ein italienischer Gassenhauer, dazwischen wetterten polnische und ungarische Flüche, und aus einem überfüllten Coupé dritter Klasse erklang gar zu den Tönen einer böhmischen Ziehharmonika die Weise "Es ist bestimmt in Gottes Rat" - dasselbe Lied, welches in diesem Augenblick, wer weiß wo überall, bei Freund und Feind, von deutschen Mädchenlippen emportönte zum graublauen Junihimmel hinauf."
Dieses eBook: "Der neue Ahasver: Ein Roman aus Jung-Berlin" ist mit einem detaillierten und dynamischen Inhaltsverzeichnis versehen und wurde sorgfältig korrekturgelesen. Fritz Mauthner (1849-1923) war ein deutschsprachiger Philosoph und Schriftsteller. Aus dem Buch: "In diesem Augenblicke nahte vom Bahnhof wieder ein Militärzug, wie deren heute so viele vorübergeflogen waren. Gleich hinter der Lokomotive hatte in einem Lastwagen die Musikbande Platz genommen und wiederholte eben zum fünften Mal den letzten Vers des "Gott erhalte". In unabsehbarer Reihe folgten Wagen aller Gattungen und aller Klassen, gefüllt mit schreienden, singenden, lärmenden Soldaten. Trotzdem nur zwei Regimenter vertreten waren, hörte man doch fast alle Sprachen der Monarchie durcheinander tönen. Niemand sang das Lied mit, welches die Instrumente vorn aufspielten; aus dem einen Wagen erklang ein recht wehmütiges slowakisches Volkslied, aus dem anderen surrte und knatterte, von hübschen Stimmen vorgetragen, ein italienischer Gassenhauer, dazwischen wetterten polnische und ungarische Flüche, und aus einem überfüllten Coupé dritter Klasse erklang gar zu den Tönen einer böhmischen Ziehharmonika die Weise "Es ist bestimmt in Gottes Rat" - dasselbe Lied, welches in diesem Augenblick, wer weiß wo überall, bei Freund und Feind, von deutschen Mädchenlippen emportönte zum graublauen Junihimmel hinauf."