Author: | Stefan Erminger | ISBN: | 9783640601073 |
Publisher: | GRIN Publishing | Publication: | April 21, 2010 |
Imprint: | GRIN Publishing | Language: | German |
Author: | Stefan Erminger |
ISBN: | 9783640601073 |
Publisher: | GRIN Publishing |
Publication: | April 21, 2010 |
Imprint: | GRIN Publishing |
Language: | German |
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ereignisse, die im Sommer 1914 schließlich zum Ersten Weltkrieg führten, überraschten Europa. Allerdings hatten die Regierungen und Militärs seit längerer Zeit mit einem allgemeinen europäischen Konflikt gerechnet. Erstaunlicherweise war trotz dieser Erwartung die Kriegführung vom Anfang bis zum Ende im November 1918 durch Verwirrung gekennzeichnet. Keine der kriegführenden Mächte hatte sich angemessen auf die realen Bedingungen und Anforderungen dieses langen Krieges vorbereitet. Besonders deutlich trat diese Verwirrung an der Westfront zutage: Im Dezember 1914 zeichnete sich die Erkenntnis ab, dass die taktischen Lehren der Vorkriegszeit überholt waren. Auf beiden Seiten der Front traten bald für notwendig gehaltene Verbesserungen in Konkurrenz zu den taktischen Grundsätzen der Friedenszeit. Die vorliegende Studie will untersuchen, auf welche Weise eines der Heere, in diesem Fall das deutsche Heer an seiner Westfront, die taktische Umstellung bewältigte. Die Deutschen haben den Ersten Weltkrieg nicht gewonnen, und ihr strategisches Handeln war häufig fehlerhaft. Gleichwohl lässt sich erheblicher Gewinn aus der Untersuchung der Entwicklung neuer taktischer Grundsätze, wie sie den Deutschen gelang, ziehen - sie haben sie 1917 und 1918 erarbeitet und eindrucksvoll in die Praxis umgesetzt. Ihre Neuerungen waren systematisch und gründlich durchdacht und hatten direkte Auswirkungen auf die folgenden Schlachten. Da Lehren, die außer der Druckerpresse nicht bewegen, letztlich Totgeburten sind, darf sich eine Analyse des Umdenkens im Bereich der Taktik nicht auf eine Untersuchung von Änderungen in den Dienstvorschriften beschränken, sondern muss ihre Anwendung einbeziehen. Die deutschen Erfolge im Ersten Weltkrieg bewiesen ein gründliches Vorgehen, nämlich: • Die Erkenntnis, dass Änderungen notwendig waren, • die Aufforderung insbesondere an die kämpfende Truppe, eigene Vorstellungen zu entwickeln, • die Prüfung dieser Berichte und Vorschläge, • die Änderung der Vorschriften, • ihre Durchsetzung im Bereich des gesamten Heeres, • die Umstellung von Organisation und Ausrüstung auf die veränderten Verhältnisse, • gründliche Ausbildung, • ständige Erfolgskontrolle, • weitere Verbesserungen.
Wissenschaftlicher Aufsatz aus dem Jahr 2010 im Fachbereich Gesch. Europa - Deutschland - I. Weltkrieg, Weimarer Republik, , Sprache: Deutsch, Abstract: Die Ereignisse, die im Sommer 1914 schließlich zum Ersten Weltkrieg führten, überraschten Europa. Allerdings hatten die Regierungen und Militärs seit längerer Zeit mit einem allgemeinen europäischen Konflikt gerechnet. Erstaunlicherweise war trotz dieser Erwartung die Kriegführung vom Anfang bis zum Ende im November 1918 durch Verwirrung gekennzeichnet. Keine der kriegführenden Mächte hatte sich angemessen auf die realen Bedingungen und Anforderungen dieses langen Krieges vorbereitet. Besonders deutlich trat diese Verwirrung an der Westfront zutage: Im Dezember 1914 zeichnete sich die Erkenntnis ab, dass die taktischen Lehren der Vorkriegszeit überholt waren. Auf beiden Seiten der Front traten bald für notwendig gehaltene Verbesserungen in Konkurrenz zu den taktischen Grundsätzen der Friedenszeit. Die vorliegende Studie will untersuchen, auf welche Weise eines der Heere, in diesem Fall das deutsche Heer an seiner Westfront, die taktische Umstellung bewältigte. Die Deutschen haben den Ersten Weltkrieg nicht gewonnen, und ihr strategisches Handeln war häufig fehlerhaft. Gleichwohl lässt sich erheblicher Gewinn aus der Untersuchung der Entwicklung neuer taktischer Grundsätze, wie sie den Deutschen gelang, ziehen - sie haben sie 1917 und 1918 erarbeitet und eindrucksvoll in die Praxis umgesetzt. Ihre Neuerungen waren systematisch und gründlich durchdacht und hatten direkte Auswirkungen auf die folgenden Schlachten. Da Lehren, die außer der Druckerpresse nicht bewegen, letztlich Totgeburten sind, darf sich eine Analyse des Umdenkens im Bereich der Taktik nicht auf eine Untersuchung von Änderungen in den Dienstvorschriften beschränken, sondern muss ihre Anwendung einbeziehen. Die deutschen Erfolge im Ersten Weltkrieg bewiesen ein gründliches Vorgehen, nämlich: • Die Erkenntnis, dass Änderungen notwendig waren, • die Aufforderung insbesondere an die kämpfende Truppe, eigene Vorstellungen zu entwickeln, • die Prüfung dieser Berichte und Vorschläge, • die Änderung der Vorschriften, • ihre Durchsetzung im Bereich des gesamten Heeres, • die Umstellung von Organisation und Ausrüstung auf die veränderten Verhältnisse, • gründliche Ausbildung, • ständige Erfolgskontrolle, • weitere Verbesserungen.